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<strong>uni</strong>:<strong>que</strong> 04|2006<br />
<strong>uni</strong>:<strong>aktuell</strong> 11<br />
»Wähle ich oder wähle ich nicht?«<br />
Auch dieses Jahr hatten wir wieder die Möglichkeit unsere Fachschaften<br />
zu wählen. Mit Freude habe ich festgestellt, dass die Wahlbeteiligungen<br />
an allen Standorten gestiegen sind. Rekordergebnisse<br />
erzielten der Fachschaftsrat Gestaltung und Allee der Kosmonauten<br />
mit Wahlbeteiligungen von über 20 Prozent. Rekord deshalb, weil<br />
dies selbst im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen Spitzenwerte<br />
sind. Nun könnte ich auch voller Stolz und Dankbarkeit auf<br />
die gesamten Wahlergebnisse<br />
schauen, ganz<br />
so ist es aber nicht.<br />
Die Fachschaften 3 und<br />
4 haben ihre Wahlbeteiligung<br />
fast verdreifachen können, sind mit ihren Ergebnissen<br />
aber nicht zufrieden. Auch wenn wir fast 30 Prozent hätten, hieße<br />
dies das eine ganze Menge Kommilitonen einfach nicht gewählt<br />
haben. Woran liegt es?<br />
Mir stellt sich die Frage, warum es so schwierig ist Mitstudierende<br />
zur Wahl zu bewegen? Deswegen habe ich versucht die Dinge<br />
mal aus der Wähler Perspektive zu betrachten. Da kamen folgende<br />
Fragen auf: Was ist FSR überhaupt? Was sind denn das für Leute?<br />
Was machen die für uns? Können die überhaupt etwas bewirken?<br />
Ich glaube relativ typische Fragen gefunden zu haben die sich die<br />
meisten stellen und die berechtigterweise eine Antwort verdienen.<br />
Eines der wichtigsten Ziele der Studierendenvertreter/Innen ist es,<br />
neben den Vorlesungen Momente zu schaffen, in denen sich Kommilitonen<br />
kennen lernen, Spaß haben<br />
und sich untereinander austauschen<br />
können. Die Zeit die wir gemeinsam<br />
haben ist kurz und es wird nie wieder<br />
so einfach sein wie an der Hochschule<br />
einen Raum zu finden, indem so viel<br />
entstehen könnte.<br />
Und hier sehe ich das große Motivationsproblem.<br />
An unserer FHTW wird dem Studenten das UNI-Leben (Selbstverwaltung)<br />
sehr einfach gemacht. Der Grad der Selbstständigkeit beschränkt<br />
sich auf Online-Belegungen, Essen gehen und rechtzeitiges<br />
Bezahlen der Semestergebühren. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber<br />
im Großen und Ganzen ist es so.<br />
Sieht so die spätere Realität aus? Ist das das Verhalten von Menschen<br />
die später Verantwortung tragen wollen? Ich denke nicht.<br />
Besteht die Notwendigkeit studentische Vertreter zu wählen?<br />
FSR steht für Fachschaftsrat. Eine Fachschaft besteht aus den zu<br />
dem Fachbereich gehörenden Studierenden. Die FSRs sind juristisch<br />
gesehen die gewählten Vertreter der Fachschaft/Studierendenschaft.<br />
Hört sich meiner Meinung nach viel zu wichtig an, da es im Alltag<br />
viel einfacher ist. Denn die FSRs bestehen zum größten Teil aus motivierten<br />
Kommilitonen, die neben ihren normalen Tätigkeiten, wie<br />
Studieren und Arbeiteten etc., Lust haben sich ehrenamtlich für die<br />
Studierenden einzusetzen, um eigene Vorstellungen vom Studentenleben<br />
zu verwirklichen.<br />
Wir werden für ein Jahr gewählt und kümmern uns dann um die<br />
Studierendenschaft. Das heißt, wir organisieren den O-Tag<br />
mit der anschlie-<br />
ßenden Campus- Rallye. Wir<br />
veranstalten<br />
Parties wie das Campus Fest,<br />
Sommerfest,<br />
Vorklausurenparty, usw. Wir<br />
laden ein zu<br />
Workshop Wochenenden. Wir<br />
sind häu-<br />
fig auch Vertreter/Innen in<br />
anderen Gremien<br />
wie dem Fachbereichsrat (FBR)<br />
oder dem Akade-<br />
mischen Senat (AS). Wir üben<br />
somit aktiven Einfluss auf das Hochschulleben aus, indem wir<br />
Entscheidungen wie Bachelor/Master Umstellungen, Präsidentenwahl<br />
und Studieninhalte mitbestimmen und mitgestalten.<br />
Ja. Gott sei dank. Denn wenn es keiner mehr macht, sind wir alle<br />
nur kleine Bausteine in einem großen System und keine Architekten<br />
mehr. Darum lassen wir uns nicht unterkriegen und werden versuchen<br />
allen die Sinnhaftigkeit unserer Tätigkeit zu erklären.<br />
Wir nehmen die Kritikpunkte auf<br />
und arbeiten an einer besseren<br />
Transparenz. Nutzt ihr aber<br />
bitte auch die Medien die wir an<br />
der FHTW haben (Schaukästen,<br />
students-fhtw Seite, persönliche<br />
Gespräche) um euch eine Meinung<br />
zu bilden.<br />
Ich beende meine Betrachtung zur FSR- Wahl 2006 mit den fußballerisch<br />
angelehnten Worten: »Nach der Wahl, ist vor der Wahl«, also<br />
Augen auf im Unialltag.<br />
:: Carsten Krüger<br />
Ich persönlich finde die FSRs bewirken eine ganze Menge, wir<br />
zeigen es nur noch zu wenig und daran arbeiteten wir. Doch ohne<br />
motivierte Leute nutzen die besten Ideen nichts.