German (PDF) - Center for Security Studies (CSS)
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Tätigkeit seines Bruders im New Yorker Büro von Allen Dulles: „Mac wrote speeches<br />
on China but Dewey never used them.“ 50<br />
Nach der Niederlage Deweys wollte Bundy eigentlich nach Washington zur Arbeit am<br />
Marshallplan zurückkehren, doch Truman verwehrte dem Wahlhelfer seines republikanischen<br />
Kontrahenten diesen Wunsch. 51 Bundy fand auch so einen Weg, sich weiterhin<br />
dem Marshallplan zu widmen. Er blieb in New York als politischer Analytiker für den<br />
renommierten Rat für Auswärtige Beziehungen (Council on Foreign Affairs), einer Art<br />
„Denkfabrik“ der Ostküstenelite. Vorsitzender seiner Studiengruppe über amerikanische<br />
Auslandshilfe an Europa war kein geringerer als Dwight D. Eisenhower, der<br />
damalige Präsident der Columbia Universität in New York. Bundy verfasste eine<br />
Studie mit dem Titel Principles and Policies, worin er die Sowjetunion als die wahre<br />
Bedrohung der USA bezeichnete und <strong>for</strong>derte, dass die USA mit Waffen und Geld in<br />
Europa bleiben sollten. 52<br />
1.1.3 Harvardjahre<br />
Im September 1949 kehrte Bundy an die Harvard Universität zurück und las als<br />
Dozent für Internationale Beziehungen den Einführungskurs in amerikanische Aussenpolitik,<br />
„Die USA in der Weltpolitik“. Bei den Studenten erfreute er sich grosser<br />
Beliebtheit, und seine Vorlesung über das Münchner Abkommen war schon nach<br />
kurzer Zeit dank seiner Imitationen der beteiligten Staatsmänner legendär. Er beschrieb<br />
später, welche Faszination damals Harvard auf ihn ausgeübt habe:<br />
Harvard was an uncommonly lively place in the early postwar period. International affairs<br />
was expanding as a discipline. Harvard believed it had a new role because the country had a<br />
new role. 53<br />
1950 heiratete er Mary Buckminster Lothrop, die stellvertretende Verwaltungsdirektorin<br />
von Harvards Mädchencollege Radcliffe. Sein Bruder William hatte sich bereits<br />
1943 ebenfalls mit einer Mary vermählt, und zwar mit Mary Acheson, der Tochter von<br />
Trumans Aussenminister. Als Dean Acheson im Zuge der Anklagen von Senator<br />
Joseph McCarthy ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, editierte McGeorge Bundy 1952<br />
unter dem Titel The Patterns of Responsibility die öffentlichen Papiere Achesons und<br />
50 Leonard Mosley, Dulles: A Biography of Eleanor, Allen and John Foster Dulles and their Family<br />
Network (New York: Dial Press, 1978), 214ff.<br />
51 Wise, „Scholars“, 35.<br />
52 Robert D. Schulzinger, The Wise Men of Foreign Affairs: The History of the Council on Foreign<br />
Affairs (New York: Columbia University Press, 1984), 136ff.<br />
53 Int. MB, 8.2.1989, zit. aus Isaacson, Kissinger, 59.