sportFACHHANDEL 17/2014 Leseprobe
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40 | FACHHANDEL | Stores <strong>17</strong>.<strong>2014</strong><br />
POP-UP-STORES<br />
Heute<br />
hier,<br />
© TWOTHIRDS<br />
morgen<br />
dort!<br />
Puma, Adidas, Nike, Zalando und Elkline haben<br />
es bereits erfolgreich getan. Für kurze Zeit haben<br />
diese Marken einen Laden betrieben, um ihn wieder zu<br />
schließen – nicht wegen Erfolglosigkeit, sondern weil es<br />
genau so geplant war. Denn solche Pop-up-Stores bieten<br />
Marken und Händlern einige Vorteile.<br />
Text: Uli Wittmann<br />
1997<br />
in Los Angeles startete der<br />
erste Pop-up-Store weltweit.<br />
Nur einen Tag lang hatte die<br />
Ritual Expo geöffnet und verkaufte Szenekleidung.<br />
Den Einfall für ein zeitlich begrenztes Ladengeschäft<br />
hatten der Eventmanager Patrick Courrielche<br />
sowie Jed Wexler. Beide legten mit dieser Idee<br />
den Grundstein für eine wichtige Entwicklung im<br />
Einzelhandel. In den USA, Australien und Kanada<br />
gab es bald die ersten Nachahmer. In Deutschland<br />
eröffnete 2004 der erste Pop-up-Store. Das<br />
japanische Modelabel Comme des Garçons<br />
mietete sich für kurze Zeit im Hinterhof von einem<br />
früheren Buchgeschäft in Berlin ein. Bundesweit ist<br />
heute die Torstraße in Berlin Mitte das Epizentrum<br />
für Pop-up-Stores. Von renommierten Sportmarken<br />
bis hin zu kleinen Designerlabels kommen<br />
sie alle auf diese Einkaufsmeile, um kurzfristig<br />
einen Laden zu eröffnen. Worin die besondere<br />
Anziehungskraft der Torstraße liegt, erklärt Svenja<br />
Altan, Mitbegründerin und Geschäftsführerin<br />
von Bold Communication &<br />
Marketing: „Berlin ist, vor allem<br />
international, das Aushängeschild eines<br />
neuen europäischen Lebensgefühls. Hier geht es<br />
lockerer und bunter zu als in anderen Hauptstädten,<br />
alles ist im Wandel. Die Torstraße<br />
verkörpert genau diesen Wandel. Hier findet sich<br />
Luxus neben Street, gespickt mit coolen Bars und<br />
Restaurants, ständig ‚poppt‘ etwas Neues auf.<br />
Dadurch bleibt alles in Bewegung. So zieht die<br />
Torstraße eine urbane, internationale Zielgruppe<br />
an, aber eben nicht die breite Masse – diese<br />
Selektion wollen viele Marken, eben gemischt<br />
mit dem Lebensgefühl und dem Lifestyle-Umfeld.<br />
Genau so entstehen globale Trends. Allein, was in<br />
einem Jahr hier alles neu eröffnet, ist wahnsinnig<br />
spannend – da möchten alle ein Teil von sein. Und<br />
zu guter Letzt auch ein ganz praktischer Grund:<br />
Berlin bietet einfach die Kapazität und Flexibilität,<br />
um schnell einen Pop-Up Space zu finden!“<br />
Berlin ist nicht überall: Das Erfolgsmodell der<br />
Pop-up-Stores in Berlin lässt sich nur schwer auf<br />
andere Städte in Deutschland übertragen. Manche<br />
Marken mussten das bitter erfahren, denn Aufwand<br />
und Erfolg standen in keinem Verhältnis zueinander.<br />
Ein ausschlaggebender Punkt ist dabei<br />
die kurzfristige Verfügbarkeit von interessanten<br />
Immobilien. Hier müssen die Lage und die Ladenfläche<br />
zur Marke passen. In den Außenbezirken ist<br />
ein Pop-up-Store in den meisten Fällen erfolglos.