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allgemeine hinweise - Schweisstechnik Oerlikon Wirth GmbH & Co ...

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Hinweise für den Anwender<br />

Schweißen von korrosions- und hitzebeständigen Stählen<br />

F1 - Schweißen der halbferritischen Chromstähle<br />

• In artgleichem Schweißgut und in der WEZ liegt ein Gefüge aus Martensit bzw. Anlaßgefüge, Deltaferrit und feinverteilten<br />

Karbiden vor.<br />

• Vorwärm- und Zwischenlagentemperatur beträgt 200 bis 300 °C.<br />

• Glühen bei 700 bis 800 °C nach dem Schweißen bewirkt Anlassen des Martensits, Erhöhen der Zähigkeit durch<br />

Koagulation der Chromkarbide und Wiederherstellen der IK-Beständigkeit (Stabilglühen).<br />

• Wegen der Neigung zu Kaltrissen ist die Wasserstoffaufnahme beim Schweißen möglichst gering zu halten<br />

(z. B. Stabelektroden rücktrocknen, kein wasserstoffhaltiges Schutzgas).<br />

• Artgleicher Schweißzusatz, wenn Farbgleichheit zum Stahl, gleicher thermischer Ausdehnungskoeffizient und nickelfreies<br />

Schweißgut erforderlich.<br />

• Artfremder Schweißzusatz (Austenit oder Nickel-Chrom-Legierung), wenn zähes Schweißgut erforderlich und keine<br />

Wärmebehandlung nach dem Schweißen möglich.<br />

F2 - Schweißen der vollferritischen Chromstähle<br />

• Das rein ferritische Gefüge neigt bei Temperaturen über ca. 950 °C zu Kornvergröberung. Grobes Korn führt zu Zähigkeitsverlust<br />

und ist durch keine Wärmebehandlung rückgängig zu machen.<br />

• Deshalb Schweißen mit niedriger Streckenenergie (niedrige Stromstärke, kleiner Durchmesser des Schweißzusatzes,<br />

Strichraupen oder allenfalls leichtes Pendeln).<br />

• Beim Ferrit liegt die im Kerbschlagbiegeversuch ermittelte Übergangstemperatur vom Verformungsbruch zum Trennbruch<br />

im Bereich der Raumtemperatur. Um in der WEZ Risse beim Schweißen zu vermeiden und um Schweißeigenspannungen<br />

möglichst niedrig zu halten, ist Vorwärm- und Zwischenlagentemperatur von 200 bis 300 °C zu<br />

wählen.<br />

• Wegen der Neigung zu Kaltrissen ist die Wasserstoffaufnahme beim Schweißen möglichst gering zu halten (z. B.<br />

Stabelektroden rücktrocknen, kein wasserstoffhaltiges Schutzgas).<br />

• Mehrlagenschweißungen werden bevorzugt mit artfremdem zähem Schweißzusatz (Austenit oder Nickel-Chrom-<br />

Legierung) hergestellt. Wenn Farbgleichheit zum Stahl oder nickelarmes Schweißgut erforderlich, wird Decklage artgleich<br />

geschweißt.<br />

• Glühen bis 700 bis 800 °C nach dem Schweißen verbessert Zähigkeit in WEZ und artgleichem Schweißgut, reduziert<br />

Schweißeigenspannungen und stellt IK-Beständigkeit wieder her (Stabilglühen).<br />

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