Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene
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ackstage<br />
wurden aufgefordert, sich tänzerisch mit Volksliedbearbeitungen<br />
und von Volksmusik beeinflussten<br />
Werken des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
auseinanderzusetzen. Der musikalische Bogen<br />
spannt sich von Benjamin Britten und Joseph<br />
Canteloube über Peter I. Tschaikowsky und Johannes<br />
Brahms bis zu Heitor Villa-Lobos und<br />
Carlos Gardel. Auch John Neumeier selbst<br />
steuert eine Choreographie bei. „Gleichzeitig<br />
haben wir das Konzept weiterentwickelt und<br />
die Verbindung von Ballett und Festival intensiviert,<br />
indem wir diesmal nicht nur Stipendiaten<br />
der Lied Akademie, sondern auch der Kammermusik<br />
einbinden“, sagt Thorsten Schmidt.<br />
Das passe auch zum diesjährigen Motto des<br />
Heidelberger Frühlings, „Perspektiven“.<br />
Hingabe, Demut,<br />
Menschlichkeit<br />
Für Kevin Haigen, den künstlerischen und pädagogischen<br />
Leiter des Bundesjugendballetts,<br />
war es keine Frage, die Zusammenarbeit fortzusetzen.<br />
„Ich habe sehr positive Erinnerungen<br />
an den letzten Heidelberger Frühling“, erzählt<br />
der Amerikaner, der an John Neumeiers Hamburg<br />
Ballett auch Erster Ballettmeister ist. „Die<br />
Arbeitsatmosphäre in der Hebelhalle ist sehr<br />
angenehm, die Menschen sehr freundlich. Wir<br />
hatten eine wunderbare Helferin für die Kostüme,<br />
sie hat ganz spontan ausgeholfen. Insgesamt<br />
haben wir dort ein sehr produktives, künstlerisches<br />
Umfeld erlebt.“ Für das junge Ensemble,<br />
das erst im September 2<strong>01</strong>1 gegründet worden<br />
war, hatte die Produktion gleich Maßstäbe gesetzt.<br />
„Es hat sich seitdem zum Markenzeichen<br />
der Compagnie entwickelt, dass viele unserer<br />
Projekte vom Austausch mit jungen Musikerinnen<br />
und Musikern leben“, sagt er.<br />
Das Bundesjugendballett ist keine gewöhnliche<br />
Compagnie. Die acht jungen Tänzerinnen und<br />
Intendant Thorsten Schmidt: „die Verbindung von Ballett und Festival intensivieren“.<br />
Tänzer, die aus sechs verschiedenen Ländern<br />
kommen, haben ihre Ausbildung abgeschlossen<br />
und nutzen die zwei Jahre, die sie dem Ballett<br />
angehören dürfen, zur persönlichen und künstlerischen<br />
Weiterentwicklung. „Ich versuche den<br />
Tänzerinnen und Tänzern jeden Tag zu vermitteln,<br />
dass unsere Kunstform Werte erfordert wie<br />
Hingabe, Demut, Menschlichkeit und vor allem<br />
Ehrlichkeit. Die Tänzer sollen zu selbstbewussten<br />
und vielseitigen Künstlerpersönlichkeiten<br />
werden, die selbst Choreografien entwickeln<br />
und ihre klassische Technik weiter verbessern.<br />
Und die an den unterschiedlichsten Orten tanzen<br />
und Menschen unterschiedlichster Herkunft<br />
durch Tanz zusammenbringen“, erklärt<br />
Kevin Haigen die Intention, mit der Neumeier<br />
die Gründung des Balletts, das vom Bund gefördert<br />
wird, vorangetrieben hatte. Ihr Publikum<br />
müssen sie sich erarbeiten, eine eigene Bühne<br />
haben sie nicht. Aber jede Menge Perspektiven.<br />
„Neben der klassischen Technik war vor allem<br />
das kreative Potenzial dieser jungen Menschen<br />
ein Aufnahmekriterium“, sagt der Ballettpädagoge.<br />
„Jeder ist gleichzeitig Gruppentänzer und<br />
Solist. Deshalb war auch die Improvisation ein<br />
wichtiger Teil des Vortanzens.“<br />
Bislang haben die einzelnen Elemente dieser<br />
Kooperation getrennt voneinander gearbeitet:<br />
Studierende der Musikhochschule Mannheim<br />
haben die Bearbeitung der Musikstücke übernommen.<br />
In Hamburg haben die Tänzer mit den<br />
Choreographen zu Musik vom Band ihre Bewegungen<br />
einstudiert. Gleichzeitig haben die Sänger<br />
und Musiker, zum großen Teil allein, geprobt.<br />
