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Praxis<br />
RTextdoc 1.9<br />
2 Die spärliche Online-Hilfe für die Menüs steht auch ohne Aktivierung bereit.<br />
Löschen des bei der Installation angelegten<br />
Verzeichnisses ~/.rtextdoc/.<br />
Leicht angestaubte<br />
LaTeX-Fähigkeiten<br />
Die Entwickler preisen RTextdoc als speziellen<br />
LaTeX-Editor an. Als Compiler<br />
setzt das Programm dabei auf das inzwischen<br />
veraltete Pdflatex und die schon<br />
seit Längeren kaum mehr weiterentwickelte<br />
Variante mittels Dvips. Eine native<br />
3 Moderne Compiler integrieren Sie mit einigem Aufwand in die Software, auf<br />
Unterstützung vonseiten der Entwickler warten Sie allerdings vergeblich.<br />
Unterstützung für Xelatex – die momentan<br />
wohl meistgenutzte Variante – sucht<br />
man vergeblich. Es ist aber im Prinzip<br />
möglich, andere TeX-Compiler zu verwenden.<br />
Dazu passen Sie die Einträge<br />
im Menü Macros an oder verwenden<br />
diese als Basis für eigene. In diesem Kontext<br />
hat der Begriff nichts mit den unter<br />
LaTeX benutzten Makros zu tun; es handelt<br />
sich hier um aus dem Editor aufrufbare<br />
Javascript- und Groovy-Routinen.<br />
Wie das geht zeigt Abbildung 3 :<br />
Dort kommt als Beispiel das Skript Run<br />
pdfLaTeX.groovy zum Einsatz. Durch<br />
Austausch der mit // do not modify<br />
überschriebenen Zeile, die den effektiven<br />
Code enthält, wäre es möglich, hier<br />
auch Xelatex anstelle von Pdflatex aufzurufen.<br />
Nun genügt es allerdings nicht,<br />
das Skript nun als xelatex.groovy zu<br />
speichern, damit der Editor es findet. Die<br />
Dokumentation schlägt stattdessen vor,<br />
es unter macros/ im Verzeichnis<br />
~/.rtextdoc abzulegen.<br />
Eigentlich unterstützt das Programm<br />
sprachliche Anpassungen für die Menüs<br />
und Dialoge. Beim Vorläufer, dem in Java<br />
geschriebenen Editor RText, funktioniert<br />
das einwandfrei. Wie bei diesem finden<br />
Sie auch in RTextdoc unter Bearbeiten |<br />
Optionen einen umfangreichen Dialog,<br />
der es ermöglicht, die verwendete Sprache<br />
einzustellen. Allerdings klappte das<br />
Umstellen weder bei der freien noch bei<br />
der aktivierten Version.<br />
Als weitere Besonderheit verspricht das<br />
Programm die Integration einer Umgebung,<br />
um Zeichnungen für LaTeX-Dokumente<br />
zu erstellen. Das erledigen Sie jedoch<br />
wesentlich besser mit Grafikprogrammen<br />
wie Mypaint oder Gimp, inklusive<br />
Export in ein unterstütztes Bitmap-<br />
Format: Diese Anwendungen sind für das<br />
Erstellen von Grafiken optimiert und erlauben<br />
spezielle Effekte, wie das Füllen<br />
von ausgewählten Bereichen mit Verläufen.<br />
RTextdoc setzt für die Zeichnungen<br />
stattdessen auf das ebenfalls in Java entwickelte<br />
LatexDraw 4 .<br />
Dieses nicht sehr leistungsfähige Programm<br />
ermöglicht es bei den meisten<br />
Werkzeugen nicht, einmal gesetzte<br />
Punkte nachträglich zu verschieben,<br />
neue hinzuzufügen oder vorhandene zu<br />
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11.2014