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Nr. 09 November 2010 Geronto-News Die Online-Fachzeitschrift für

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Neue Ausbildung Geriatrische Animation“ ab 10. 1. 2011 in Wien!<br />

Kennen Sie das? Kaum sind alte Menschen in einem Pflegeheim, verschlechtert sich ihr<br />

psychischer Zustand rapid: Sie werden verwirrt, wahnhaft, aggressiv und sind zu keiner<br />

sinnvollen Aktivität mehr im Stande. Motivierungsversuche bringen nur selten etwas,<br />

der Verfall verläuft immer rascher, der Rückzug wird bald unumkehrbar.<br />

Bereits vor zehn Jahren wurde jedoch am<br />

Wiener Otto-Wagner-Spital ein Pflegekonzept<br />

entwickelt, das diesen Prozess der dementiellen<br />

Dekompensation nachhaltig und nachweisbar<br />

aufhalten kann: Geriatrische Animation<br />

– ein aktivierendes Pflegekonzept, speziell<br />

<strong>für</strong> verwirrte alte Menschen, das sowohl die<br />

Lebensqualität der betroffenen PatientInnen<br />

als auch die Arbeitsqualität der Pflegepersonen<br />

erhöht.<br />

Es baut auf den Erkenntnissen der sozialen<br />

<strong>Geronto</strong>psychiatrie sowie auf den Theorien<br />

von Erwin Böhm, Erich Grond, Naomi Feil u.a.<br />

<strong>Geronto</strong>logInnen auf und wurde speziell <strong>für</strong><br />

eine rasche und kosteneffiziente Implementierung<br />

in stationäre und ambulante Betreuungsformen<br />

entwickelt.<br />

Neben einem umfassenden funktionellen und<br />

psychosozialen Assessment ist das Kernstück<br />

des Konzeptes der von DGKP Christian Luksch<br />

entwickelt „Dreierschritt“ von Re-Orientierung,<br />

Re-Aktivierung und Re-Integration durch leicht<br />

zu erlernende niederschwellige Techniken der<br />

Physio-, Psycho- und Soziotherapie.<br />

Bereits in der zweijährigen Erforschungsphase<br />

konnten die positiven Wirkungen des Konzeptes<br />

nachgewiesen werden: 23% weniger Behandlungskosten<br />

und 32% weniger Psychopharmaka<br />

machen durchaus Sinn.<br />

Doch auch <strong>für</strong> die Pflegenden ist das Konzept<br />

von Vorteil, wie ein Folgeprojekt im GZ Liesing<br />

zeigt: Dort sank nach der Implementierung<br />

der Geriatrischen Animation die Krankenstandsrate<br />

vor allem der KollegInnen im<br />

Alter 50+ rapide ab, während die Arbeitszufriedenheit<br />

massiv anstieg.<br />

1999 erhielt das Konzept den Gesundheitspreis<br />

der Stadt Wien, 2000 den begehrten<br />

Mediscus – Award.<br />

Neben den Wiener Geriatriezentren Liesing<br />

und Baumgartner Höhe haben mittlerweile<br />

mehr als 50 Pflegeheime in Kärnten und Südtirol,<br />

Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg<br />

sowie in Bayern dieses Konzept erfolgreich<br />

implementiert.<br />

Fortbildung<br />

29<br />

Neben den laufenden Ausbildungen an der<br />

AWO-Akademie in Franken und dem BFI in<br />

Kärnten findet ab Jänner 2011 auch in Wien<br />

wieder eine entsprechende, berufsbegleitende<br />

Ausbildung zur Geriatrischen Animationsfachkraft<br />

statt. Zielgruppe der insgesamt 100 Theorie-<br />

und 20 Praxisstunden dauernden Ausbildung<br />

sind neben diplomierten Gesundheits-<br />

und Krankenpflegepersonen auch PflegehelferInnen<br />

und ausgebildete SeniorenanimateurInnen<br />

mit einer mindestens zweijährigen Berufserfahrung<br />

in der Altenpflege.<br />

Der Lehrgang besteht aus einem fünftägigen<br />

Grundkurs, drei Aufbaumodulen zu jeweils<br />

drei Tagen in Abständen von zwei Monaten<br />

sowie einer selbständig durchgeführten Fallstudie.<br />

<strong>Die</strong> Fortbildung (i.S. der §§ 63 und<br />

104c GuKG) schließt mit der Präsentation der<br />

Fallstudie sowie mit einem Zertifikat ab, das<br />

zur Ausführung der “Geriatrischen Animation<br />

nach Luksch” berechtigt.<br />

Start der Ausbildung ist der 10. 1. 2011, Austragungsort<br />

ist das Bildungszentrum Floridsdorf<br />

1210 Wien, Pius Parsch Platz 2.<br />

<strong>Die</strong> ReferentInnen sind DGKP Christian Luksch<br />

und DGKS Manuela Steinmetz.<br />

<strong>Die</strong> Kosten <strong>für</strong> den gesamten Kurs betragen<br />

1500,- €, (inkl. USt.) Förderungen (z.B. durch<br />

den WAFF) sind möglich<br />

Mehr Information gibt es unter der E-Mail<br />

office@geronto.at oder unter den Tel. <strong>Nr</strong>.<br />

0699 1279 0778, bzw. 0699 1229 2995.

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