In diesen Tagen sollen diese verschiedenen Perspektiven<br />
zusammengeführt werden, damit am<br />
20., 21. und 24. März in der Heidelberger Hebelhalle<br />
eine perfekte Symbiose entsteht.<br />
Mehr Klangfarben<br />
durch die Streicher<br />
Alexander Fleischer ist gespannt. Der 31-jährige<br />
Pianist war als ehemaliger Stipendiat der<br />
Lied Akademie unter der Leitung von Thomas<br />
Hampson schon 2<strong>01</strong>2 mit von der Partie. „Auch<br />
damals haben wir nicht so viel zusammen geprobt,<br />
erst in der Endphase“, erinnert er sich.<br />
Das Timing sei extrem wichtig für die Tänzer,<br />
sagt er: „Das Ballett gibt das Tempo der Musik<br />
vor.“ Am Klavier habe er es ohnehin am schwersten,<br />
weil er bei allen Stücken spielen müsse,<br />
„aber im Ernst: Es hat großen Spaß gemacht<br />
und in diesem Jahr wird es noch interessanter<br />
werden, weil wir zusätzliche Arrangements für<br />
Streicher und damit mehr Klangfarben haben.“<br />
Das Stipendium an der Lied Akademie vor zwei<br />
kevin haigen ist künstlerischer und pädagogischer leiter des bundesjugendballetts.<br />
Jahren hatte er schon als ausgezeichnete Fortbildung<br />
erlebt, jetzt freut er sich, „dass die Förderung<br />
durch Thomas Hampson und Thorsten<br />
Schmidt nicht nur weitergeht, sondern dass ich<br />
auch bei einem Traumprojekt für jeden Liedpianisten<br />
dabei sein darf“.<br />
In Heidelberg wird Alexander Fleischer (fast)<br />
ein Heimspiel haben. Seit kurzem wohnt er in<br />
Mannheim, weil seine Frau, die Sopranistin<br />
Juliane Herrmann, ein Engagement am Nationaltheater<br />
hat. Der gebürtige Chemnitzer, der<br />
an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in<br />
Berlin studiert hat und nun dort Gastdozent an<br />
der Hochschule und Assistent von Bassbariton<br />
Thomas Quasthoff ist, pendelt regelmäßig in<br />
die Hauptstadt, denn: „Das gibt man nicht auf,<br />
ich kann dort so viel lernen.“ Am Projekt „folk<br />
songs“ reizt ihn nicht nur, dass es außerhalb des<br />
täglichen Repertoires eines Liedpianisten steht<br />
und dass die Musik so international ist. Sondern<br />
auch, die andere Perspektive des Balletts auf die<br />
Musik kennenzulernen. „Tanz ist für mich ein<br />
fremdes Metier, daher hat die Zusammenarbeit<br />
für mich experimentellen Charakter“, gibt er zu.<br />
„Ich finde es spannend, wie Tänzer und Choreograph<br />
die Musik in Bewegung umsetzen.“<br />
Ein anderer ist mittendrin in diesem Prozess.<br />
Thiago Bordin, Brasilianer und Erster Solist<br />
am Hamburg Ballett, ist einer der acht Choreographen<br />
und zuständig für die Musik seines<br />
Landsmannes Heitor Villa-Lobos. „Zum ersten<br />
Mal habe ich die Musik nicht selbst ausgewählt,<br />
sondern vorgegeben bekommen.“ Als Kevin Haigen<br />
anfragte, ob er bereit wäre, diesen Part in<br />
„folk songs“ zu übernehmen, sagte Bordin dennoch<br />
sofort zu. „Jeder Brasilianer kennt diese<br />
Musik“, erzählt er. Er habe sich in die Küche gesetzt<br />
und angefangen den Klängen zu lauschen.<br />
„Ein paar Momente später hatte ich die ersten<br />
Bilder im Kopf. Ich bin Brasilianer. Für uns gehört<br />
die Musik zum Leben wie der Fußball.“<br />
Dass das Gastspiel in Heidelberg stattfindet,<br />
erhöhe seine Vorfreude noch, verrät er. Schließlich<br />
hat er in Mannheim an der Akademie <br />
Gartenplanung<br />
Gartenneuanlage<br />
Gartenumgestaltung<br />
Gartenpflege<br />
Gartenbeleuchtung<br />
Pflanzen und Rasen<br />
Terrassen, Wege und<br />
Plätze<br />
Naturteiche<br />
Swimmingpools<br />
Wasserspiele<br />
Tag der<br />
offenen Tür:<br />
„Saisoneröffnung“<br />
So. 10. März<br />
12 - 16 Uhr<br />
5<br />
So. 05. Mai<br />
12 - 16 Uhr<br />
Tel. 06202-26175<br />
www.gartengestaltunggrothe.de<br />
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