Wichtiges über die Haut - Eveline Schedlberger
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Ganz beseitigen lassen sich Narben nicht, aber man kann sie optisch verbessern<br />
Heilpflanzen gegen Wunden, Geschwüre und Ödeme<br />
In der Schulmedizin werden etwa 50 verschiedene Arzneipflanzen gegen <strong>Haut</strong>erkrankungen<br />
eingesetzt. Für <strong>die</strong> Hälfte davon gibt es wissenschaftliche Nachweise ihrer Wirksamkeit.<br />
Bekannt sind vor allem <strong>die</strong> klassischen Heilkräuter gegen Wunden und Entzündungen wie<br />
Kamille, Zaubernuss und Ringelblume, <strong>die</strong> auch in einer Vielzahl von Salben und Tinkturen<br />
vorkommen.<br />
Auch <strong>die</strong> Venenschwäche, <strong>die</strong> häufig zu gefährlichen Beingeschwüren führt, kann man mit<br />
pflanzlichen Arzneimitteln behandeln. Hier kommen Extrakte aus der Rosskastanie, der Mäusedorn,<br />
Buchweizen und Weinlaub in Frage.<br />
Bei der Wundbehandlung mit Arzneipflanzen sind einige grundlegende Regeln zu beachten.<br />
Heilkräuter sind niemals keimfrei. Vor allem Frischpflanzen sind immer mit Bakterien, Viren und Pilzen<br />
behaftet. Um <strong>die</strong> Infektionsgefahr wenigstens zu reduzieren, sollten <strong>die</strong> Pflanzenteile entweder<br />
aufgekocht oder zumindest mit kochendem Wasser abgespült werden. Stark infektionsgefährdete tiefe<br />
Wunden, z.B. Beingeschwüre, sollte man nicht mit Zubereitungen aus Heilpflanzen behandeln. Neben<br />
der Gefahr, <strong>die</strong> Wunde zu infizieren, besteht bei vielen Pflanzen auch <strong>die</strong> Möglichkeit, eine Allergie<br />
auszulösen. Die größte Gefahr geht dabei von den als Heilpflanzen sehr viel verwendeten Korbblütengewächsen<br />
aus. Dazu gehören Kamille, Arnika und Ringelblume. Aber auch viele andere<br />
Pflanzenfamilien können Kontaktallergien auslösen, wobei <strong>die</strong> Gefahr bei verletzter <strong>Haut</strong> besonders<br />
groß ist. Allergiker sollten deshalb pflanzliche Zubereitungen nur mit äußerster Vorsicht verwenden.<br />
Heilender Umschlag mit den Blättern des Bärlauchs<br />
Bärlauch (Allium Ursinum) ist eine sehr alte Heilpflanze. Aufgrund seines kräftigen Grüns in den<br />
spätwinterlichen Wäldern verbanden ihn unsere Vorfahren mit Erneuerung, Reinigung, Kraft und<br />
Fruchtbarkeit. Auch Germanen, Römer und Gallier benutzten Bärlauch als Heilpflanze. Im Mittelalter<br />
viel verwendet, so schützte eine Bärlauchsuppe in der Walpurgisnacht genossen vor bösen Hexen,<br />
geriet Bärlauch später etwas in Vergessenheit. Bärlauch wird zwar in erster Linie als Gewürz oder<br />
Salatzutat, bzw. in Form eines Presssaftes verwendet. Die Volksmedizin kennt aber auch eine<br />
äußerliche Anwendung als Umschlag für schlecht heilende oberflächliche Wunden. Dazu werden <strong>die</strong><br />
frischgeernteten Blätter (getrocknete Blätter enthalten keine Wirkstoffe mehr) zunächst zur<br />
Keimverminderung mit kochendem Wasser <strong>über</strong>gossen und danach kleingeschnitten bzw. zerstampft.<br />
Mit einer geeigneten Wundauflage, z.B. aus Verbandmull bereitet man nun einen Breiumschlag<br />
(Kataplasma). Dieser wird auf <strong>die</strong> betroffene <strong>Haut</strong>stelle aufgelegt und bis zum Erkalten darauf<br />
belassen. Achtung! Beim Sammeln der Blätter besteht Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen oder<br />
Herbstzeitlose. Beide sind giftig! Bitte auf den typischen Knoblauchgeruch des Bärlauchs achten!<br />
Feigen gegen Furunkel und Geschwüre<br />
Auch <strong>die</strong>ses Rezept hat eine uralte Geschichte. In der Bibel, genauer im zweiten Buch der Könige,<br />
Kapitel 20, heißt es beim Propheten Jesaja: "Bringet her ein Pflaster von Feigen! Und da sie es<br />
brachten, legten sie es auf <strong>die</strong> Drüse, und er ward gesund". Die Früchte des echten Feigenbaums<br />
Ficus Carica, eignen sich, als Breiumschlag oder auch einfach aufgeschnitten als sogenanntes<br />
Emolliens, als erweichendes Mittel zur Behandlung von Furunkeln und Geschwüren. Zwar gibt es für<br />
<strong>die</strong>se Anwendung keine wissenschaftlichen Untersuchungen, im orientalischen Kulturkreis spielen <strong>die</strong><br />
Feigen in der Volksmedizin aber eine große Rolle.<br />
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