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E n e r g i e<br />
In Sattel weiss man woher<br />
der Wind weht<br />
Ende Oktober wurde auf der Spilmettlen der erste H-Rotor von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) in<br />
Betrieb genommen. Die Kleinwindanlage hat eine Leistung von 10 Kilowatt. Verläuft die Pilotphase erfolgreich, sind<br />
fünf H-Rotoren mit einer Leistung von je 40 Kilowatt in Sattel Hochstuckli geplant. Sie sollen die gesamte Energie für<br />
die Beschneiungsanlagen liefern.<br />
Vom <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> kam der Anstoss,<br />
für den Betrieb der Beschneiungsanlage<br />
erneuerbare Energien zu<br />
verwenden. Nach zwei Jahren Abklärungen<br />
seitens der Sattel-Hochstuckli AG war<br />
es im Dezember letzten Jahres soweit: der<br />
H-Rotor – eine Kleinwindanlage mit vertikal<br />
fixierten Flügeln – konnte vorgestellt<br />
werden. Er soll in Zukunft im Naherholungsgebiet<br />
ökologischen Strom für die<br />
Beschneiungsanlagen produzieren. „Kleinwindanlagen<br />
sind für die Beschneiung<br />
ideal: Unsere Windmessungen haben gezeigt,<br />
dass in diesem Gebiet gerade im<br />
Winter besonders viel Wind weht und in<br />
Strom umgewandelt werden kann“, erklärt<br />
Werner Frei, Leiter Produktion erneuerbare<br />
Energien der EKZ. „Ausserdem bläst der<br />
Wind auch in der Nacht, ein bedeutender<br />
Vorteil für Beschneiungsanlagen, die es<br />
vor allem nachts schneien lassen.“<br />
40 Kilowatt-Anlage noch in<br />
Entwicklung<br />
Der 25 Meter hohe H-Rotor hat eine Leistung<br />
von 10 Kilowatt, dies entspricht<br />
etwa dem Energiebedarf von 2-3 Haushalten.<br />
Dieser H-Rotor soll später durch eine<br />
leistungsfähigere Anlage, die bei gleicher<br />
Masthöhe 40 Kilowatt Leistung erbringt,<br />
ersetzt werden. Der 40 Kilowatt-H-Rotor<br />
ist allerdings zurzeit noch in Entwicklung.<br />
Im Endausbau sollen auf der<br />
Spilmettlen fünf H-Rotoren mit je 40<br />
Kilowatt Leistung stehen.<br />
Zurzeit wird noch untersucht, wie sich der<br />
H-Rotor auf Vögel und Fledermäuse auswirkt.<br />
„Nach heutigen Erkenntnissen, geht<br />
man davon aus, dass er keine negativen<br />
Auswirkungen auf diese Arten hat“, so Frei.<br />
Partner mit Innovationsgeist<br />
Die Sattel-Hochstuckli AG, die sich in ihrem<br />
Naherholungsgebiet immer wieder<br />
als innovatives Tourismusunternehmen<br />
zeigt, ist begeistert, dass mit Windenergie<br />
beschneit werden soll. Als Initiator dieses<br />
Projekts sieht sie dies als wichtigen Schritt<br />
in der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Der lokale Energielieferant EBS<br />
stellt die nötige Infrastruktur bereit, damit<br />
der auf der Spilmettlen produzierte Strom<br />
auch in die Beschneiungsanlage fliesst.<br />
positives Echo<br />
Seit letztem Dezember steht bereits ein<br />
Demonstrationsmodell eines H-Rotors bei<br />
der Talstation Stuckli Rondo in Sattel. Inzwischen<br />
ist klar: Das Demonstrationsmodell<br />
hat Gästen und Einwohnern in<br />
Sattel gut gefallen, es wurden durchwegs<br />
positive Stimmen über den optischen und<br />
akustischen Eindruck abgegeben. Das Betriebsgeräusch<br />
sei kaum wahrnehmbar, so<br />
ein Besucher. Tatsache ist, dass durch die<br />
H-Form der Flügel der Wind ebenmässig<br />
verteilt wird und die Anlage so auch bei<br />
starkem Wind geräuscharm bleibt. Vielen<br />
Besuchern ist der H-Rotor nicht einmal<br />
aufgefallen.<br />
Sarah Marthaler<br />
Auf der Spilmettlen wurde der erste<br />
H-Rotor in Betrieb genommen. Im Bild<br />
(von links): Ruedi Marty (Sattel-Hochstuckli<br />
AG), Werner Kälin (EBS), Claus<br />
Jörg (EBS) und Werner Frei (EKZ).<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 4/2011<br />
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