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T i e r p a r k<br />
das Eichhörnchen<br />
im Dienste der Biodiversität<br />
© Natur- und Tierpark Goldau<br />
Geschickter Kletterer, flinker Turner, emsiger Sammler und herziger Nager – Eichhörnchen sind wohl die beliebtesten<br />
Bewohner unserer Wälder und Pärke. Den guten Ruf verdienen sie zu Recht, tragen Eichhörnchen doch wesentlich<br />
zur Vielfalt im Wald bei.<br />
Auf dem Gelände des Tierpark Goldau<br />
leben gleich mehrere dieser<br />
doch sehr territorialen Tiere. Sie<br />
sind klassische Einzelgänger, die sich nur<br />
während der Paarungszeit treffen. In der<br />
übrigen Zeit reagieren sie gegenüber Artgenossen<br />
oft zänkisch. Gut zu beobachten<br />
ist dies unter den Nussbäumen im Park,<br />
wenn zwei Hörnchen zur selben Zeit beim<br />
gleichen Baum Nüsse suchen – das Schwächere<br />
wird sofort verjagt.<br />
Alltag im Herbst<br />
Emsiges Treiben herrscht im Herbst unter<br />
den Nuss- und Kastanienbäumen, Haselsträuchern,<br />
Buchen und Eichen im Tierpark.<br />
Äusserst flink und geschäftig suchen<br />
Eichhörnchen möglichst viele der fetthaltigen<br />
Früchte zusammen. Die Eichhörnchen<br />
reduzieren im Winter zwar ihre Aktivität<br />
und verbringen einen grossen Teil<br />
der kalten Zeit in ihren Kobeln – einem<br />
kugelig gebauten Nest, das hervorragend<br />
vor Kälte und Nässe schützt – sie suchen<br />
jedoch täglich nach Nahrung. Aus diesem<br />
Grund müssen sie in Verstecken Vorräte<br />
anlegen, die sie im Winter wieder suchen.<br />
Doch längst nicht alle werden gefunden.<br />
Was liegen bleibt, keimt im Frühling. So<br />
trägt das Eichhörnchen aktiv zur Biodiversität<br />
im Wald bei.<br />
Biodiversitätskreislauf<br />
Nach dem Lotharsturm Ende 1999 wurden<br />
vermehrt Laubbäume auf dem Gebiet des<br />
© Nautr- und Tierpark Goldau<br />
Blitzschneller Turner und Kletterer<br />
Tierparks gepflanzt. Mit den Nussbäumen,<br />
Eichen und Buchen hat sich das Nahrungsangebot<br />
für die Eichhörnchen bedeutend<br />
verbessert. Die Bäume, die vor 10 Jahren<br />
gepflanzt wurden, sind mittlerweile so<br />
gross, dass sie reichlich Früchte tragen und<br />
damit viel wertvolle Nahrung für Nagetiere,<br />
aber auch für Vögel anbieten. Andere<br />
Tierarten profitieren ebenso von diesem<br />
vielfältig zusammengesetzten Baumbestand.<br />
Wenn mehr Nager genügend Nahrung<br />
finden, haben auch die Beutegreifer<br />
einen reich gedeckten Tisch und der Biodiversitätskreis<br />
schliesst sich. In einem artenreichen<br />
Wald finden heute auf kleinerem<br />
Raum wesentlich mehr Hörnchen ihre bedarfsgerechte<br />
Nahrung. Darum hat ihr Bestand<br />
auf dem Tierparkgelände in den letzten<br />
Jahren stetig zugenommen. Die Baumnüsse,<br />
Buchnüsse und Eicheln enthalten<br />
viel Fett. Diese fetthaltigen Nüsse helfen<br />
den Eichhörnchen, ohne Winterschlaf<br />
durch die kalte Jahreszeit zu kommen.<br />
Dr. med. vet. Martin Wehrle<br />
<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 4/2011<br />
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