Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 23.10.2014 (Vorschau)

Donnerstag, 23. Oktober 2014
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HAMBURG 15
Die Kandidatin muss sich Namen und
Funktion von imaginären Geschäftspartnern
merken und anschließend wiedergeben.
Feuer in S-Bahn
Reeperbahn
Deutschlands besteSekretärin packtaus
Frau Stache,
St.Pauli Müll in Tunnel in Brand geraten
Feueralarm auf dem Kiez:
Mitten imFeierabendverkehr
hatesgestern Abend
in der S-Bahn-Station
Reeperbahn gebrannt.
Aus bisher ungeklärter
Ursache war Müll, der in
einem nahen Tunnel lag,
in Brand geraten.
Dichter Qualm vernebelte
kurz vor 18Uhr die Bahnsteige,
die Sicht betrug
nur noch wenige Meter.
Der Triebwagenführer einer
S-Bahn der Linie 1entdeckte
vor seinem Zug
brennenden Unrat.
Der Mann hielt den Zug
an und löschte den kleinen
Brand mit einem Pulverfeuerlöscher.
Einsatzkräfte der Feuerwehr,
Bahnsicherheit und
der Polizei brachten die
Fahrgäste ins Freie und
suchten den Bahnhof
dann nach weiteren
Brandstellen ab.
Der zwischenzeitlich
unterbrochene Zugverkehr
wurde nach einer
ausgiebigen Belüftung der
Tunnel wieder aufgenommen.
Wieund warum sich
der Müll in dem Tunnel
entzünden konnte, ist bisher
absolutunklar.
WATI
womit nerven
Chefs?
Die32-Jährige über
Klischees und schlechte
Angewohnheiten
Dichter Qualm in der S-Bahn-Station Reeperbahn
Foto:Seemann
VonSIMONE PAULS
Es gibt in Deutschland eine
halbe Million Sekretärinnen.
Die beste von ihnen kommt
aus Hamburg! Rebecca Stache
(32) aus Wellingsbüttel hat
gestern den Wettbewerb eines
Büroartikelherstellers gewonnen.
In der MOPO plaudertsie
aus dem Nähkästchen.
➤ Die ärgerlichsten Vorurteile
über Sekretärinnen: „Manche
Leute glauben, dass man den
ganzen Tagnur tippt, Kaffee
kocht und die Nägel lackiert.
Das stimmt nicht. Natürlich
tippe ich auch, aber mein Aufgabengebiet
ist viel breiter.Ich
tätige Reisebuchungen in die
ganze Welt, erledige das Terminmanagement
und führe
Korrespondenz auf Englisch“,
sagt Rebecca Stache.
➤ Die nervigsten Marotten von
Chefs: „Definitiveine schlechte
Handschrift, die man nur
schlecht entziffern kann. Ärgerlich
ist es auch, wenn ein
Chef unordentlich ist.“
➤ Die besten Tricks, um nervige
Leute am Telefon abzuwimmeln:
„Wenn der Chef sagt, er sei
nicht zu sprechen, dann gebe
ich das so weiter. Wenn Vertreter
anrufen und etwas verkaufen
wollen, bleibe ich höflich
und sage,dassich kein Interesse
habe. Notfalls wiederhole
ich es mehrfach. Wenn
auch das nicht hilft, beende ich
das Gespräch.“
„Wenn ein Chef eine
unleserliche Schrift
hat, ist das ärgerlich.“
Rebecca Stache, Sekretärin
➤ Über die Berufsbezeichnung Sekretärin:
„Diese Bezeichnung
ist sehr klischeebeladen. Viele
Kolleginnen möchten sich davon
abheben und nennen sich
Assistentin. Ich selber habe
kein Problem mit dem Wort
Sekretärin. Mein offizieller Titel
imBüro lautet allerdings
„Persönliche Assistentin des
Vorsitzenden der Geschäftsführung“.
➤ Warum sieeinen Traum-Job hat:
„Kaum ein Beruf hat soeine
große Bandbreite. Ich kann in
den unterschiedlichsten Branchen
arbeiten, in kleinen wie
in großen Unternehmen.“
250 Büro-Managerinnen
hatten sich für den Titel beworben,
zehn schafften es ins
Finale im Atlantic-Haus an
der Berhard-Nocht-Straße (St.
Pauli). Die Aufgaben: eine E-
Mail auf Englisch schreiben,
Papiere sortieren, in Rollenspielen
Diplomatie und Verhandlungsgeschick
beweisen.
Seit sieben Jahren arbeitet
Rebecca Stache bei der Hafen-
City Hamburg GmbH. Ihr
Chef Jürgen Bruns-Berentelg:
„Ich freue mich außerordentlich
für Frau Stache und werde
mir noch eine ganz besondere
Würdigung überlegen.“ Wofür
sie die 2500 EuroPreisgeld
ausgibt, weiß Deutschlands
besteSekretärin schon: für ihre
anstehende Hochzeit.