Konecranes-Jahresbericht

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BRIEf dES aufSIChtSRatSvORSItZEndEn SEhR GEEhRtE aKtIOnäRE, vor einem Jahr hatten wir allen Grund zur Freude: Unser Aktienkurs war 2010 um über 60 Prozent gestiegen, und wir gehörten zu den Gewinnern an der Wertpapierbörse Helsinki. Ich hielt dies auch für einen geeigneten Zeitpunkt, das Ende der Rezession, die mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 begann, de facto aber bereits Mitte 2007 eingesetzt hatte, zu avisieren. Vor einem Jahr konnten wir noch nicht ahnen, was sich 2011 ereignen würde. Heute wissen wir, wie sehr die Schuldenkrise Griechenland, Italien, Spanien und Portugal erschüttert hat ... Die unbeständigen Aussichten in Europa und die Unsicherheit über die Zukunft des Euro führten bei Aktionären – und ich denke, vor allem bei amerikanischen Aktionären – zu einem kompletten Stimmungsumschwung. Gegen Ende des ersten Halbjahres 2011 ging die Zahl der außerfinnischen Aktionäre deutlich zurück. Der Anteil ausländischer Aktionäre, der normalerweise rund 70 Prozent beträgt, hat gegenwärtig ein Rekordtief von 25 Prozent erreicht. Diese massive Abwanderung hatte natürlich tiefgreifende Auswirkungen auf den Aktienkurs. Der Kurs, der zu Jahresbeginn mit über 30 Euro pro Aktie notierte, erreichte im Dezember einen Tiefstand von knapp 13 Euro – ein Rückgang von fast 60 Prozent. Ende 2011 und Anfang 2012 erholte sich der Kurs ein wenig und stieg auf annähernd 20 Euro pro Aktie. Vom betrieblichen Standpunkt aus gesehen war 2011 ein erfolgreiches Jahr. Wir konnten ein gesundes Umsatz- und Auftragswachstum von 23 Prozent verzeichnen. Der Übergang von einem stagnierenden Umfeld im Jahr 2010 zu Wachstum im Folgejahr beeinträchtigte das Ergebnis. Die Margen hingegen waren stabil, und der Gewinn verbesserte sich etwas. Gemessen an der Eigenkapitalrendite konnten wir ein gutes Niveau beibehalten. Unsere Bilanz war nach wie vor stark. Zum Jahresende wiesen wir gegenüber Vorjahren eine Nettoverschuldung aus, die aber im Wesentlichen durch den Wert unseres Bestands an eigenen Aktien ausgeglichen wird. <strong>Konecranes</strong> hielt am Jahresende insgesamt 6.042.456 eigene Aktien oder 9,6 Prozent ausstehender Aktien. Unsere Aktienkäufe waren zeitlich gut abgestimmt, und der derzeitige Wert des Aktienbestandes übersteigt deutlich die Anschaffungskosten. Dieser Bestand an eigenen Aktien könnte in Zukunft von Vorteil sein. In unsteten Zeiten ist eine korrekte Preisfest- 8 KOnECRanES 2011 BRIEF DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN setzung bei Akquisitionen in der Regel nicht einfach. Unternehmensaktien könnten als geldwerte Gegenleistung eine interessante Alternative bieten – gezielte Akquisitionen sind nach wie vor ein maßgeblicher Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Was die weitere Entwicklung anbelangt, stand der Jahresbeginn 2012 unter günstigen Vorzeichen. Der Auftragsbestand ist gut und wächst. Unsere Margen erhöhen sich dank des stabileren Kurses. Der amerikanische Markt entwickelt sich vorteilhaft, unser dortiger Marktanteil ist stabil und steigend. Wir bauen unsere Präsenz in anderen Wachstumsmärkten, insbesondere in China und Indien, systematisch aus. Wir haben eine neue Niederlassung in Vietnam eingerichtet und stärken unsere Position im Nahen Osten. Der Auftragseingang aus Südamerika steigt zusehends an. Die Entwicklung in Europa bleibt fraglich. Im Hinblick auf die Schuldenkrise zeichnet sich noch immer keine zuverlässige Lösung ab. Banken werden aufgefordert, ihr Kernkapital zu erhöhen. Wenn Aktionäre von Finanzinstituten nicht bereit sind, stärker zu investieren – wie es bei den derzeitigen Renditeaussichten der Fall ist – werden die Banken die Kreditvergabe begrenzen müssen. Die unmittelbare Notwendigkeit zur Abschreibung bestimmter Staatsschulden, oder vielmehr der fortdauernde Abschreibungsprozess, wird den Druck auf die Kreditgeber zusätzlich erhöhen. Die Aussichten werden ferner dadurch getrübt, dass europäische Politiker keine umfassende Lösung zu finden vermögen. Für <strong>Konecranes</strong> wird eine Beschränkung des Investitionsaufwands sicherlich Folgen haben. Deutschland ist aber immer noch unser größter Markt. Die deutsche Wirtschaft ist robust. Die Tatsache, dass trotz guter Ausfuhrquoten nicht Exporte, sondern Inlandsinvestitionen die wichtigste Triebfeder der deutschen Ökonomie sind, bleibt häufig unbeachtet. Nach Jahren geringer Inlandsinvestitionen investiert die deutsche Industrie jetzt verstärkt im eigenen Land. Unsere größte Geschäftssparte in Europa ist der Service. Obwohl das Servicegeschäft mit der allgemeinen Wirtschaftsaktivität variiert – Krane in ausgedienten Fabriken bedürfen keiner Wartung –, ist es in unruhigen Zeiten bemerkenswert widerstandsfähig. Unser Geschäftsführer Pekka Lundmark verweist in seinem Jahresrückblick auf unsere Initiativen zur Förderung des Wohlbefindens und der Motivation unserer Mitarbeiter.
Im Aufsichtsrat freuen wir uns über die Motivation und die Begeisterung, die wir im Unternehmen beobachten. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus beschlossen, das Prämiensystem der Gruppe zu erneuern, um eine bessere Ausrichtung auf Aktionärsrenditen zu ermöglichen. Zusammenfassend können wir sagen, dass die Gruppe das neue Jahr im Wachstumsmodus eingeläutet hat: mit einem steigenden Marktanteil, einer begeisterungsfähigen Belegschaft und mit einem gewinnbringenden Geschäftsmodell für die Bereitstellung erstklassiger Dienstleistungen und modernster Ausrüstung. Wir begegnen den Herausforderungen, die in Europa vor uns liegen, mit offenen Augen. Ich möchte mich bei allen Aktionären, die uns die Treue gehalten haben, bedanken und alle Neuaktionäre willkommen heißen. Wir alle haben Teil am langfristigen Erfolg des Unternehmens. stig gustavson Aufsichtsratsvorsitzender nEuE MaSS StäBE SEtZEn mit einem geWinnbringenden gescHäftsmodell BRIEF DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN KOnECRanES 2011 9
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