Gestrata Journal 99

MR. Dipl.Ing. Dr. Hubert TIEFENBACHER
Abb. 8:
Griffigkeitsmessungen 1999 am ASFINAG Netz, Decken aus Drainasphalt
3. Griffigkeitsanforderungen
an neue Straßenoberfläche
Allgemeines
In Österreich gibt es an die fertige Straßenoberfläche
keine Anforderungen, abgesehen
von der Mindestrautiefe > 0,4mm bei Betondecken.
Die in den deutschen ZTV Asphalt und
ZTV Beton enthaltenen Grenzwerte an die
Griffigkeit neuer Fahrbahnoberflächen zum
Zeitpunkt der Abnahme und am Ende der
Gewährleistungsfrist befinden sich in Österreich
in einer intensiven Diskussionsphase. Sie
haben aber in Verbindung mit dem Vorliegen
der Ergebnisse des 2. Messdurchganges auf
Autobahnen und Schnellstraßen sowie der
Unfallproblematik zu einer intensiven Behandlung
durch die Bundestraßenverwaltung und
letztlich auch durch den Gesetzgeber geführt.
Konkret wurde nach einem Expertenhearing
im Herbst 2000 vom österreichischen Parlament
im Frühjahr 2001 eine Entschließung zur
Entschärfung besonders gefährlicher Straßenstücke
(Unfallschwerpunkte) unter besonderer
Berücksichtigung der Beschaffenheit des
Straßenbelages angenommen. Die österreichische
Bundesregierung hat im Einklang mit
den Vorstellungen der Europäischen Union das
Verkehrssicherheitsprogramm 2002 – 2010 beschlossen,
welches u.a. die Verbesserung der
Oberflächeneigenschaften des Fahrbahnbelages
hinsichtlich Griffigkeit und Spurrinnen
beinhaltet. Konkret werden Anforderungen
an die fertige Oberfläche neuer Straßenkonstruktionen
sowie Qualitätsanforderungen der
Straßenerhaltung verlangt.
Die aufgeworfenen Fragen führten zur Einsetzung
des Arbeitsausschusses „Oberflächeneigenschaften“
der Arbeitsgruppe „Straßenoberbau“
der FSV im Sommer 2000. Dieser
Arbeitsausschuss soll arbeitsgruppenübergreifend
Lösungsvorschläge erarbeiten.
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