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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

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1927 folgte Bundy seinem zwei Jahre älteren Bruder William in die Dexter-Schule in<br />

Brookline, wo dieser zusammen mit John F. Kennedy Football spielte. 44 Später<br />

genossen die beiden Brüder ihre Erziehung in Groton, an der privilegiertesten und<br />

elitärsten Privatschule des Landes. Dort bereitete man die Sprösslinge der reichsten<br />

Familien Amerikas auf grosse Taten vor; die Devise der Schule lautete nicht zufällig:<br />

„Cui servire est regnare“ („Dienen heisst regieren“). Mac wurde rasch eine legendäre<br />

Gestalt, heimste Debattierpreise ein, spielte die Titelrolle in Shakespeares „Henry V.“<br />

und entwickelte sich zum Tennisstar. Mit sechzehn Jahren schloss er summa cum laude<br />

ab und bestand die Aufnahmeprüfung der Yale Universität mit Bestnoten. Dort<br />

studierte er Mathematik und Philologie, schärfte sein analytisches Denken in komplizierten<br />

theoretischen Wirtschaftskursen bei Professor Richard Bissell und schrieb<br />

internationalistische und interventionistische Kolumnen für die Studentenzeitschrift.<br />

Er war Klassensprecher, und sein Prestige in Yale widerspiegelte sich im Jahrbuch von<br />

1940: „This week passed without Mahatma Bundy making a speech.“ 45<br />

Nach seinem Abschluss 1940 unternahm Bundy zusammen mit einem Freund eine<br />

ausgedehnte Südamerikareise und realisierte, dass weder Mathematik noch Philologie<br />

seinen Ambitionen entsprach. In den Fussstapfen seines Vaters rundete er als Politologiestudent<br />

seine Universitätsausbildung als Junior Fellow, einem Sonderprogramm für<br />

Hochbegabte, in Harvard ab. Im Herbst 1941 kandidierte er ausserdem als Republikaner<br />

für den Bostoner Stadtrat. Obwohl er im traditionell republikanischen Wahlkreis<br />

Beacon Hill nominiert war, gewann dort erstmals ein Demokrat. Bundy kommentierte<br />

dazu später: „It would probably be a good contender <strong>for</strong> the worst campaign in<br />

history.“ 46 Es sollte der einzige Versuch Bundys bleiben, sich um ein öffentliches,<br />

wählbares Amt zu bewerben.<br />

1.1.2 Aktivdienst im Zweiten Weltkrieg und erste berufliche Tätigkeiten<br />

Als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten, begab sich Bundy 1942 als Kriegsfreiwilliger<br />

zur Einberufungsstelle. Zuerst wurde er von der Aufnahmekommission<br />

wegen seiner hochgradigen Kurzsichtigkeit abgelehnt, doch er passierte den Sehtest im<br />

zweiten Anlauf, weil er sich mit seinem ausgezeichneten Gedächtnis die Tabelle<br />

eingeprägt hatte. Er diente als Schreiber im Office of Facts and Figures, einer Kriegs-<br />

44 Wise, „Scholars“, 33.<br />

45 Milton MacKaye, „Bundy of the White House“, Saturday Evening Post (10.3.1962): 82. Anekdotenreiche<br />

Beschreibungen von Bundys Schul- und Studienzeit bieten Halberstam, Best and Brightest,<br />

51-53, und Bird, Color of Truth, 42-68.<br />

46 Wise, „Scholars“, 34. Vgl. dazu Halberstam, Best and Brightest, 54.

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