30.10.2014 Aufrufe

allgemeine hinweise - Schweisstechnik Oerlikon Wirth GmbH & Co ...

allgemeine hinweise - Schweisstechnik Oerlikon Wirth GmbH & Co ...

allgemeine hinweise - Schweisstechnik Oerlikon Wirth GmbH & Co ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hinweise für den Anwender<br />

Schweißen von Gusseisen<br />

Schweißen von Gusseisen mit artähnlichem Schweißzusatz – die „Warmschweißung“<br />

Die Schweißung von Gusseisen mit artgleichen Schweißzusätzen (d.h. solchen, deren Schweißgutzusammensetzung<br />

dem Gusseisens ähnlich ist), erfordert je nach Gusswerkstoff Vorwärmtemperaturen von 450 – 650 °C und eventuell<br />

Wärmebehandlungen bei etwa 900 °C. Der aufwendig vorzubereitende Schweißprozess kann nur in Wannenlage durchgeführt<br />

werden. Die Warmschweißung wird nur noch in Sonderfällen eingesetzt und wurde in den meisten Anwendungen<br />

durch die nachfolgend beschriebene Kaltschweißung ersetzt.<br />

Schweißen von Gusseisen mit artfremdem Schweißzusatz – die „Kaltschweißung“<br />

Bei diesem Verfahren, das üblicherweise als Kaltschweißen bezeichnet wird, wird das Gussstück nicht oder nur gering<br />

(bis max. 300°C) vorgewärmt. Die dafür verwendeten Schweißzusätze sind Nickelbasiswerkstoffe.<br />

Die Kaltschweißung kann in allen Positionen – also auch bei eingebauten oder großen Gussteilen – durchgeführt werden.<br />

OERLIKON bietet ausschließlich Schweißzusätze für dieses Schweißverfahren an.<br />

Vorbereitung des Werkstücks, Durchführen der Schweißung<br />

• Grundmaterial von allen Verunreinigungen (z.B. Öl, Fett, Rost, Gusshaut) reinigen<br />

• Rissverlauf feststellen, Rissenden abbohren<br />

• Herstellung der Schweißfuge durch Schleifen, durch Schmelzschneiden mit dem Plasmabrenner, durch Pulverbrennschneiden<br />

oder mit einer Ausnutelektrode, z.B. der Stabelektrode SUPERCUT. Brennschneiden und autogenes<br />

Fugenhobeln sind bei Gusseisenwerkstoffen nicht anwendbar.<br />

• Bis zu einer Dicke von etwa 12 mm wird eine V-Naht bevorzugt. Eine X-Naht sollte gewählt werden, wenn der<br />

Schweißbereich beidseitig zugänglich ist und wenn der Verzug möglichst gering gehalten werden soll. Der Nahtöffnungswinkel<br />

sollte 60-70° betragen.<br />

• Gußhaut beidseitig der Schweißfuge in einer Breite von ca. 30 mm entfernen.<br />

• Scharfe Ecken oder schroffe Übergänge vermeiden.<br />

• Gebrochene Teile zuerst heften und dann ausarbeiten, damit exaktes Zusammenpassen garantiert ist.<br />

• Bei hochbeanspruchten Verbindungen sollten die Nahtflanken verstiftet werden, wobei die Stifte versetzt angeordnet<br />

werden sollten.<br />

• In Einzelfällen hat es sich bewährt, bei Anbindungsschwierigkeiten oder Porosität der Schweißraupen an die Nahtflanken<br />

von altem oder verunreinigtem Guss „anzulegieren“. Dazu wird eine basische unlegierte Elektrode verwendet,<br />

z.B. SUPERCITO 7018S oder TENACITO R. Eventuell muss die Anlegierungslage abgeschliffen und wiederholt aufgetragen<br />

werden. Dadurch wird ein Reinigungseffekt erzielt.<br />

• Als Regel zur Wärmeführung gilt, dass das zu schweißende Bauteil bei Bedarf in einem Ofen komplett vorgewärmt<br />

wird. Ein nur örtliches Vorwärmen mit einem Brenner kann durch die dann auftretenden Wärmespannungen größere<br />

Schäden erzeugen. Bei der Kaltschweißung sollte die Zwischenlagentemperatur 100 °C nicht überschreiten, ideal<br />

sind deutlich niedrigere Temperaturen.<br />

• Pilgerschrittverfahren anwenden<br />

• Optional: Tempern des Bauteiles nach dem Schweißen bei etwa 400 °C im Ofen erhöht die Risssicherheit der Verbindung<br />

• Die Gussschweißung erfordert Erfahrung und eventuell die Wiederholung einer fehlgeschlagenen Schweißung mit<br />

geändertem Verfahren. Durch unterschiedlichste Gusszustände und Bauteilsituationen lassen sich keine absolut<br />

verbindlichen, mit Sicherheit sofort zum Erfolg führenden Anweisungen geben.<br />

517

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!