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Tanz in Schulen - Tanzvermittlung

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stehen oft zeitlich überschaubare Projekte von Künstlern, die Schüler über<br />

e<strong>in</strong>en kurzen Zeitraum zu Höchstleistungen motivieren können, ohne<br />

dabei den oft ste<strong>in</strong>igen Weg e<strong>in</strong>es langfristigen, tiefgreifenden Prozesses<br />

e<strong>in</strong>zugehen. Diesem wieder gegenüber steht die Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em künstlerischen<br />

Unter richts vorhaben, das sich über e<strong>in</strong> ganzes Schuljahr erstreckt,<br />

<strong>in</strong> dem sich die Lehrer der künstlerischen Fächer auf e<strong>in</strong>en ergebnisoffenen<br />

Ausgang e<strong>in</strong>lassen müssen. Auch wenn selbstverständlich konzeptionelle<br />

Stationen vorgegeben s<strong>in</strong>d, bleibt hier die Partizipation der Schüler wichtigstes<br />

Unterrichtspr<strong>in</strong>zip. Überschaubare, kürzere künstlerische Projekte<br />

erreichen oft e<strong>in</strong>e erste Begegnung mit <strong>Tanz</strong> und Theater und e<strong>in</strong> »Aufknöpfen«<br />

für das künstlerische Medium. Diese bei und von den Schülern<br />

neu entdeckten Ressourcen müssen von den Lehrern <strong>in</strong> langfristigen Prozessen<br />

weitergetragen und genutzt werden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.<br />

Für e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit ist es unabd<strong>in</strong>gbar, Konkurrenz zwischen<br />

den unterschiedlichen Professionen zu meiden und die geme<strong>in</strong>samen<br />

Ansätze zu f<strong>in</strong>den. Dafür s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche Zieldef<strong>in</strong>ition, <strong>in</strong> der sich alle Beteiligten<br />

wiederf<strong>in</strong>den, notwendig. Am Anfang sollten <strong>in</strong>formelle Gespräche<br />

mit allen Beteiligten stehen und e<strong>in</strong>e Abklärung der Vorhaben und Erwartungen<br />

erfolgen. Künstler und Projektträger sollten ihre Ideen vorab präsentieren<br />

sowie Lehrer am Prozeß teilhaben lassen und e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Entwicklung anstreben. Lehrer wollen und sollen auch etwas »lernen«,<br />

unter anderem um den künstlerischen Prozeß im Unterricht fortzuführen,<br />

den Entwicklungsprozeß der Schüler zu begleiten und die Impulse <strong>in</strong> die<br />

Schule zu tragen. Für Künstler ist es von großer Bedeutung, sich als Teil der<br />

Schule zu fühlen, den Komplex Schule zu verstehen und den Prozeß der<br />

<strong>Schulen</strong>twicklung mitzutragen. Diese Partnerschaftlichkeit ist die Grundlage<br />

für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Der Aufbau von mehr Schwerpunktschulen mit dem Profil künstlerisch-kultureller<br />

Bildung, die über e<strong>in</strong>en großen Angebotskatalog und e<strong>in</strong><br />

Rotationspr<strong>in</strong>zip aller künstlerischen Angebote (also auch <strong>Tanz</strong>) verfügen,<br />

gehört zu den Wunschvorstellungen.<br />

Um <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong>tensiver <strong>in</strong> die Unterrichtskultur e<strong>in</strong>fließen zu lassen und das<br />

Interesse an der <strong>Tanz</strong>kunst im Lehrerkollegium zu fördern, ist weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> die Ausbildung der Lehrer (erste und<br />

zweite Phase der Lehrerausbildung) wünschenswert. Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>t es<br />

derzeit auch erfolgversprechend, <strong>Tanz</strong> als Bestandteil des Bereichs Theaterpädagogik<br />

zu betrachten. Dabei können etablierte Unterrichtsstrukturen<br />

von »dramatischem Gestalten«, »darstellendem Spiel« oder »Darstellen und<br />

Gestalten« s<strong>in</strong>nvoll genutzt werden. Ebenso bieten sich die Schnittstellen<br />

zu den Fächern Musik und Sport an.<br />

Folgerichtig ist es erstrebenswert, <strong>Tanz</strong> als Kunstform <strong>in</strong> die Curricula<br />

der bestehenden Fächer explizit aufzunehmen, soweit dies noch nicht<br />

geschehen ist.<br />

E<strong>in</strong>er verstärkten E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von ästhetisch-künstlerischem Lernen<br />

<strong>in</strong> <strong>Schulen</strong> muß nicht zuletzt politisch und f<strong>in</strong>anziell Rechnung getragen<br />

werden!<br />

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