Wichtiges über die Haut - Eveline Schedlberger
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unvorstellbar winzige Menge, um einen Menschen zu töten. Mit zwei gehäuften Teelöffeln <strong>die</strong>ser<br />
Substanz ließen sich <strong>die</strong> Bevölkerung Deutschlands auslöschen.<br />
Wie wirkt Botox im Körper?<br />
Das Nervengift wirkt aber, extrem verdünnt und gezielt gespritzt, gegen verschiedene Leiden. Bekannt<br />
ist es vor allem in der Ästhetischen Dermatologie - als Faltenkiller: Runzeln wir <strong>die</strong> Stirn, werden dazu<br />
Befehle von den Nervenzellen an <strong>die</strong> Muskeln weitergegeben. Als Übermittler setzen sie einen<br />
Botenstoff (Neurotransmitter) frei. Botox verhindert <strong>die</strong> Weiterleitung des Nervenreizes, indem es das<br />
Freisetzen des Neurotransmitters blockiert: Der Muskel ist gelähmt, <strong>die</strong> <strong>Haut</strong> bleibt monatelang<br />
faltenfrei.<br />
Doch Botox kann mehr als Falten glätten: Es hilft, schielende Augen zu behandeln, stoppt eine<br />
Überaktivität der Schweißdrüsen und bringt Erleichterung bei einem sogenannten Schiefhals. Selbst<br />
Migränepatienten kann es helfen. Vor allem Patienten mit neurologischen Erkrankungen profitieren<br />
von Botox. Muskelverkrampfungen im Arm nach einem Schlaganfall können durch das Medikament<br />
für mehrere Monate gelöst werden. Und auch bei Multipler Sklerose ist das Botulinum-Toxin wirksam:<br />
Es beseitigt unkontrollierte Bewegungen. Da es direkt an den gewünschten Wirkungsort, den<br />
erkrankten Muskel, gespritzt wird, vertragen Patienten das Gift meist besser als krampflösende<br />
Medikamente, <strong>die</strong> etwa als Tabletten den ganzen Organismus beeinflussen.<br />
Einsatz in der Urologie<br />
In der Urologie hilft Botox vor allem Patienten mit einer <strong>über</strong>aktiven Blase. Unter Narkose wird das<br />
Nervengift in mehrere Punkte der Blasenmuskulatur gespritzt. Bereits nach wenigen Tagen verringert<br />
sich bei etwa 90 Prozent der Patienten <strong>die</strong> Aktivität der Blase. Derzeit wird erforscht, ob Botox auch<br />
bei einer gutartigen Prostatavergrößerung helfen kann, indem es <strong>die</strong> glatte Muskulatur der Prostata<br />
entspannt, entkrampft und <strong>die</strong> Blasenentleerung vereinfacht. Erste Ergebnisse zeigen, dass Botox<br />
sogar <strong>die</strong> Größe der Prostata verringern kann und <strong>die</strong> meisten Patienten <strong>die</strong> Botulinum-Injektionen<br />
sehr gut vertragen. Mediziner hoffen, dass das Bakteriengift künftig auch bei anderen schweren<br />
Erkrankungen helfen kann. Die Forschung befindet sich allerdings noch in den Anfängen.<br />
Grillunfälle<br />
Der Sommer ist Hochsaison für gemütliche Grillabende, aber auch für Grillunfälle. Jedes Jahr erleiden<br />
hierzulande rund 500 Grillfans schwerste Verbrennungen mit bleibenden Schäden. Viele unterschätzen<br />
<strong>die</strong> Gefahren, dabei kann es plötzlich sehr schnell gehen und ein Mensch steht in Flammen.<br />
Meist ist Spiritus oder ein anderer flüssiger Brandbeschleuniger dabei, wenn ein Windstoß eine<br />
lebensgefährliche Stichflamme entstehen lässt. Oft fehlen Geduld und Zeit, den Grill langsam<br />
anzuheizen. Manche Griller sind aber auch einfach leichtsinnig oder haben Alkohol getrunken.<br />
Sicherer sind feste Grillanzünder, <strong>die</strong> zwischen <strong>die</strong> aufgehäufte Grillkohle gesteckt werden. Keinesfalls<br />
darf Spiritus oder eine andere brennbare Flüssigkeit zur Beschleunigung des Durchglühens auf<br />
glühende Kohlen geträufelt werden - das ist lebensgefährlich.<br />
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