AKTUELLES HEFT [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur 1/2 - 2013
AKTUELLES HEFT [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur 1/2 - 2013
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Schinkel-Wettbewerb <strong>2013</strong><br />
Preisverleihung durch den AIV zu Berlin<br />
In Erinnerung an Karl-Friedrich Schinkel<br />
hat der Architekten- und Ingenieur-Verein<br />
(AIV) zu Berlin am Geburtstag des Baumeisters<br />
und damit am 13. März die Preise<br />
des bereits 158. Schinkel-Wettbewerbs<br />
verliehen. In diesem Jahr zum Thema<br />
»Transformation TXL – Vom Flugfeld zum<br />
Lebensraum« ausgelobt, wurden in Summe<br />
18.000 € vergeben und beteiligten sich 366<br />
Teilnehmer aus dem In- und Ausland mit<br />
insgesamt 154 Arbeiten. »Auf originelle<br />
Weise zeigen die ausgezeichneten Entwürfe<br />
auf, wie sich weitere dringende<br />
Aufgaben für die Nachnutzung von Tegel<br />
lösen lassen, die der AIV als ergänzende<br />
Überlegungen zu den Masterplanungen<br />
der Senatsverwaltung mit der Entwicklung<br />
eines Forschungs- und Technologieparks<br />
versteht. Dazu zählen der Schutz der landschaftlichen<br />
Weite und die Chancen einer<br />
nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung<br />
in gemischten Quartieren, für die das<br />
Flugfeld genügend Raum bietet im Übergang<br />
zu angrenzenden Stadtteilen«, so<br />
Dr. Melanie Semmer, Vorsitzende des<br />
Schinkel-Ausschusses.<br />
Bäume säumen die einstige Startbahn,<br />
die sich als graues, breites Band mehr als<br />
2 km durch den Wald zieht. Das bedeutet,<br />
wo einst Flugzeuge beschleunigten und<br />
tosend in die Lüfte abhoben, wandern in<br />
wenigen Jahren vielleicht schon Berliner<br />
in Richtung Jungfernheide und sausen<br />
Skater über die Bahn: Mit ihrem Vorschlag<br />
»Urbane Wälder TXL« gewannen Niklas<br />
Mayr und Martin Schmitz, Studenten der<br />
Technische Universität Berlin, den mit<br />
2.500 € dotierten Schinkel-Preis in der<br />
Sparte Landschaftsarchitektur. Als besondere<br />
Auszeichnung für ihre hervorragende<br />
Leistung erhielten sie außerdem das Reise-<br />
Stipendium der Hans-Joachim-Pysall-<br />
Stiftung in Höhe von ebenfalls 2.500 €,<br />
das ihnen eine Italienexkursion auf den<br />
Spuren Karl-Friedrich Schinkels ermöglicht.<br />
»Es entsteht ein besonderer und<br />
eigenständiger Freiraum, der sowohl<br />
Naturerlebnisräume bietet, durch den<br />
Kontrast zu den Landebahnen die ehemalige<br />
Nutzung des Flughafens spüren<br />
lässt und verschiedenste Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />
erlaubt«, würdigte die Jury<br />
das Konzept.<br />
Für den Entwurf »Arbeitswelt = Lebenswelt«<br />
zeichnete die Jury Dagmara Sietko-<br />
Sierkiewicz und David Weclawowicz,<br />
die beide an der Technischen Universität<br />
Breslau ihren Masterabschluss machen,<br />
in der Fachsparte Architektur mit dem<br />
zweiten Schinkel-Preis aus, und zwar mit<br />
folgender Begründung: »Die Arbeit überzeugt<br />
die Jury auf mehreren Ebenen. Die<br />
städtebauliche Konzeption ist aus der<br />
Geometrie des Flughafens abgeleitet. Die<br />
Zuordnung der Funktionen – produzierendes<br />
Gewerbe nach Westen in Richtung<br />
Hangar und Cargo sowie Dienstleistungen,<br />
Büros und Wohnen nach Osten zum Hochschulstandort<br />
– erzeugt wie selbstverständlich<br />
