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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)

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1.2.3 Gespräche mit Vorgänger Gordon Gray<br />

Am 11. Januar 1961 reiste Bundy nach Washington, D.C., und traf sich erstmals mit<br />

seinem Vorgänger. Gray erklärte Bundy im Detail die Prozeduren von Eisenhowers<br />

NSC und betonte die Bedeutung des direkten Zugangs zum Präsidenten. Beide waren<br />

sich darüber einig, dass die Teilnehmerzahl an den NSC-Sitzungen reduziert werden<br />

sollte. Bundy fand, dass eine grundlegende Revision der aussenpolitischen Grundsatzpapiere<br />

der Eisenhower-Administration nicht nötig sei, da die amerikanische Sicherheitspolitik<br />

von äusseren Faktoren abhänge. Grays ausführliches Protokoll des Treffens<br />

dokumentiert Bundys und Kennedys Vorstellungen von der Rolle, welche Bundy<br />

in der neuen Administration spielen sollte:<br />

In connection with the scope of Mr. Bundy’s responsibilities, he had the impression that the<br />

President-elect would wish to look to him as his principal staff officer in all matters involving<br />

the national security and he asked what in my opinion this really involved beyond the<br />

NSC and its subordinate machinery [...] I wanted to make certain that he undertook those<br />

things he could physically do and that perhaps my notion of the job would be more than one<br />

man could handle. He acknowledged this difficulty and indicated his awareness that he<br />

would have to have some good assistants. 94<br />

Grays wichtigste Empfehlung an seinen Nachfolger betraf die Lokalität des Büros des<br />

Sicherheitsberaters, welches sich bisher im Alten Regierungsgebäude (Old Executive<br />

Building) vis-à-vis des Weissen Hauses befunden hatte.<br />

We discussed office space. I expressed the view to him that it would be desirable that he<br />

maintain his office in the White House itself in view of the kind of responsibilities that the<br />

President-elect will place upon him. I felt that he should be at the end of „the buzzer“. 95<br />

Am Nachmittag trafen sich Gray und Bundy mit Eisenhowers und Kennedys Stabssekretären<br />

Andrew Goodpaster und Ralph Dungan im Konferenzraum des Weissen<br />

Hauses. Während einer Stunde erklärte vorwiegend Goodpaster die unterschiedlichen<br />

Funktionen der beiden Ämter und wies auf eine graue Zone hin, wo die Kompetenzen<br />

des Sicherheitsberaters und des Stabssekretärs überlappten und wo es zu Interessenkonflikten<br />

kam. 96 Anschliessend führte Gray Bundy durch das Weisse Haus und zeigte<br />

ihm seinen neuen Arbeitsplatz. Die letzte Diskussion an diesem Tag kreiste um die<br />

Zukunft des Koordinationsstabs (OCB). Natürlich war Gray die Kritik des Jackson-<br />

Komitees und ihre Empfehlung zur Auflösung des OCB bekannt. Er betonte, dass die<br />

94 Gesprächsprotokoll, Gray, 17.1.61, Box 1, Presidential Transition Series, Ann Whitman File,<br />

Dwight D. Eisenhower Library, Abilene, Kansas, (DDEL), pp. 3-10. Die Dokumente aus der<br />

DDEL hat freundlicherweise Marco Lier besorgt.<br />

95 Ibid., p. 9.<br />

96 Gesprächsprotokoll, Goodpaster, 17.1.61, Box 1, Presidential Transition Series, Ann Whitman<br />

File, DDEL.

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