sportFACHHANDEL 17/2014 Leseprobe
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26 | INDUSTRIE | Mixed <strong>17</strong>.<strong>2014</strong><br />
WIE SICH DER VERTRIEB IN ÖSTERREICH IM JAHR EINS NACH SDI NEU AUSRICHTET<br />
Die Stunde der<br />
Spezialisten?<br />
Vertriebsprofi Franz Pasek verkauft seit Kurzem die Marke Dunlop in den<br />
österreichischen Markt, die genauso zum englischen Preisbrecher Sports Direct<br />
International (SDI) gehört wie die Kette Sport Eybl & Sports Experts. Durch die<br />
neue Konstellation tun sich Angebotslücken auf, glaubt Pasek, die Spezialisten<br />
im Handel für sich nutzen könnten. Interview: Markus Huber<br />
1<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Pasek, wie laufen<br />
denn derzeit die Geschäfte?<br />
Franz Pasek: Momentan ist die Lage nicht ganz<br />
optimal, denn das Wetter war in Österreich in diesem<br />
Jahr über weite Strecken schlecht. Es hat viel<br />
geregnet, was sich besonders im Tennis ungünstig<br />
auswirkt. Die Händler haben daher immer noch<br />
recht viel Ware auf Lager.<br />
Wenn Sie schon Tennis ansprechen: Sie haben inzwischen<br />
eine ganze Reihe von Schuh- und Textilmarken<br />
dieses Segments im Portfolio. K-Swiss, Diadora,<br />
Slazenger, Australian, Dunlop … stehen Sie sich<br />
dabei nicht selbst im Weg? Das Gegenteil ist richtig.<br />
Die Marken helfen sich gegenseitig. Eingängig ist<br />
das natürlich zunächst bei den Schlittschuhen von<br />
Roces und den dazu passenden Schleifmaschinen<br />
von Prosharp, die ich verkaufe. Im Tennis gibt es<br />
diese Synergien aber auch, denn ich kann für ver-<br />
2<br />
Ein Sinnbild für den aktuellen Sportartikel-Vertrieb<br />
in Österreich (Bild 1): Das Objekt der Begierde:<br />
der Sportartikel (2), gerne mal verkauft durch<br />
den Handel in seiner neuesten Gestalt (3) und<br />
durchgereicht durch den Großhandel (4): Dessen<br />
Gesichtsausdruck verspricht Unbeugsamkeit und<br />
grenzenlose Zuversicht im Angesicht der Kunden<br />
(nochmal Bild 3).<br />
3<br />
4<br />
© DUNLOP SPORT<br />
schiedene Preislagen Schuhe mit den entsprechenden<br />
Textilteilen anbieten. Das ergänzt sich sehr gut.<br />
Der österreichische Markt befindet sich in einer<br />
Phase des Umbruchs … Sie sprechen jetzt die<br />
Situation bei der Intersport und Eybl an, oder?!<br />
Dazu kommen wir später. Fürs erste geht es um das<br />
generelle Problem, dass der Gemeinsame Markt in<br />
den letzten Jahren einen eigenständigen Großhandel<br />
in Österreich zunehmend überflüssig gemacht hat.<br />
Manchmal wundert es mich selbst, dass ich immer<br />
wieder Vertretungen angeboten bekomme. Aber<br />
das hat seine ganz eigene Logik. Natürlich ist unser<br />
Berufsstand kleiner geworden, aber es gibt immer<br />
noch Bedarf.<br />
Der kann aber nicht größer geworden sein, seitdem<br />
Sport Eybl & Sports Experts die Ware aus Großbritannien<br />
und die Intersport aus Deutschland<br />
bezieht, oder?! Was die Intersport anbelangt, sind<br />
wir zwar auch gespannt, was die nächsten Monate<br />
für uns bringen werden, aber derzeit gehen wir gar<br />
nicht mal davon aus, dass sich wirklich Dramatisches<br />
ändern wird. Natürlich werden zunehmend<br />
Produkte bei der Intersport in Deutschland bestellt,<br />
aber mit den Orders alleine ist es ja nicht getan.<br />
Es geht um den Service insgesamt, der immer wichtiger<br />
wird und eine gewisse Marktnähe erfordert.<br />
Mit einigen Marken konnten faire Lösungen<br />
gefunden werden, d.h. ich erhalte meine Provision<br />
auch dann, wenn die Ware im Ausland bestellt<br />
wurde. Was selbst den Händlern manchmal gar<br />
nicht klar ist: Die wirkliche Arbeit beginnt oft erst<br />
dann, wenn die Ware verkauft ist. Und die wird vor<br />
Ort erledigt.<br />
Die Fusion der deutschen und der österreichischen<br />
Intersport haben Sie bereits angesprochen. Wie<br />
stehen die Dinge um den neuen Eybl-Eigentümer SDI?