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FIRMENAUTO 11/2014

Schwerpunkt Winterreifen, 21 Tankkarten-Anbieter im Vergleich, 6 Elektroautos im Test, Vorstellung Lexus NX, Jeep Renegade, Porsche Cayenne, Maserati Ghibli Diesel, Mercedes Vito, Der neue VW Passat

Schwerpunkt Winterreifen, 21 Tankkarten-Anbieter im Vergleich, 6 Elektroautos im Test, Vorstellung Lexus NX, Jeep Renegade, Porsche Cayenne, Maserati Ghibli Diesel, Mercedes Vito, Der neue VW Passat

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MANAGEMENT | Markenimage<br />

»Kunden nehmen die Autos ihrer Geschäftspartner<br />

noch deutlicher wahr als früher«<br />

Sebastian Fruth<br />

Commercial Director Arval<br />

haltig und verantwortungsvoll«. Weltweit<br />

würden die Kunden mit Volkswagen<br />

die Attribute »Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und deutsche Ingenieurskunst« verbinden,<br />

so der Konzern.<br />

Doch kann sich damit automatisch<br />

auch der Kunde schmücken? »In Grenzen«,<br />

meint Dudenhöffer. Um im richtigen<br />

Licht beim Kunden gesehen zu werden,<br />

diene bei vielen eine Car Policy. »Insofern<br />

stehen Automarken und das Auftreten<br />

von Unternehmen schon in einem<br />

Zusammenhang. Ein Vorstand der Deutschen<br />

Bank in einem Ferrari ist einfach<br />

nicht vorstellbar, ebenso wenig ein Handwerker<br />

im Rolls-Royce«, so der Experte:<br />

»Aber aus einer Automarke das Image<br />

eines Unternehmens mit abzuleiten, ist<br />

wohl zu weit gedacht.«<br />

Diese Einschätzung teilt Sebastian<br />

Fruth, Commercial Director bei Arval:<br />

»Das Image einer Automarke lässt sich<br />

nur schwer auf das eigene Unternehmen<br />

projizieren.« Durchaus möglich sei aber<br />

der umgekehrte Weg, sich eine Automarke<br />

zu suchen, die das eigene Image unterstreicht:<br />

»Der Geschäftsführer eines<br />

Solarunternehmens wählt beispielsweise<br />

ein umweltbewusstes Fahrzeug, während<br />

der Mitarbeiter aus dem Vertrieb<br />

ein bodenständiges, verbrauchernahes<br />

Firmenauto wählen wird«, so Fruth.<br />

Das Auto transportiert eine Botschaft<br />

Besondere Bedeutung erhält der Faktor<br />

Image für Fuhrparkmanager aus Unternehmen,<br />

die sich als Dienstleister oder<br />

Produzent im Umweltsektor am Markt<br />

behaupten müssen. Deren Auftraggeber<br />

schauen besonders genau hin. »Kunden<br />

nehmen die Firmenautos ihrer Geschäftspartner<br />

noch deutlicher wahr als früher«,<br />

bestätigt Fruth. Wobei sich die Merkmale,<br />

die im Fokus stehen, verschoben haben:<br />

»Es geht nicht darum, das größte<br />

Auto als Prestigeobjekt zu haben«, so<br />

Fruth: »Es geht darum, eine Botschaft zu<br />

transportieren.«<br />

Doch damit wird nicht ein Auto zur<br />

Marke, sondern ein Konzept. Bereits heute<br />

ist ein Auto für Menschen der Altersstufe<br />

18 bis 34 Jahre mehrheitlich nur<br />

noch ein Mittel zum Zweck der Mobilität.<br />

Das sind die Ergebnisse einer Umfrage<br />

der Markenberatung Prophet unter<br />

1.000 Bundesbürgern dieser Altersstufe.<br />

Kein Wunder also, dass bereits ein Drittel<br />

der Befragten Carsharing als durchaus<br />

gute Alternative betrachtet. Diese<br />

Generation wird ihre Ideen nun mit auf<br />

ihren Berufsweg nehmen.<br />

»Die Zukunft der Automobilindustrie<br />

liegt also künftig nicht mehr im Besitz<br />

eines Autos. Sehr wohl aber in seiner Nutzung«,<br />

analysiert Felix Stöckle, Markenexperte<br />

der Berliner Marketingagentur<br />

Prophet, die Ergebnisse der Umfrage. »Ich<br />

kann mir vorstellen, dass diejenigen, die<br />

bei Daimler und BMW die Carsharing-<br />

Modelle Car2go oder Drive Now vorgeschlagen<br />

haben, zunächst ausgelacht wurden.<br />

Vielleicht aber sind es die Visionäre,<br />

die das Überleben dieser Marken sichern«,<br />

sagt Stöckle. Fakt ist: Wir werden auch<br />

künftig über Autowitze lachen. Beginnen<br />

werden sie aber womöglich so: Treffen sich<br />

ein Carsharing-Nutzer und ein Autobesitzer.<br />

Wir sind gespannt auf die Pointe.<br />

18 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

IMAGEWANDEL BEI OPEL<br />

Umparken im Kopf: eine neue Kampagne für ein neues Image<br />

Welchen Aufwand es bedarf, um ein bestehendes Image zu ändern, zeigt das Beispiel Opel. Das Attribut »der<br />

Zuverlässige« war einst eine Art Adelstitel in Sachen Marketing. Der Zoff mit der Muttergesellschaft General<br />

Motors, drohende Pleiten und ständige Wechsel auf verantwortlichen Stellen hatten dieses Bild zuletzt konterkariert.<br />

Fast in Vergessenheit geraten war dadurch, dass Opel immer noch gute Autos baut. Vor allem solche, die<br />

mit dem früher einträglichen »Hosenträgerimage«<br />

gründlich aufräumen. Adam oder Mokka sind Musterbeispiele.<br />

Seit Jahresbeginn fährt Opel deshalb<br />

eine bemerkenswerte Kampagne. »Umparken im<br />

Kopf« heißt sie, entwickelt von der Hamburger<br />

Agentur Scholz & Friends. Deren Claims zeigen,<br />

wie schmal der Grad zwischen Image und Vorurteil<br />

ist. Beispiel: »68 Prozent aller Männer halten<br />

rothaarige Frauen für feuriger. 90 Prozent davon<br />

haben noch nie eine kennengelernt«. Interessant.<br />

»In Zukunft werden Autos<br />

nicht mehr besessen,<br />

sehr wohl aber genutzt«<br />

Felix Stöckle<br />

Markenexperte bei Prophet

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