Gesundheit und Pflege
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Herzinfarkttherapie<br />
Risikofaktoren im<br />
Auge behalten<br />
Bei einem Infarkt werden Muskelzellen im Herzen nicht mehr mit Blut versorgt <strong>und</strong> sterben<br />
ab. Wer Symptome wie Brustschmerzen, Übelkeit, Todesangst <strong>und</strong> Vernichtungsgefühl verspürt,<br />
sollte sofort ins Spital gebracht werden.<br />
bis unmöglich.“ Sehr wohl<br />
möglich ist es aber, in kleinen<br />
Schritten <strong>und</strong> behutsam die<br />
einzelnen Risikofaktoren zu<br />
verringern. Wichtig ist auch,<br />
verordnete Medikamente einzunehmen.<br />
Dies geschieht leider<br />
oft nicht, etwa bei Bluthochdruck:<br />
„Hypertonie spüren<br />
die Betroffenen nicht“,<br />
weiß Hochleitner: „Dies führt<br />
oft dazu, dass die Tabletten gegen<br />
den Hochdruck nicht oder<br />
nur unregelmäßig eingenommen<br />
werden.“<br />
n Das Herz leistet im Laufe eines Menschenlebens beachtliche Arbeit <strong>und</strong> braucht auch Unterstützung.<br />
Es kann nicht genug betont<br />
werden, wie wichtig<br />
das Thema Zeit beim<br />
Herzinfarkt ist“, sagt Universitätsprofessorin<br />
Dr. Margarethe<br />
Hochleitner, Kardiologin<br />
<strong>und</strong> Leiterin des Frauenges<strong>und</strong>heitszentrums<br />
an der<br />
Uniklinik Innsbruck im Interview.<br />
Dennoch: Nicht immer muss<br />
eines der Symptome gleich einen<br />
Herzinfarkt bedeuten.<br />
Wichtig sind die Risikofaktoren,<br />
die zu einem Infarkt führen<br />
können (siehe Kasten Risikofaktoren).<br />
Die einmal jährlich<br />
durchgeführte Ges<strong>und</strong>enuntersuchung<br />
klärt über bestehende<br />
Risikofaktoren auf<br />
<strong>und</strong> bietet Möglichkeiten, daran<br />
zu arbeiten. „Wenn eine<br />
Veränderbare<br />
Risikofaktoren<br />
Rauchen<br />
Bluthochdruck<br />
Cholesterin<br />
Zuckerkrankheit<br />
Übergewicht<br />
Patientin oder ein Patient mehrere<br />
Risikofaktoren aufweist,<br />
bedeutet dies nicht, radikal sofort<br />
das ganze Leben umzustellen“,<br />
hält Margarethe Hochleitner<br />
fest: „Das ist schwierig<br />
Unveränderbare<br />
Risikofaktoren<br />
Alter<br />
Geschlecht<br />
Familiäre Belastung<br />
Nicht abwarten!<br />
Wer einen oder gar mehrere<br />
Risikofaktoren aufweist, sollte<br />
bei den oben beschriebenen<br />
Symptomen auf jeden Fall an<br />
einen Herzinfarkt denken <strong>und</strong><br />
„auf gar keinen Fall abwarten,<br />
ob die Beschwerden von selbst<br />
besser werden“, warnt Kardiologin<br />
Hochleitner. „Zeit ist<br />
Herzmuskel!“ Je früher interveniert<br />
wird, desto mehr Herzmuskelgewebe<br />
kann gerettet<br />
<strong>und</strong> so die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> wiederhergestellt<br />
werden.<br />
„Ich höre bei älteren Patientinnen,<br />
die mit Herzinfarkt an<br />
die Klinik kommen, immer<br />
wieder: Ich wollte niemandem<br />
zur Last fallen“, ärgert sich<br />
Margarethe Hochleitner.<br />
Frauen zeigen übrigens – neben<br />
den klassischen Symptomen<br />
(zusätzlich) oft andere<br />
Zeichen eines Herzinfarkts.<br />
Fotos: Fotolia; beigestellt<br />
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