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Wichtiges über die Haut - Eveline Schedlberger

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Nicht einfach so aus alter Gewohnheit kratzen<br />

Verträgt man bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente nicht, dann juckt einen nicht etwa der<br />

Magen: Nur <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> kann Juckreiz empfinden. Auch dann, wenn der eigentliche Auslöser <strong>die</strong>ser<br />

Reaktion im Inneren sitzt. Das gilt auch für innere Erkrankungen wie Diabetes oder Leber- und Nierenstörungen.<br />

Sie setzen Stoffwechselprodukte frei, <strong>die</strong> in der <strong>Haut</strong> Prozesse in Gang setzen und <strong>über</strong><br />

<strong>die</strong> Nervenbahnen im Gehirn den reflexartigen Befehl "Kratzen!" auslösen.<br />

Juckreiz muss nichts Krankhaftes sein: Auch trockene <strong>Haut</strong> juckt. Weil Wasser den Schutzfilm der<br />

<strong>Haut</strong> stört, kann auch <strong>über</strong>mäßiges Waschen oder häufiger Kontakt mit Wasser in Beruf oder<br />

Haushalt <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> austrocknen und das lästige Gefühl hervorrufen.<br />

Das „Juckgedächtnis“ des Körpers<br />

Das Belastende am Juckreiz ist, dass er auch bestehen bleiben kann, wenn der Auslöser längst<br />

beseitigt ist. Ähnlich wie Schmerzen scheint sich auch <strong>die</strong>se Plage durch eine Art "Juckgedächtnis"<br />

verselbständigen zu können. Die Gründe dafür liegen im Dunklen, oft spielen hierbei offenbar<br />

psychische Faktoren eine entscheidende Rolle. Dafür spricht, dass <strong>die</strong> bislang bekannten<br />

Behandlungsansätze nur einem Teil der Geplagten helfen.<br />

Statt mit den Nägeln zu kratzen, lieber sanft reiben<br />

Reiben und kühlen statt kratzen<br />

Sich bei gelegentlichem Jucken zu kratzen ist eine natürliche Reaktion. Bei anhaltendem Juckreiz<br />

hingegen schadet das Kratzen eher, weil es <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> zusätzlich reizt und kleine Verletzungen entzündliche<br />

Reaktionen auslösen können. Besser sind vorsichtiges Reiben oder auch Kälte sowie<br />

insbesondere bei trockener <strong>Haut</strong> <strong>die</strong> richtige <strong>Haut</strong>pflege. Dauerhaftem Juckreiz ist damit alleine nicht<br />

beizukommen. Antihistaminika genannte Medikamente helfen relativ vielen Patienten. Wie auch<br />

verschiedene andere Tabletten und Salben bringen auch sie nur in einem begrenzten Teil der Fälle<br />

den gewünschten Erfolg.<br />

Nicht nur lästig, auch gefährlich: Wenn das Jucken nicht aufhört<br />

An der Universitätsklinik in Münster, der einzigen in Deutschland, <strong>die</strong> eine Juckreiz-Ambulanz unterhält,<br />

versucht man, neue Wege zu gehen. Ein Medikament in Tablettenform soll <strong>die</strong> Reizleitung im<br />

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