08.11.2014 Aufrufe

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 VORAUSSETZUNGEN<br />

McGeorge Bundys bedeutender Einfluss auf Präsident Kennedys Aussenpolitik ergab<br />

sich im Laufe des Jahres 1961 sowohl aus persönlichen als auch aus strukturellen<br />

Gründen. Einerseits war er mit genügend Selbstbewusstsein und Machtinstinkt<br />

gewappnet, um sich in Kennedys aussenpolitischem Team an prominentester Stelle zu<br />

etablieren. Auf Kennedys ausdrücklichen Wunsch hin erfüllte er die Rolle des aussenpolitischen<br />

Koordinators und Beraters im Weissen Haus und bildete mit Aussenminister<br />

Dean Rusk und Verteidigungsminister Robert McNamara Kennedys aussenpolitisches<br />

Triumvirat. Andererseits profitierte Bundy von einer Neuorganisation der<br />

Präsidentschaft durch Kennedy, der sich deutlich von der stark kritisierten Amtsführung<br />

Eisenhowers, gerade im Bereich der nationalen Sicherheit, unterscheiden und sich<br />

als Präsident aktiv in der Aussenpolitik engagieren wollte.<br />

Bundys persönliche Erfahrungen vor seiner Ernennung zu Kennedys Sicherheitsberater<br />

und die zeitgenössische Kritik am Regierungssystem Eisenhowers bildeten wichtige<br />

Rahmenbedingungen für seine ersten Schritte im Januar 1961 und für die Aufwertung<br />

des Amtes des Nationalen Sicherheitsberaters unter Kennedy.<br />

1.1 Dekan von Harvard: Bundys Werdegang (1919 - 1960)<br />

Als Kennedy am 31. Dezember 1960 in Palm Beach die Ernennung Bundys, des<br />

republikanischen Dekans von Harvards naturwissenschaftlicher Fakultät, zu seinem<br />

Nationalen Sicherheitsberater bekanntgab, war die akademische Welt überrascht, dass<br />

Bundy einen bürokratischen Stabsjob seiner bisherigen Tätigkeit als Harvards Nummer<br />

Zwei vorzog. Doch Bundys Freunde wussten, dass eine Karriere im öffentlichen<br />

Dienst aufgrund seines bisherigen Werdegangs sehr wohl Sinn machte. Sie wunderten<br />

sich nur, weshalb sie erst so spät und gerade in einer demokratischen Administration<br />

beginnen würde.<br />

Welche Erfahrungen brachte Bundy von seiner Herkunft, seiner Ausbildung, seines<br />

Aktivdiensts im Zweiten Weltkrieg, seiner ersten beruflichen Tätigkeiten sowie seiner<br />

Harvardjahre ins Amt als Nationaler Sicherheitsberater mit? Wie hatten sich die beiden<br />

Bostoner Kennedy und Bundy kennengelernt, und wie kam es zu Bundys Ernennung<br />

zum Sicherheitsberater?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!