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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

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Sohnes John, Jr., teilte Kennedy einem Reporter auf dem Flug nach Palm Beach mit,<br />

weshalb er seinen „persönlichen Wunschkandidaten“ Bundy nicht zu seinem Aussenminister<br />

ernennen könne:<br />

Because he’s too young. It’s bad enough that I’m that young, but if there’s a Secretary of<br />

State that young it’ll be too much. Besides, he’s a Republican and Adlai [Stevenson] will<br />

never serve under him. 67<br />

Bundy war zudem national zu wenig bekannt für das prominente Amt, und seine<br />

brüske Art schien für die er<strong>for</strong>derliche Zusammenarbeit des Aussenministers mit dem<br />

Kongress ungeeignet zu sein. 68 Bruce hingegen schien für das Amt bereits zu alt, und<br />

Fulbright hatte zu viele öffentliche Feinde. So machte Kennedy Dean Rusk zu seinem<br />

Aussenminister, den Mann mit den wenigsten Gegnern und mit gewichtigen Empfehlungen<br />

von Lovett, Fulbright, Nitze und dem Liberalen Chester Bowles. Ein Tagebucheintrag<br />

Galbraiths und ein Brief Lippmanns zeigen jedoch, dass Kennedy bis<br />

zuletzt mit dem Gedanken spielte, Bundy zu seinem Aussenminister zu machen. 69<br />

Gegen Rusk als Aussenminister hatte sich einzig Bundy zu Wort gemeldet, und zwar<br />

als Kennedy ihm in einem Gespräch im Carlyle Hotel in New York als stellvertretenden<br />

Aussenminister für politische Angelegenheiten, der Nummer Drei im Aussenministerium,<br />

anheuern wollte. Wie Stevenson erkundigte sich auch Bundy, unter welchem<br />

Aussenminister er dienen würde. Als Kennedy erwiderte, im Gespräch seien<br />

noch Rusk oder Bruce, erzählte Bundy von seinen Problemen mit Rusk, wenn es ihm<br />

als Dekan darum ging, von der Rockefeller Foundation mehr Geld für Harvard locker<br />

zu machen. Es kam zum folgenden Wortaustausch zwischen Bundy und Kennedy:<br />

Bundy:<br />

Kennedy:<br />

„I admit I have an interest in seeing Dean Rusk as Secretary of State. It would<br />

get him out as a head of the Rockefeller Foundation.“<br />

„As an overseer of Harvard, I have an interest in seeing you out as dean of the<br />

faculty.“ 70<br />

Bundy schätzte aber Rusk und sagte grundsätzlich zu. Als Kennedy allerdings realisierte,<br />

dass Rusks Stellvertreter Chester Bowles in politischen Fragen spezialisiert war<br />

und die Nummer Drei deshalb gemäss Statut ein Wirtschaftsexperte sein musste, teilte<br />

67 Halberstam, Best and the Brightest, 30f.<br />

68 Patrick Anderson, The President’s Men: White House Assistants of Franklin D. Roosevelt, Harry<br />

S. Truman, Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy and Lyndon B. Johnson (Garden City, NY:<br />

Doubleday, 1968), 263; Int. R. H. Johnson durch 29.8.1974, OHC, JFKL, p. 16f. Vgl. auch das<br />

unvorteilhafte Portrait Bundys durch Kissinger, White House Years, 13f.<br />

69 John Kenneth Galbraith, Ambassador’s Journal: A Personal Account of the Kennedy Years<br />

(Boston: Houghton Mifflin, 1969), 1; Walter Blum (ed.), Public Philosopher: Selected Letters of<br />

Walter Lippmann (New York: Ticknor & Fields, 1985), 601f.; Int. Lippmann durch Mrs. Farmer,<br />

2/62, OHC, JFKL, p. 5.<br />

70 Wise, „Scholars“, 32.

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