10.11.2014 Aufrufe

EVANGELISCHES BERATUNGSZENTRUM - EBZ München

EVANGELISCHES BERATUNGSZENTRUM - EBZ München

EVANGELISCHES BERATUNGSZENTRUM - EBZ München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30<br />

Beratungsstandards und Beratungsinterventionsformen<br />

werden von mir herausgearbeitet und allen Kolleg/innen zur<br />

Verfügung gestellt. Dadurch kann eine Weiterentwicklung<br />

dieser wichtigen Beratungsform erfolgen, die inzwischen aus<br />

ihren experimentellen Kinderschuhen herausgewachsen ist.<br />

Neben einer kontinuierlichen Öffnung für neue Mitarbeiter/<br />

innen macht ein wenigstens kleiner kontinuierlicher<br />

Mitarbeiter/innenstamm Sinn, um nicht immer wieder von<br />

vorne beginnen zu müssen, sondern die Beratungskriterien<br />

weiter zu entwickeln und auf bereits gemachten Erfahrungen<br />

aufzubauen und diese an die neuen Kolleg/innen weiter zu<br />

geben.<br />

Ergänzung<br />

Neben der bundesweiten Beratungsplattform beteiligt sich<br />

die EB auch an der stärker regional organisierten Plattform<br />

von Diakonie und evangelischer Kirche. Unter www.<br />

evangelische-beratung.info können sich Ratsuchende von<br />

der jeweils regionalen evangelischen Beratungsstelle per<br />

Mail beraten lassen. Diese Beratung erfolgt weniger anonym<br />

als dies bei der bke der Fall ist. Neben einer ausschließlichen<br />

Beratung per Mail ist es hier auch möglich eine Face-to-<br />

Face-Beratung mit einer Mail-Beratung zu koppeln, was<br />

insbesondere Jugendliche für sich nutzen. Sie schreiben<br />

aus der sie belastenden Situation heraus, um dann im<br />

nächsten Beratungstermin eine Reflexion mit dem Berater/<br />

der Beraterin vorzunehmen. Außerdem steht damit eine<br />

datengeschützte Beratungsplattform zur Verfügung, die<br />

auch dazu geeignet ist, einen Austausch mit Klient/innen der<br />

EB zu ermöglichen. Der Zugriff erfolgt über die Website des<br />

ebz. Die EB ist hierbei innerhalb des ebz in guter Gesellschaft,<br />

da sich die Schwangerschaftsberatung ebenfalls an diesem<br />

Angebot beteiligt und die Telefonseelsorge inzwischen über<br />

ihre eigene Plattform Sorgenchats anbietet.<br />

Ratsuchende<br />

Mit den genannten Angeboten<br />

werden niederschwellige<br />

Beratungsformen angeboten,<br />

die insbesondere benachteiligte<br />

junge Eltern, Alleinerziehende,<br />

aber auch Eltern<br />

im ländlichen Raum, sowie<br />

Jugendliche ansprechen,<br />

die von sich aus den Weg in<br />

die Beratungsstelle nicht so<br />

leicht finden würden. Über<br />

das Internet können diese<br />

Ratsuchenden erste Beratungserfahrungen<br />

machen<br />

oder bereits gemachte Erfahrungen mit anderen austauschen.<br />

Letztendlich wird durch die anonyme Online-Beratung<br />

eine Lücke in der Beratungslandschaft geschlossen. Dadurch<br />

werden nun alle möglichen Formen der Beratung gleichermaßen<br />

im ebz praktiziert, wobei jede Form der Beratung ein<br />

eigenes Klientel anspricht. Die Telefonberatung, die Online-<br />

Beratung und die klassische Face-to-Face-Beratung existieren<br />

nun nebeneinander und ergänzen sich gegenseitig. Von<br />

der praktischen Erfahrung mit diesen Formen der Beratung<br />

profitieren alle Mitarbeiter/innen der Beratungsstelle. Die Erfahrungen<br />

werden auch Kolleg/innen durch die Teilnahme an<br />

Symposien und Kongressen weitergegeben. Im letzten Jahr<br />

habe ich an den Kinderschutztagen zum Thema „Sexualisierte<br />

Gewalt“ und an einem städtischen Symposium zum Thema<br />

„Frühe Förderung“ über das Angebot berichtet.<br />

Fachlichkeit<br />

Wichtig erscheint mir, dass die Berater/innen der virtuellen<br />

Beratungsstelle der bke jeweils Mitarbeiter/innen einer Erziehungsberatungsstelle<br />

sind, da dadurch praktische Erfahrungen<br />

vorliegen, die den Abwägungsprozess unterstützen,<br />

welche Beratungsform für die Ratsuchende am geeignetsten<br />

erscheint. Unter keinen Umständen sollte dieses wichtige und<br />

zukunftsweisende Beratungsangebot dubiosen Beratungseinrichtungen<br />

im Internet überlassen werden. Letztendlich<br />

nutzt der Aufwand auch den Beratungsstellen vor Ort, da<br />

über die virtuelle Beratung die Zugangswege zur Beratungsstelle<br />

für Eltern und Jugendliche erleichtert werden. Um auch<br />

weiterhin unterschiedliche Medien der Beratung effektiv anbieten<br />

zu können, erscheint es sehr wichtig, dass die Berater/<br />

innen nicht ausschließlich eine Form der Beratung kennen<br />

und praktizieren, sondern ein Gespür dafür haben, welches<br />

Medium wann und für welche Themen und Ratsuchende das<br />

Passendste ist.<br />

Professionalität<br />

Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen virtuellen<br />

Beratungsmöglichkeiten zeigt, dass die Beratung per Mail<br />

ähnlich anonym wie die Telefonberatung ist, jedoch einen<br />

kontinuierlicheren Beratungsverlauf zulässt und daher<br />

eine gewisse Ähnlichkeit mit der Face-to-Face-Beratung<br />

aufweist. Hingegen geht es in der Beratung via Chat vor<br />

allem um das gegenseitige Coaching der Teilnehmer/innen,<br />

um „Peergroup Empowerment“ und um Hilfe zur Selbsthilfe<br />

im klassischen Sinne. Nicht zu unterschätzen sind die<br />

professionelle Moderation und die fachlichen Beiträge<br />

vonseiten des Beraters/der Beraterin, was die meist positiven<br />

Rückmeldungen der Teilnehmer/innen deutlich machen.<br />

Sehr gewinnbringend erlebe ich den Austausch zwischen<br />

Eltern und Jugendlichen in den angebotenen Eltern-<br />

© ebz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!