01.11.2014 Aufrufe

Schwyzer - WWF Schwyz

Schwyzer - WWF Schwyz

Schwyzer - WWF Schwyz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

T i e r p a r k<br />

das Eichhörnchen<br />

im Dienste der Biodiversität<br />

© Natur- und Tierpark Goldau<br />

Geschickter Kletterer, flinker Turner, emsiger Sammler und herziger Nager – Eichhörnchen sind wohl die beliebtesten<br />

Bewohner unserer Wälder und Pärke. Den guten Ruf verdienen sie zu Recht, tragen Eichhörnchen doch wesentlich<br />

zur Vielfalt im Wald bei.<br />

Auf dem Gelände des Tierpark Goldau<br />

leben gleich mehrere dieser<br />

doch sehr territorialen Tiere. Sie<br />

sind klassische Einzelgänger, die sich nur<br />

während der Paarungszeit treffen. In der<br />

übrigen Zeit reagieren sie gegenüber Artgenossen<br />

oft zänkisch. Gut zu beobachten<br />

ist dies unter den Nussbäumen im Park,<br />

wenn zwei Hörnchen zur selben Zeit beim<br />

gleichen Baum Nüsse suchen – das Schwächere<br />

wird sofort verjagt.<br />

Alltag im Herbst<br />

Emsiges Treiben herrscht im Herbst unter<br />

den Nuss- und Kastanienbäumen, Haselsträuchern,<br />

Buchen und Eichen im Tierpark.<br />

Äusserst flink und geschäftig suchen<br />

Eichhörnchen möglichst viele der fetthaltigen<br />

Früchte zusammen. Die Eichhörnchen<br />

reduzieren im Winter zwar ihre Aktivität<br />

und verbringen einen grossen Teil<br />

der kalten Zeit in ihren Kobeln – einem<br />

kugelig gebauten Nest, das hervorragend<br />

vor Kälte und Nässe schützt – sie suchen<br />

jedoch täglich nach Nahrung. Aus diesem<br />

Grund müssen sie in Verstecken Vorräte<br />

anlegen, die sie im Winter wieder suchen.<br />

Doch längst nicht alle werden gefunden.<br />

Was liegen bleibt, keimt im Frühling. So<br />

trägt das Eichhörnchen aktiv zur Biodiversität<br />

im Wald bei.<br />

Biodiversitätskreislauf<br />

Nach dem Lotharsturm Ende 1999 wurden<br />

vermehrt Laubbäume auf dem Gebiet des<br />

© Nautr- und Tierpark Goldau<br />

Blitzschneller Turner und Kletterer<br />

Tierparks gepflanzt. Mit den Nussbäumen,<br />

Eichen und Buchen hat sich das Nahrungsangebot<br />

für die Eichhörnchen bedeutend<br />

verbessert. Die Bäume, die vor 10 Jahren<br />

gepflanzt wurden, sind mittlerweile so<br />

gross, dass sie reichlich Früchte tragen und<br />

damit viel wertvolle Nahrung für Nagetiere,<br />

aber auch für Vögel anbieten. Andere<br />

Tierarten profitieren ebenso von diesem<br />

vielfältig zusammengesetzten Baumbestand.<br />

Wenn mehr Nager genügend Nahrung<br />

finden, haben auch die Beutegreifer<br />

einen reich gedeckten Tisch und der Biodiversitätskreis<br />

schliesst sich. In einem artenreichen<br />

Wald finden heute auf kleinerem<br />

Raum wesentlich mehr Hörnchen ihre bedarfsgerechte<br />

Nahrung. Darum hat ihr Bestand<br />

auf dem Tierparkgelände in den letzten<br />

Jahren stetig zugenommen. Die Baumnüsse,<br />

Buchnüsse und Eicheln enthalten<br />

viel Fett. Diese fetthaltigen Nüsse helfen<br />

den Eichhörnchen, ohne Winterschlaf<br />

durch die kalte Jahreszeit zu kommen.<br />

Dr. med. vet. Martin Wehrle<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 4/2011<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!