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30<br />

<strong>uni</strong>:versum<br />

Sich selbst aktiv erleben<br />

Passivität gründet sich auf spontane Impulse, Aktivität hingegen auf einen innerlichen Willen.<br />

In der Ausgabe 01/06 haben wir in einem<br />

sehr knappen Überblick versucht, die<br />

Existenzweisen des Habens und des Seins<br />

herauszuarbeiten. Dabei haben wir festgestellt,<br />

dass die Existenzweise des Seins<br />

die Fähigkeit des aktiven Tätigseins des<br />

Menschen impliziert, was dann in der<br />

letzten Ausgabe (04/06) mit dem konkreten<br />

Beispiel »Konsum in unserer Gesellschaft«<br />

vertieft wurde.<br />

Im Speziellen ging es um das Konsumverhalten,<br />

wie es derzeit hauptsächlich von<br />

uns erlebt wird und in welcher Form es<br />

jedoch die Aktivität des Menschen am Leben<br />

erreicht. Weiterhin ging es in der Auseinandersetzung<br />

um das bei der Befriedigung von<br />

Bedürfnissen einhergehende Glücksgefühl,<br />

das oft verkannt wird. Gleichwohl gilt es bei<br />

dieser individuellen Erfahrung zu unterscheiden<br />

zwischen solchen Bedürfnissen, welche<br />

das wirkliche Leben in ihrem Aktivsein<br />

fördert, und denen, die das Leben dadurch<br />

hindert, indem die willkürliche Befriedigung<br />

eine gehaltlose, destruktive Phase des<br />

Sattseins darstellt und die eigene Passivität<br />

weiter festigt. Wir stellten dabei fest, dass<br />

der Konsum in unserem modernen Lebensstil<br />

eine Ausprägung des Untätigseins ist.<br />

Nach der Diskussion um die Auswirkungen<br />

einer entfremdeten Bedürfnisbefriedigung,<br />

bedarf es jedoch der genaueren Klärung,<br />

was in Verbindung mit dem Menschen und<br />

seiner Umwelt unter »Aktivität« und »Passivität«<br />

zu verstehen ist. In diesem Sinne<br />

werden die Worte »Aktivität« und »Passivität«<br />

in unserem heutigen Sprachgebrauch<br />

oft missverstanden, da die eigentliche<br />

Bedeutung durch den industriellen Wandel<br />

grundlegend geprägt und verändert wurde.<br />

Der zivilisierte Mensch unserer Gesellschaft<br />

naht sich der Funktionsweise, in der er<br />

stets außer sich lebt und lediglich weiß,<br />

wie er sich der Meinung oder dem Verhalten<br />

anderer einzuordnen vermag, anstatt aus<br />

sich selbst heraus zu leben wissen. Doch<br />

gerade das ist es, was wir beinahe schon<br />

verlernt haben: sich aus sich heraus aktiv<br />

dem Leben gegenüber wahrzunehmen, der<br />

ursprünglichen Tendenz zur Selbstverwirklichung,<br />

und nicht durch Unlebendigsein,<br />

zum Teil eines passiven, entfremdeten<br />

Wesens unserer selbst zu werden.<br />

Gegenwärtig nehmen wir Aktivität gewöhnlich<br />

als das Verhalten wahr, bei dem eine

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