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sondern vielmehr der handlungskompetente, der das Berufsziel `Unternehmer/in´<br />

kompetent einschätzende Schüler das Leitziel schulischer Bildung sein sollte.“ 39<br />

Auch ich strebe an, dass das Berufsziel `Unternehmer/in´ kompetent eingeschätzt<br />

werden kann. 40 Zudem wird von mir aber auch das Ziel verfolgt, aus berufs- und<br />

wirtschaftpädagogischer Perspektive, die Grundlagen <strong>zu</strong> schaffen, damit der<br />

Gründungsakt erfolgreich bewältigt werden kann. Ob es schließlich <strong>zu</strong> einer<br />

Gründung kommt, ist m. E. in Anlehnung an Krueger und Brazeal letztlich abhängig<br />

vom „beschleunigenden Moment“. 41 Krueger und Brazeal unterscheiden zwischen<br />

einem latent vorhandenen Potenzial und der konkreten Gründungsabsicht. Das<br />

Individuum muss demnach <strong>zu</strong>erst ein Verhaltenspotenzial entwickelt haben, bevor<br />

die eigentliche Gründungshandlung durch ein `beschleunigendes Moment´<br />

tatsächlich realisiert werden kann. Klandt diskutiert in ähnlicher Weise den Begriff<br />

Displatzierungswirkung und unterscheidet zwischen negativen und positiven<br />

Displatzierungen eines Individuums, die dieses <strong>zu</strong> einer Neuorientierung im Leben<br />

veranlassen. 42 Zu den positiven Displatzierungen wird beispielsweise der Abschluss<br />

einer Ausbildung oder die Entdeckung einer profitablen Geschäftsidee gezählt.<br />

Negative Displatzierungen leiten sich z. B. aus Arbeitsplatzverlust oder Tod des<br />

Partners ab.<br />

`Beschleunigende Momente´ einer Unternehmensgründung finden sich häufig in<br />

technischen Umbruchsituationen, werden aber auch durch gesellschaftliche<br />

Veränderungsprozesse ausgelöst wie ein erhöhtes Interesse an Umweltschutz,<br />

gesunder Ernährung oder sportlichen Freizeitaktivitäten. 43<br />

2.2 Entwicklung eines Begriffsverständnisses: Abgren<strong>zu</strong>ng zwischen<br />

Unternehmens- und Existenzgründung<br />

Mit Be<strong>zu</strong>g auf Unterkofler unterscheide ich die beiden Begriffe Unternehmens- bzw.<br />

Existenzgründung dahingehend, dass bei der Umschreibung Existenzgründer primär<br />

der berufsbiographische Wechsel einer Person im Mittelpunkt steht. Hingegen soll<br />

die Umschreibung Unternehmensgründer die Schaffung einer neuen<br />

Wirtschaftseinheit <strong>zu</strong>m Ausdruck bringen. So führt Unterkofler aus: „Häufig wird der<br />

39<br />

Unger, T., in Bader, R., 2003, KUS Abschlussbericht, S. 39.<br />

40 Weshalb `Unternehmer´ als ein Berufziel bezeichnet werden kann, wird aus den Ausführungen in<br />

Kapitel 4.3 deutlich.<br />

41 Im Englischen: `precipitating event´, Krueger, N., Brazeal, D. V., 1994, S. 95.<br />

42 Vgl. Klandt, H., 1984, S. 315.<br />

43 Vgl. Ripsas, S., 1997, S. 199.<br />

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