06.11.2014 Aufrufe

Gestrata Journal 99

Gestrata Journal 99

Gestrata Journal 99

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktuelles und Literaturzitate<br />

Als Messmethode für sämtliche Bruchprüfungen<br />

dieser Arbeit findet das Keilspaltverfahren<br />

nach Tschegg [T2] Anwendung, dessen<br />

Aufbau und Ablauf ausführlich erklärt werden.<br />

Die aus diesem Verfahren berechneten<br />

Materialkennwerte (Festigkeit und Widerstand<br />

gegen Rissausbreitung) werden als determinierende<br />

Größen für die Beschreibung des Ausheileffekts<br />

herangezogen.<br />

Im Rahmen umfangreicher Vorversuche konnten<br />

die wesentlichen Einflussgrößen auf das<br />

Heilungsverhalten von Asphalt experimentell<br />

ermittelt werden. Es sind dies die Bitumensorte<br />

bei Asphalt bzw. die Haftklebersorte bei<br />

Asphaltverbunden, die Prüftemperatur der<br />

Probe, die Kraft, mit der ein Riss nach der<br />

Bruchprüfung geschlossen wird und die Temperatur<br />

während eines Heilungsprozesses.<br />

Als optimale Probenform und Probengröße<br />

erwiesen sich Bohrkerne mit einem Durchmesser<br />

von 150 mm und einer Höhe von 100<br />

bis 110 mm. Die Proben des Vollmaterials wurden<br />

als stehender Zylinder präpariert und<br />

gemessen, jene mit Verbundeigenschaften als<br />

liegender Zylinder mit der Verbundfläche senkrecht<br />

zur Zylinderachse in Probenmitte.<br />

An ca. 100 im Labor hergestellten Bohrkernproben<br />

erfolgten in den Hauptversuchen insgesamt<br />

rund 560 Bruchprüfungen, wobei eine<br />

Probe den folgenden Zyklus bis zu sieben mal<br />

durchlief: Kühlung (0 °C) – Bruchprüfung –<br />

Schließen des Risses – Heilung bei erhöhter<br />

Temperatur – Kühlung (0 °C).<br />

Um die Zahl der variierenden Parameter einzuschränken,<br />

wurde als Prüftemperatur bei<br />

den Hauptversuchen stets 0 °C gewählt. Die<br />

Höhe der Rissschließkraft und der Temperatur<br />

bei der Heilung variierten, um deren Einfluss<br />

auf den Heilungseffekt erfassen zu können.<br />

Grundsätzlich kann ausgesagt werden, dass<br />

Risse in Asphalt und Asphaltverbunden bis zu<br />

einem bestimmten Grad heilen können. Es<br />

wurde beobachtet, dass sich die Festigkeit nach<br />

den ersten Messzyklen stabilisiert, der Widerstand<br />

gegen Rissausbreitung jedoch von Zyklus<br />

zu Zyklus sinkt (= Versprödung).<br />

Die Variation der Rissschließkraft wirkt sich<br />

massiv auf die Festigkeit, jene der Temperatur<br />

während des Heilungsprozesses auf den<br />

Widerstand gegen Rissausbreitung aus.<br />

Polymermodifizierte Bitumen zeigen kein besseres<br />

Heilungsverhalten, es konnte im Gegenteil<br />

sogar an einer hochfesten Bitumensorte<br />

festgestellt werden, dass praktisch kein nutzbarer<br />

Heilungseffekt auftrat, unabhängig von<br />

den variierenden Parametern.<br />

Asphaltverbunde können, relativ zu den jeweiligen<br />

Ausgangskennwerten betrachtet und in<br />

großer Abhängigkeit von der Temperatur beim<br />

Heilungsprozess, die höchsten Heilungsraten<br />

erzielen.<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!