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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

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- 16 -<br />

sich praktisch nur seiner Rolle im Vietnamkrieg unter Präsident Johnson widmeten. 13<br />

Das öffentliche Bild von Bundy wurde stark geprägt von einem Aufsatz von David<br />

Halberstam aus dem Jahre 1969 und seinem Bestseller The Best and the Brightest über<br />

das Versagen der Kennedy-Elite im Vietnamkrieg. Seine Kurzbiographie ist auch<br />

heute noch lesenswert und für das Verständnis Bundys unentbehrlich. 14 Der Forschungsstand<br />

zur Person und Funktion Bundys in der Kennedy-Administration<br />

präsentierte sich lange Zeit als „weisser Fleck“ in der amerikanischen und deutschsprachigen<br />

Geschichtsschreibung. Ein idealer Startpunkt und bisher die einzige<br />

historische Studie zu Bundy ist Lloyd Gardners wenig beachteter Aufsatz McGeorge<br />

Bundy in the Kennedy and Johnson Years von 1993. Knapp und etwas oberflächlich<br />

wird darin einleitend Bundys Werdegang, seine Rolle als Nationaler Sicherheitsberater<br />

Kennedys und sein Beitrag während der Kubakrise gestreift. Das eigentliche Interesse<br />

Gardners gilt aber Bundys Rolle in der Eskalation des Vietnamkrieges unter Präsident<br />

Johnson. 15<br />

Bundy selbst hat keine eigentlichen Memoiren über seine Jahre als Sicherheitsberater<br />

geschrieben: Er widmete sich jedoch gewissen Aspekten der Kennedyjahre in Danger<br />

and Survival. Die Kapitel über die Berlin- und die Kubakrise bilden eine spannend<br />

geschriebene Analyse der damaligen Ereignisse, auch wenn sie eine persönliche<br />

Reflexion leider vermissen lassen. 16 Bundy hatte sich bereits 1985 im lesenswerten<br />

Artikel John F. Kennedy and the Nuclear Question mit dem Zusammenhang zwischen<br />

der Berlinkrise und dem Wandel der Nuklearstrategie der USA beschäftigt. 17<br />

Seit Oktober 1998 existiert mit The Color of Truth eine erste Biographie über Bundy:<br />

Der Journalist Kai Bird hat mehrere Jahre lang über McGeorge und seinen Bruder<br />

William recherchiert und eine fesselnde Doppelbiographie über die beiden Brüder<br />

13 John Kifner, „McGeorge Bundy Dies at 77: Top Adviser in Vietnam Era“, NYT (17.9.1996): A1,<br />

D22; Thompson, „Brightest of the Best“; Walter Isaacson, „The Best and the Brightest:<br />

McGeorge Bundy, 1919-1996“, Time (30.9.1996): 34; Ausgewogener sind: Just Ward, „Establishment<br />

Man“, Newsweek (30.9.1996): 51; Arthur Schlesinger Jr., „A Man Called Mac“, George<br />

(December 1996): 104f.<br />

14 David Halberstam, „The Very Expensive Education of McGeorge Bundy“, Harper’s Magazine<br />

239, No. 1430 (July 1969): 21-41.<br />

15 Lloyd Gardner, “Harry Hopkins with Hand Grenades? McGeorge Bundy in the Kennedy and<br />

Johnson Years”, in Behind the Throne: Servants of Power to Imperial Presidents, 1898-1968, ed.<br />

Thomas J. McCormick and Walter LaFeber (Madison: University of Wisconsin Press, 1993), 204-<br />

229.<br />

16 Bundy, Danger and Survival, 358-497.<br />

17 McGeorge Bundy, „John F. Kennedy and the Nuclear Question“, in The Kennedy Presidency:<br />

Seventeen Intimate Perspectives of John F. Kennedy, ed. Kenneth W. Thompson (Lanham, MD:<br />

University Press of America, 1985), 203-224.

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