LinuxUser Videos bearbeiten (Vorschau)

Netz&System
Arch-Ecke: Antialiasing
Bessere Schriften ohne grünes Antialiasing
Marsmännchen
© Timea Cseke, 123RF
Die Darstellung von Schriften überzeugt in Arch Linux out-ofthe-box
nur wenig. Per Patch lässt sich jedoch ein besseres
Antialiasing nachrüsten. Dabei gilt es allerdings, ein paar Fallstricke
zu beachten. Christoph Langner
README
Nicht nur über Geschmack lässt sich trefflich
streiten, sondern auch über die Darstellung
von Schriften auf dem Desktop: Möglichst
scharf, dafür mit Ecken und Kanten –
oder möglichst glatt, dafür aber mit Rundungen
und Grautönen? Arch erlaubt die
Schriftdarstellung bis ins Detail zu ändern.
Wer bereits Erfahrungen mit etablierten
Distributionen wie etwa Ubuntu
oder Fedora gesammelt hat und zum
ersten Mal Arch Linux installiert, der
stört sich mit Sicherheit anfangs an der
verbesserungswürdigen Darstellung von
Schriften auf dem Bildschirm. Die Fonts
erscheinen dünn und abgemagert, es
fehlt an einer ordentlichen Kantenglättung,
an Antialiasing und feinem Subpixel-Rendering.
Ubuntu und die meisten anderen Distributoren
sorgen durch eigenhändige
Patches an der für die Schriftdarstellung
verantwortlichen Bibliothek Freetype
beziehungsweise durch Implementation
bestehender Verbesserungen wie Infinality
schon von Haus aus für ein deutlich
besseres Schriftbild – das geht allerdings
zu Lasten von Problemen in manchen
Anwendungen.
Freetype selbst verzichtet – zum Teil
aus lizenzrechtlichen Gründen – darauf,
diese Patches in den eigenen Code zu
übernehmen. Und da Arch Linux ungern
am Upstream-Code herumdoktert, muss
der Anwender eben eigenhändig für ein
besseres Schriftbild sorgen. Die Arch-
Community macht diese Aufgabe mit
entsprechend vorbereiteten Paketen und
AUR-Einträgen leicht. Zudem finden sich
im Arch-Wiki ausführliche Tipps und Hin­
84 www.linux-user.de
11.2014