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Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene

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unternehmen<br />

Dass er die gehobene Position im Hotel-Management hat<br />

sausen lassen, bereitet dem Restaurantfachmann bis heute<br />

keine Fältchen. Franz Weber ist gebürtiger Grünstädter. Er<br />

kennt die Gegend bestens. Stammt aus einer Gastronomenfamilie. Dennoch<br />

war diese biografisch bedeutsame Entscheidung alles andere als ein<br />

Schuss aus der Hüfte. Nach Stationen in London, Berlin und Rom doch<br />

wieder in die alte Heimat zurückzukehren, erfordert Mut und Selbstbewusstsein.<br />

Statt prachtvollem Glanz und internationalem Flair erwarteten ihn in Kallstadt<br />

Kachelofen, Hirschgeweih und Pfälzer Gemütlichkeit. Doch Weber<br />

wusste schon damals, was er konnte – und wollte. „Ein eigenes Restaurant<br />

war immer eine Perspektive.“ Also überlegte er nicht lange, dankte in<br />

Singapur für die freundliche Einladung und startete im Januar 2003 als<br />

Inhaber und Geschäftsführer zuhause durch.<br />

Die Gästeliste reicht von<br />

Carl Benz bis zur Queen<br />

Das Henninger: Ein Traditionshaus mit bald 160-jähriger prägnanter Geschichte.<br />

Kaum da, hat der Einsteiger die Fenster aufgerissen und kräftig<br />

gelüftet. Aber vorsichtig genug, um nicht den historischen Duft authentischer<br />

Pfälzer Gastlichkeit zu verlieren. Mit diesem Konzept war er schnell<br />

auf Erfolgskurs. Das schmucke Weinhaus präsentiert sich modern, ohne<br />

modisch zu sein - und zeitgenössisch, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.<br />

Warum sollte man auch? Schließlich haben hier seit 1855 so prominente<br />

Köpfe wie Queen Elisabeth II., Aristoteles Onassis und der Champagner-König<br />

Remy Heidsieck gern und lange Platz genommen.<br />

Zumindest kulinarisch nicht weniger weltbewegend waren die Verdienste<br />

der Weinhaus-Wirtin Luise Henninger (1871-1951), die aus einer beinahe<br />

vergessen Spezialität eine berühmte Delikatesse gemacht hat: Der Pfälzer<br />

Saumagen ist längst ein Klassiker und sein internationaler Ruf eng mit<br />

dieser prominenten Gastwirtschaft verbunden. Hartnäckig hält sich das<br />

Gerücht, dass Carl Benz das Automobil nur deshalb erfunden hat, um den<br />

Weg von Ladenburg nach Kallstadt etwas flotter zu bewältigen. Der große<br />

Erfinder war Stammgast im Weinhaus. Wenn man durch den Innenhof in<br />

die geschmackvolle Gaststube kommt und sich hier sofort wohl fühlt, weiß<br />

man, warum.<br />

In den vergangenen Jahren hat Weber die bodenständige Premium-Gastronomie<br />

pointiert ausgebaut und behutsam erweitert. Er hat das Neue<br />

ins Alte integriert, ohne die historische Patina zu verwischen. Geblieben<br />

ist nicht nur der original Saumagen nach altem Hausrezept - es ist die<br />

Collage aus heimsicher Küche und regionalen Weinen, aus eleganter Gemütlichkeit<br />

und unaufdringlicher Gastfreundschaft, die überzeugt. Das<br />

Weinhaus ist ein Synonym für Pfälzer Delikatessen, es besitzt Charme,<br />

Konturen und Identität weit abseits kurzlebiger Trends. Das sehen auch<br />

andere so. Wiederholt wurde es in den vergangenen Jahren unter die besten<br />

Gasthäuser Deutschlands gewählt. Unter Webers Regie hat sich eine<br />

typische Regionalküche etabliert, die mit verfeinerten Pfälzer Genüssen<br />

behutsam garniert ist.<br />

Ausflüge in die gehobene Küche sind das i-Tüpfelchen, mit dem der Gastronom<br />

seine Gäste begeistert. Mit Küchenchef Thomas Pesec hat er einen<br />

kreativen wie virtuosen Kopf in zentraler Position, der das in jeder Hinsicht<br />

frische Konzept des Inhabers seit sechs Jahren kulinarisch übersetzt. Seit<br />

2004 lädt Weber berühmte Gastköche nach Kallstadt ein, darunter Alfons<br />

Schuhbeck, Dieter Müller und, erst kürzlich, den Drei-Sterne-Koch Juan<br />

Amador. Der Anspruch: Große Küche hautnah.<br />

Große Küche hautnah<br />

Wie eine erstklassige Menükarte liest sich auch die Biografie des sympathischen<br />

Hausherrn: Mitte der 90er Jahre beginnt er seine Ausbildung<br />

im Hotel Bareiss in Baiersbronn. Seine berufliche Karriere führt ihn zum<br />

„Gravetye Manor“ bei London über das Ritz-Carlton in Berlin bis ins Cavalieri<br />

Hilton nach Rom. Fünf-Sterne-Häuser von Weltrang. Während<br />

seiner Lehr- und Wanderjahre hat Franz Weber zahlreiche prominente<br />

Persönlichkeiten bestens bedient. Darunter Sean Connery, Leonardo <br />

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