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Gesundheit und Pflege

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<strong>Pflege</strong>roboter<br />

n Im Haus der Barmherzigkeit in Wien hat die Zukunft schon begonnen: Hier arbeitet der Henry – im Rahmen eines<br />

europäischen Forschungsprojekts entwickelt – schon als Unterstützung für das menschlichen <strong>Pflege</strong>personal.<br />

Innovation im <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>wesen ist auch für<br />

Irina Odnoletkova, Managerin<br />

beim Independent Health Insurance<br />

F<strong>und</strong>s Belgium, ein<br />

zentrales Thema: „Aufgr<strong>und</strong><br />

der Unterschiedlichkeit von<br />

Europas Finanz-, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>s<strong>und</strong><br />

Sozialsystemen wird die<br />

Entwicklung von tragfähigen<br />

Geschäftsmodellen nicht einfacher.<br />

Ich teile den Pessimismus,<br />

was die Rolle des Staates<br />

als Prozessbegleiter betrifft,<br />

aber trotzdem nicht“, so die<br />

Expertin.<br />

40 smartguide GESUNDHEIT<br />

Die Politik bremst<br />

Tatsächlich drängen sowohl<br />

klein- <strong>und</strong> mittelbetriebliche<br />

Unternehmen wie Tyromotion<br />

als auch international agierende<br />

Großunternehmen wie<br />

Bosch auf den Markt für AAL-<br />

Technologien <strong>und</strong> -services.<br />

Der deutsche Konzern machte<br />

etwa mit der Akquisition der<br />

US-Unternehmen Health Buddy<br />

<strong>und</strong> Vitalnet auf sich aufmerksam.<br />

Bosch zielt darauf<br />

ab, mit seinem Know-how zur<br />

Forcierung von Heimpflege anstelle<br />

von teurer, spitalszentrierter<br />

Betreuung beizutragen.<br />

Ganz gleich ob KMU oder<br />

multinationaler Konzern, jedes<br />

Unternehmen sieht sich mit<br />

der Tatsache konfrontiert, dass<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Anwendung<br />

seiner Produkte <strong>und</strong> Services<br />

nur auf der Gr<strong>und</strong>lage funktionierender<br />

Geschäftsmodelle<br />

möglich sind. Der Mangel an<br />

Regierungsprogrammen, Vergütungsschemata,<br />

Zertifizierungs-<br />

<strong>und</strong> Standardisierungsmethoden<br />

erschwert die Entwicklung<br />

geeigneter Geschäftsstrategien.<br />

Das bremst die Verbreitung<br />

kostensparender<br />

Technologien.<br />

Ein teures Unterfangen<br />

Ökonomische Robotik ist ein<br />

Milliardengeschäft <strong>und</strong> einer<br />

der großen Hoffnungsträger –<br />

für den Maschinenbau ebenso<br />

wie für die Forschung. Verführerisch<br />

scheint dabei der Gedanke,<br />

angesichts bekannter<br />

personeller Probleme im <strong>Pflege</strong>bereich<br />

den menschlichen<br />

<strong>Pflege</strong>r durch einen seelenlosen<br />

<strong>und</strong> billigeren Roboter zu ersetzen.<br />

Mit dem propagierten<br />

Zusatznutzen für eine älter<br />

werdende Gesellschaft lassen<br />

sich sehr leicht Forschungsgelder<br />

generieren.<br />

Das weltweit renommierte<br />

Fraunhofer Institut bewirbt bereits<br />

seine Eigenentwicklung<br />

„Care-O-bot 3“ auf seiner<br />

Homepage als „mobilen Roboterassistenten<br />

zur aktiven<br />

Unterstützung des Menschen<br />

im täglichen Leben“.<br />

„Die Entwicklung von <strong>Pflege</strong>robotern<br />

läuft derzeit auf<br />

Hochtouren“, sagt Rainer<br />

Hohmann, Co-Geschäftsführer<br />

der Alloheim Senioren-Residenzen<br />

GmbH in Düsseldorf,<br />

die in Deutschland 50 Alten<strong>und</strong><br />

<strong>Pflege</strong>heime betreibt. „Bis<br />

zur Marktreife wird es laut Experten<br />

noch etwas dauern, an<br />

der gr<strong>und</strong>sätzlichen Machbarkeit<br />

zweifelt aber niemand<br />

mehr.“<br />

Ausgestattet mit filigraner Mechanik,<br />

sensiblen Sensoren,<br />

Computer-Hightech <strong>und</strong> vifen<br />

Programmen sind <strong>Pflege</strong>roboter<br />

schon bald in der Lage, autonom<br />

zu navigieren, Dinge zu<br />

greifen <strong>und</strong> die Umgebung<br />

wahrzunehmen. Und die Entwicklung<br />

legt an Tempo zu.<br />

Den Beteuerungen, <strong>Pflege</strong>roboter<br />

würden den Mitarbeitern<br />

lediglich assistieren, traut Hohmann<br />

nicht. „Das stimmt sicherlich<br />

in der Einführungsphase<br />

bei einfachen Tätigkeiten,<br />

bei der Ausgabe von Essen<br />

oder dem Transport von Geräten<br />

<strong>und</strong> Akten. Aber mit zunehmenden<br />

Fähigkeiten des<br />

Roboters wächst vermutlich<br />

der Wunsch nach mehr. Dann<br />

sind es vom Flur bis ans Bett<br />

des <strong>Pflege</strong>bedürftigen, vom<br />

Servieren des Getränks bis zum<br />

Umbetten eines Patienten, nur<br />

noch wenige Schritte.“<br />

Fotos: Haus der Barmherzigkeit/APA-Fotoservice/Pauty, Panasonic, Fraunhofer/Schunk, beigestellt

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