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Wichtiges über die Haut - Eveline Schedlberger

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erkrankung eine auffällige Häufung von <strong>Haut</strong>infektionen wie Fußpilz oder <strong>die</strong> Neigung zu so genannten<br />

"Faulecken" in den Mundwinkeln zu beobachten. Die <strong>Haut</strong>veränderungen treten häufig schon vor<br />

dem Ausbruch der Zuckerkrankheit auf.<br />

Krankheitszeichen Juckreiz<br />

Auch Krebspatienten berichten oft <strong>über</strong> Juckreiz. Dieses Krankheitszeichen tritt vor allem bei der<br />

Hodgkin-Krankheit (ein spezieller Lymphknotenkrebs) und bei Leukämie (Blutkrebs) auf. Aber auch<br />

wenn sich Metastasen (Tochtergeschwüre) in der Leber angesiedelt haben, neigt <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> zu<br />

Juckreiz, Trockenheit und gelblicher Farbe.<br />

Die Gesichtsfarbe<br />

Eine aschfahle Gesichtsfarbe, trockene und vor allem vom Jucken aufgekratzte <strong>Haut</strong> zeigen dem Arzt<br />

eine mögliche Nierenerkrankung. Ursache für den Juckreiz sind hier <strong>die</strong> Harnstoffeinlagerungen in der<br />

<strong>Haut</strong>. Solche Einlagerungen entstehen, wenn <strong>die</strong> Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Viele kleine rote<br />

Äderchen im Gesicht sind meistens ein Zeichen für Bluthochdruck. Bläuliche Äderchen signalisieren<br />

eine Herzinsuffizienz.<br />

Medizinisches Wörterbuch: <strong>Haut</strong>, Haare und Nägel<br />

Aufbau der <strong>Haut</strong><br />

Damit <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> den zahlreichen Belastungen standhält, besteht sie aus mehreren Schichten:<br />

Die äußere Hülle des Körpers bildet <strong>die</strong> Oberhaut (Epidermis). Sie ist an vielen Stellen nur 0,1<br />

Millimeter dick. Talg- und Schweißdrüsen versorgen <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> unentwegt mit einer Wasser-Fett-<br />

Emulsion, um sie geschmeidig zu halten.<br />

Die erste Schicht der Oberhaut, <strong>die</strong> Hornschicht, besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen. Sie<br />

schützen <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> vor Abreibung, Stößen, Verdunstung und Strahlungseinwirkung. Die darunter<br />

liegende Keimschicht besteht aus lebenden Zellen, <strong>die</strong> sich unaufhörlich teilen. Innerhalb von rund<br />

vier Wochen werden so sämtliche Zellen der Oberhaut erneuert. Unter der Keimschicht liegt <strong>die</strong><br />

Basalmembran. Sie nimmt Nährstoffe auf und entsorgt Stoffwechselschlacken.<br />

In der Lederhaut (Dermis) befinden sich Bindehaut und Muskeln. Für ihre hohe Elastizität sorgt ein<br />

Netzwerk aus Kollagenfasern, das <strong>die</strong> Lederhaut in alle Richtungen durchzieht. Darin eingebettet liegt<br />

ein weit verzweigtes Geflecht von Blut- und Lymphgefäßen. Ebenfalls in der Lederhaut befinden sich<br />

Tausende von Nervenfasern. Sie sind für <strong>die</strong> Wahrnehmung von Druck, Berührung, Schmerz,<br />

Temperatur und Juckreiz zuständig.<br />

Die Unterhaut (Subcutis) besteht vor allem aus Fettgewebe, das als Kälteschutz und Energiespeicher<br />

<strong>die</strong>nt.<br />

Flecken auf der <strong>Haut</strong><br />

Zu den vielfältigen Aufgaben der <strong>Haut</strong> zählt es, das Sonnenlicht einerseits zur Bildung von Vitamin D<br />

zu nutzen, anderseits uns vor zu intensiver UV-Strahlung zu schützen. Dazu bildet sie einen Farbstoff<br />

(Pigment), der dafür verantwortlich ist, dass wir im Sommer einen braunen Teint bekommen.<br />

Institut für Geschichte der Medizin<br />

<strong>Haut</strong>, Haare und Fingernägel sind das Krankheiten-Früherkennungssystem des Körpers schlechthin.<br />

Jahrhundertelang stand <strong>die</strong> Blickdiagnostik in der Medizin und der Naturheilkunde an erster Stelle.<br />

Kein Arzt oder Heiler konnte ohne <strong>die</strong>se Methode den Patienten behandeln. Durch den Einzug der<br />

Technik in <strong>die</strong> moderne Medizin ist <strong>die</strong> Blickdiagnose heute mehr in den Hintergrund getreten.<br />

In den frühmittelalterlichen Klöstern legten <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Krankenbetreuung zuständigen Mönche und<br />

Nonnen den größten Wert auf <strong>die</strong> Diagnose durch Pulsfühlen und <strong>die</strong> Urinbeschau.<br />

Die bis dahin schon praktizierte Chirurgie wurde im Jahr 1163 auf dem Konzil von Tours verboten, so<br />

dass <strong>die</strong> Ärzte wieder auf <strong>die</strong>se Methoden zurückgreifen mussten. Sie waren allerdings sehr unsicher<br />

und ließen Deutungen in alle Richtungen zu. Die Chirurgie verlor an Bedeutung und wurde von da an<br />

von Badern, Schmieden und Henkern durchgeführt.<br />

Wie erklärten sich Heilkundige im Mittelalter <strong>Haut</strong>krankheiten wie Ausschläge oder Lepra? Bis zur<br />

Renaissance hin glaubte man, dass <strong>die</strong> Gesundheit auf dem Gleichgewicht von vier Körpersäften<br />

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