Kulturwirtschaftsbericht - Berlin.de

1.5 Internationalität
Internationalität nimmt in der strategischen
Positionierung von Städten eine immer wichtigere
Rolle ein. Entsprechend setzen sich die
strategischen Konzepte vieler europäischer
Großstädte mit diesem Themenfeld auseinander.
Die Position Berlins lässt sich wie folgt zusammenfassen:
– Berlin sucht den Austausch mit anderen Metropolen
und arbeitet insbesondere im Netz
seiner Partnerstädte intensiv zusammen.
– Berlin ist Teil des als besonders dynamisch
eingeschätzten Ostseeraums und beteiligt
sich an europäischen Projekten.
– Berlin nutzt seinen Ruf als kreative Stadt
und Kulturmetropole für Wirtschaftspräsentationen
im Ausland.
Berlin wird national und international als
kreative Stadt und Kulturmetropole ersten
Ranges wahrgenommen. Von Berlin geht
eine starke Sogwirkung aus, die Künstler und
Künstlerinnen und Kreative aus unterschiedlichen
Ländern anzieht und inspiriert. Dadurch
wächst das kulturelle Angebot, es wird
interessanter und facettenreicher.
In einer Umfrage des Internetportals Hubculture
unter einflussreichen Kreativen aus aller
Welt nach einer Rangliste der „Zeitgeist-Metropolen“
ist Berlin weit oben positioniert.
2007 und 2008 nimmt die Stadt direkt hinter
Los Angeles Platz 2 ein und ist damit Nummer
eins in Europa. Das Zeitgeistranking misst Innovation,
Wandel und Anziehungskraft. Begründet
wird die Wahl Berlins mit der kulturellen
Kraft und der Position als „Anführerin
des Undergrounds“. Positiv wirkt sich nach
Auffassung der Autoren auch die Anziehungskraft
für junge Menschen und die Verbindung
mit Osteuropa aus.
In Berlin ist ein internationales, tolerantes
und interkulturelles Umfeld entstanden, das
für kreatives und künstlerisches Schaffen gute
Voraussetzungen bietet. Unterschiedliche
Kulturen, Mentalitäten und Lebensformen
prägen das Gesicht der Stadt. Die Anziehungskraft
für ausländische Kunstschaffende
basiert u. a. auf dieser Internationalität,
allerdings auch auf den vergleichsweise günstigen
Lebenshaltungskosten. Als Beispiel wird
immer wieder die Zahl von 300 dänischen
Künstlern und Künstlerinnen herangezogen,
die dauerhaft oder vorübergehend in Berlin
leben und arbeiten.
Studie „Berlin. Orte der Internationalität“
Die Studie „Berlin. Orte der Internationalität“ 15 im Auftrag der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung gibt einen Überblick über die räumliche
Verteilung von Einrichtungen mit Relevanz für den internationalen Status
Berlins. Von den insgesamt fast 1.500 internationalen Einrichtungen –
unter anderem Botschaften, Museen, Kulturinstitute, Hotels, Veranstaltungsorte
– liegen mehr als neunzig Prozent innerhalb des S-Bahnrings.
Die größte Konzentration und Mischung verschiedenartigster Orte der
Internationalität findet sich in der historischen Stadtmitte vom Alexanderplatz
bis zum Gendarmenmarkt. Die City-West ist ein zweites stadträumliches
Gebiet, in dem sich internationale Einrichtungen konzentrieren.
15 Vgl. www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/internationalitaet/index.shtml
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