eine Höhenstaffelung und damit<br />
Dokumentation der ausgezeichneten Arbeiten<br />
© Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.<br />
eine Dichte, die dem Ort angemessen<br />
erscheint.«<br />
Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb<br />
schon traditionell in den sieben Fachsparten<br />
Städtebau, Landschaftsarchitektur,<br />
Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau,<br />
Freie Kunst, Verkehrswesen Straßenbau<br />
sowie Verkehrswesen Eisenbahnbau.<br />
Neben den Schinkel-Preisen vergab die<br />
Jury im Übrigen zwei Anerkennungspreise<br />
des AIV in Höhe von je 1.000 € sowie sieben<br />
Sonderpreise der Stifter und Förderer<br />
zwischen 1.000 € und 2.000 €. Der Schinkel-<br />
Wettbewerb des AIV zu Berlin wird jährlich<br />
seit 1855 durchgeführt und ist die größte<br />
Ideen- und Förderkonkurrenz für junge,<br />
maximal 35 Jahre alte Planer im deutschsprachigen<br />
Raum. Ermöglicht wird der<br />
Wettbewerb durch die Unterstützung unter<br />
anderem des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt Berlin und diverser Stifter.<br />
www.aiv-berlin.de<br />
[ Nachrichten<br />
Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr <strong>2013</strong><br />
Auszeichnung(en) für richtungsweisende Planungsleistungen<br />
Bereits bei seiner ersten Ausschreibung<br />
erzielte der Deutsche Ingenieurpreis<br />
Straße und Verkehr <strong>2013</strong> der Bundesvereinigung<br />
der Straßen‐ und Verkehrsingenieure<br />
(BSVI) 63 Einreichungen. Nach<br />
einem neuen Verfahren durchgeführt,<br />
wird er in den drei Kategorien »<strong>Baukultur</strong>«,<br />
»Innovation« und »Verkehr im Dialog« verliehen,<br />
wobei sich die mittlere besonderer<br />
Beliebtheit erfreute. »Wir sind sehr zufrieden<br />
mit der hohen Resonanz. Die Neuausrichtung<br />
war richtig«, erklärt Christiane<br />
Ehrhardt, Präsidentin der BSVI.<br />
Mit dem neuen Format sollen zukunftsfähige<br />
und richtungsweisende Ingenieurleistungen<br />
gewürdigt werden, welche die<br />
heutigen gesellschaftlichen Ansprüche<br />
an den öffentlichen Raum und an die Verkehrswege<br />
erfüllen. Die eingereichten<br />
Bewerbungen sichtete nun eine BSVI-Jury,<br />
um dann drei Beiträge pro Kategorie für<br />
eine zweite Wettbewerbsphase auszuwählen:<br />
Hier sind die Nominierten aufgefordert,<br />
ihre Arbeiten in einer umfangreicheren<br />
Darstellung zu präsentieren. Die<br />
Jury der zweiten Wettbewerbsphase umfasst<br />
wichtige Persönlichkeiten der breiten<br />
Fachöffentlichkeit, die nach gemeinsamer<br />
Diskussion im Rahmen einer Sitzung pro<br />
Kategorie einen Preisträger benennen.<br />
Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und<br />
Verkehr steht auch in der neuen Fassung<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />
Die Preisverleihung wird<br />
durch den Schirmherrn und die Präsidentin<br />
der BSVI im Rahmen des Festaktes zum<br />
50-jährigen Bestehen der Bundesvereinigung<br />
der Straßen‐ und Verkehrsingenieure<br />
am 6. September <strong>2013</strong> in Berlin vorgenommen.<br />
Das heißt, die drei jeweils Nominierten<br />
werden ihre Beiträge präsentieren, und<br />
anschließend erfolgt die feierliche Würdigung<br />
der Preisträger mit einer ebenfalls<br />
neugestalteten Skulptur.<br />
www.bsvi.de<br />
[<strong>Umrisse</strong>] [71