Gesundheit und Pflege
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Hausnotruf<br />
Hilfreiche<br />
Technik<br />
Der echte <strong>Pflege</strong>roboter wird wohl noch<br />
eine Zeit auf sich warten lassen, andere<br />
technische Hilfmittel erleichtern aber bereits<br />
heute den Alltag vieler Senioren. Dazu<br />
zählen vor allem die Hausnotrufsystem.<br />
Auf den ersten Blick leben<br />
wir in einer Welt<br />
der ständigen Erreichbarkeit<br />
<strong>und</strong> sind per<br />
Smartphone, Blackberry oder<br />
Tablet fast ständig online. Das<br />
trifft in erster Linie auf die junge<br />
Generation, die sogenannten<br />
Digital Natives, zu, doch wer<br />
den Großteil seines Lebens ohne<br />
Handy <strong>und</strong> Internet verbracht<br />
hat, glaubt (in mancher Hinsicht<br />
durchaus zu Recht) darauf<br />
verzichten zu können. Fre<strong>und</strong>e<br />
trifft man im echten Leben, zum<br />
Kartenspielen, Kaffeetrinken<br />
<strong>und</strong> Plaudern <strong>und</strong> nicht auf Facebook<br />
oder Twitter.<br />
Natürlich haben sich viele Senioren<br />
(oft auf Drängen der<br />
Enkel <strong>und</strong> Kinder) ein Handy<br />
angeschafft, oft auch aus Sicherheitsgründen.<br />
Doch anders<br />
als die Jungen trägt die ältere<br />
Generation die Geräte selten<br />
immer <strong>und</strong> überall „am Mann“<br />
<strong>und</strong> im Notfall liegt das Telefon<br />
dann oft außer Reichweite.<br />
Dann kann man nur auf aufmerksame<br />
Nachbarn hoffen,<br />
die die Hilferufe hören <strong>und</strong> die<br />
entsprechenden Schritte in die<br />
Wege leiten. Für allein lebende<br />
ältere Menschen oder Personen<br />
mit Handicap ist das kein befriedigender<br />
Zustand.<br />
Abhilfe schaffen Systeme, die<br />
auf Knopfdruck eine Verbindung<br />
zur Notrufzentrale herstellen,<br />
die dann rasch die notwendige<br />
Hilfe organisiert. Die<br />
Systeme bestehen aus einem<br />
Basisgerät <strong>und</strong> einem Sender,<br />
der als Arm- oder Halsband<br />
am Körper getragen wird. In<br />
Wohnungen mit Festnetzanschluss<br />
wird das Basisgerät üblicherweise<br />
an die Telefondose<br />
angeschlossen. Fehlt ein Festnetzanschluss,<br />
kann das Basisgerät<br />
auch über ein GSM-Modul<br />
mit SIM-Karte betrieben<br />
werden. Die Reichweite zwischen<br />
Sender <strong>und</strong> Basisstation<br />
beträgt innerhalb von Gebäuden<br />
r<strong>und</strong> 40 Meter, im Freien<br />
bis zu 250 Meter.<br />
Auf Knopfdruck<br />
Angeboten werden Hausnotrufsysteme<br />
von diversen Hilfsorganisationen<br />
wie etwa Caritas,<br />
Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong>,<br />
Volkshilfe oder<br />
Johanniter, aber auch von privaten<br />
Unternehmen wie Life<br />
Call, Vitakt oder Bewachung<br />
Baecker. Insgesamt 40 Anbieter<br />
österreichweit hat der Verein<br />
n Hausnotrufsysteme bestehen meist aus einer<br />
Basisstation <strong>und</strong> einem Sender, der als Armband<br />
oder an einer Kette am Körper getragen wird.<br />
für Konsumenteninformation<br />
ermittelt, deren Angebote <strong>und</strong><br />
Preise allerdings sehr unterschiedlich<br />
sind.<br />
So kostet beispielsweise die<br />
Lieferung <strong>und</strong> Montage des<br />
Basisgeräts bei manchen Anbietern<br />
gar nichts, andere verlangen<br />
zwischen15 <strong>und</strong> 49,90<br />
Euro. Bei Basisgeräten mit<br />
Festnetzanschluss kommen je<br />
nach Betreiber <strong>und</strong> Leistungsumfang<br />
noch monatliche Kosten<br />
zwischen 16 Euro (Lazariter<br />
NÖ) <strong>und</strong> 41 Euro (Vitakt<br />
NÖ/Wien) sowie Telefonkosten<br />
für Rufverbindungen dazu.<br />
Bei Basisgeräten ohne Festnetzanschluss<br />
betragen die<br />
monatlichen Kosten zwischen<br />
18 Euro (Caritas) <strong>und</strong> 39 Euro<br />
(Rotes Kreuz NÖ/Wien), wobei<br />
hier die SIM-Karte <strong>und</strong> anfallende<br />
Gesprächsgebühren<br />
oft schon inkludiert sind. Den<br />
kompletten Vergleich kann<br />
man in der August-Ausgabe<br />
der Zeitschrift Konsument<br />
oder im Internet unter<br />
www.konsument.at nachlesen.<br />
Eine Liste aller Anbieter in<br />
Österreich mit Links zur deren<br />
Webseiten gibt es auch auf<br />
www.help.gv.at<br />
Neben den Hausnotrufsystemen<br />
werden oft zusätzliche<br />
Hilfssysteme bzw. Dienst -<br />
leistungen angeboten. Dazu<br />
gehören beispielsweise Fall -<br />
detektoren, die bei einem Sturz<br />
automatisch ein Notsignal<br />
senden, oder Schlüsselsafes.<br />
Diese können sich entweder<br />
direkt in der Einsatzzentrale<br />
des Unternehmens befinden<br />
oder an der Wohnungstür<br />
<strong>und</strong> ermöglichen Hilfskräften<br />
im Notfall den raschen Zutritt.<br />
smartguide GESUNDHEIT<br />
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