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Nr. 09 November 2010 Geronto-News Die Online-Fachzeitschrift für

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Fortbildungsmanagement in der Altenpflege<br />

Eine ganz eigene Art hektischer Betriebsamkeit bricht jährlich im Oktober und <strong>November</strong><br />

bei den Qualitäts- und PersonalmanagerInnen sowie den Pflegedienstleitungen von Altenheimen<br />

aus: Es ist die Zeit der Fortbildungsplanung <strong>für</strong> das kommende Jahr – ein Eiertanz<br />

mit Pirouetten und Spagat zwischen Wünschen, Zielvorgaben und Möglichkeiten.<br />

Fortbildungsmanagement ist eine der vielen<br />

Schnittstellen zwischen Organisations-, Qualitäts-<br />

und Personalentwicklung. Zum einen<br />

durch rechtliche Vorgaben normiert, zum anderen<br />

durch die Qualitätsansprüche der Organisationen<br />

und deren Umsetzung vorgegeben,<br />

stößt der Wille dazu häufig auf Grenzen von<br />

wirtschaftlichen und personellen Ressourcen:<br />

Fortbildung ist nicht mehr leistbar – selbst<br />

wenn die ökonomischen Ressourcen da wären.<br />

Viele Altenheime sehen kaum mehr die<br />

Möglichkeit Fortbildungen durchzuführen, weil<br />

auch kaum mehr Personal da ist, das den Alltagsbetrieb<br />

aufrecht erhalten kann.<br />

Nicht zuletzt auch aus diesem Grund wird die<br />

Fortbildungsplanung daher jenen übertragen<br />

die auch <strong>für</strong> die <strong>Die</strong>nstpläne zuständig sind,<br />

nämlich den Pflegedienstleitungen. Eigentlich<br />

gar nicht so übel – denn diese sind ja genau<br />

die Leute, die auch wissen müssten, welche<br />

Fortbildungsinhalte notwendig sind. Dennoch<br />

scheitern viele – und nicht nur an dem Spagat<br />

zwischen Fortbildungs- und <strong>Die</strong>nstplan oder<br />

an mangelnder Wirtschaftskompetenz.<br />

Den Fortbildungsbedarf feststellen<br />

Einer der ersten Stolpersteine ist die Tatsache,<br />

dass viele Leitungen und MitarbeiterInnen –<br />

diesen als eine Art Wunschkonzert ansehen.<br />

Allzu selten wird nämlich noch vor der Planung<br />

der Fortbildungsbedarf erhoben und<br />

damit das wirklich Notwendige erst gar nicht<br />

erfasst. Kein Wunder, wenn dann vom 25.<br />

Validationsseminar bis zum Ikebana-Kurs alles<br />

draufsteht, was gut und teuer, aber oft nicht<br />

wirklich notwendig ist.<br />

In der Regel ist es jedoch eine recht einfache<br />

Rechnung: Benötigte Kompetenzen minus<br />

vorhandene Kompetenzen ist gleich Bedarf!<br />

Schwieriger ist dabei schon die Festlegung,<br />

welche Kompetenzen jenseits allgemeiner<br />

Anforderungen überhaupt benötigt werden,<br />

was wiederum nur durch eine Analyse des<br />

Auftrages der Organisation festgestellt werden<br />

kann. Glücklich, wer da auf ein Pflegeleitbild<br />

sowie auf die, von diesem abgeleitete, strategische<br />

Ziele zurückgreifen kann.<br />

Management<br />

27<br />

Leichter scheint es da schon zu sein, die vorhandenen<br />

Kompetenzen der MitarbeiterInnen<br />

festzustellen – führen doch die meisten Organisationen<br />

Aufzeichnungen über die bereits<br />

absolvierten Fort- und Weiterbildungen ihrer<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Allerdings droht hier ein weiterer Stolperstein:<br />

Fortbildungsnachweise alleine sagen noch<br />

nichts aus, über die tatsächlichen (praktischen)<br />

Kompetenzen, da sie i. R. lediglich eine<br />

Bestätigung der expliziten Wissensvermittlung<br />

sind, jedoch nicht den Praxistransfer beurteilen.<br />

Wenn Schwester Elvira schon vor drei<br />

Jahren eine Fortbildung in Bobath-Pflege gemacht<br />

hat, diese bislang allerdings noch nicht<br />

anwenden konnte, ist das noch keine Kompetenz,<br />

sondern bestenfalls nur ein theoretisches<br />

– und damit auch de facto totes – Wissen.<br />

Gute Fortbildungsmanagerinnen verlassen sich<br />

also nicht alleine auf Fortbildungsnachweise<br />

und -bestätigungen, sondern fragen nach, ob<br />

die jeweiligen Inhalte auch angewandt und<br />

entsprechende Praxiserfahrungen gemacht<br />

wurden. Das Mittel der Wahl dazu ist das MitarbeiterInnenorientierungsgespräch,<br />

bei dem<br />

auch und gerade solche Dinge Inhalt sind.<br />

Ein weiterer Fakt, den es zu bedenken gilt,<br />

sind Fortbildungsthemen, welche die bestehende<br />

Gesetzgebung vorschreibt, wie zum<br />

Beispiel regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse, Hygieneschulungen<br />

und/oder Brandschutzübungen,<br />

sowie benötigte Kompetenzen im Rahmen<br />

bestimmter Funktionsbereiche.

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