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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

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VORWORT<br />

McGeorge Bundy versinnbildlichte die aussenpolitische Aufbruchstimmung der<br />

Amtsjahre John F. Kennedys. Geboren in der Aristokratie Neuenglands und ausgebildet<br />

an den renommiertesten Privatschulen und Universitäten, diente Bundy im Zweiten<br />

Weltkrieg in der amerikanischen Marine und stieg in der Nachkriegszeit an der<br />

Harvard Universität rasch zum Dekan auf. 41jährig wurde er von Kennedy zum<br />

Nationalen Sicherheitsberater ernannt, einem damals wenig bekannten Amt, das erst<br />

unter Henry Kissinger und Zbigniew Brzezinski weltweite Prominenz erfuhr. Als<br />

Kennedys „rechte Hand“ beeinflusste Bundy zwischen 1961 und 1966 die amerikanische<br />

Aussenpolitik auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und prägte Schlüsselentscheidungen<br />

Kennedys und Johnsons während der Krise um die Errichtung der<br />

Berliner Mauer, während der kubanischen Raketenkrise und während der Eskalation in<br />

Vietnam entscheidend mit.<br />

Kissinger wies in seinen Memoiren darauf hin, dass Bundy eine ähnliche politische<br />

Karriere hätte machen können wie sein Idol Henry Stimson, dessen Autobiographie er<br />

1948 herausgegeben hatte - der Karrieresprung zum Aussenminister blieb ihm allerdings<br />

wegen Vietnam verwehrt. Seit David Halberstams kritischem Bestseller The Best<br />

and the Brightest (1972) über das Versagen der aussenpolitischen Elite Präsident<br />

Kennedys im Vietnamkrieg haftete Bundy das Image einer tragischen Figur an. Die<br />

äusserst bescheidene Historiographie über seine Rolle in den Kennedy- und Johnsonjahren<br />

konzentrierte sich bisher denn auch ausschliesslich auf Vietnam.<br />

Der Autor der vorliegenden Studie hingegen hat sich der kontroversen Persönlichkeit<br />

aus einer neuen Perspektive angenähert: Er analysiert die Rolle McGeorge Bundys als<br />

Nationaler Sicherheitsberater aufgrund zahlreicher kürzlich deklassifizierter Dokumente.<br />

Im Vordergrund steht dabei eine ebenso sorgfältige wie faszinierende Analyse von<br />

Bundys Einfluss auf Kennedys Kuba- und Europapolitik. Die Herausgeber danken dem<br />

Verfasser, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik<br />

und Konfliktanalyse, für seine gehaltvolle Arbeit.<br />

Zürich, im Juli 1999<br />

Prof. Dr. Kurt R. Spillmann<br />

Prof. Dr. Andreas Wenger

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