Positionspapier der Region Heilbronn-Franken zur Zukunft des ...

REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN
- Tauberbahn
Die Tauberbahn verbindet im Osten der Region die vier Mittelzentren Crailsheim, Bad Mergentheim,
Tauberbischofsheim, Wertheim sowie die vier Unterzentren Lauda-Königshofen,
Weikersheim, Schrozberg, Blaufelden und die Kleinzentren Freudenberg, Niederstetten und
Rot am See miteinander. Die Strecke führt über Wertheim hinaus nach Miltenberg/Aschaffenburg
und damit zu einem weiteren Anschlussknoten an das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz.
Im Knoten Lauda knüpft die Tauberbahn an die Frankenbahn und im
Knoten Crailsheim an die Murrbahn und die Hohenlohebahn an. Die Tauberbahn stellt über
eine Distanz von 100 km zwischen Wertheim und Crailsheim die zentrale
ÖPNV-/SPNV-Achse im Ländlichen Raum dar und verläuft im Zuge einer Landesentwicklungsachse.
Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Derzeit verkehren durchgehend RE-Züge im
2-Stunden-Takt zwischen Aschaffenburg/Wertheim und Crailsheim. Die Fahrzeit Wertheim –
Crailsheim einschließlich 7-minütigem Aufenthalt in Lauda beträgt ca. 1.53 Std., was einer
deutlich unter dem RE-typischen Durchschnitt liegenden Durchschnittsgeschwindigkeit von
ca. 53 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang).
In den Abschnitten Wertheim – Lauda und Lauda – Bad Mergentheim/Crailsheim wird der
RE-Verkehr durch RB-Verkehre verdichtet. Davon sind sechs bzw. sieben RB-Verbindungen
im 2-Stunden-Takt aus Richtung Bad Mergentheim bis Würzburg und umgekehrt durchgebunden.
Infrastruktur, Betrieb und Marketing für die Tauberbahn liegen bei der WestFrankenBahn.
Eine relativ geringe Bevölkerungsdichte im Ländlichen Raum bedeutet eine geringere Nachfrage
nach Nahverkehrsleistungen als in verdichteten Räumen. In den vergangenen Jahren
konnten durch konsequente Verlagerung von Schülerverkehren auf die Schiene und die Einbindung
des touristischen Geschehens vor allem an Wochenenden deutliche Fahrgastzuwächse
auf der Tauberbahn erreicht werden. Der gegenwärtig besonders hohe Schüleranteil
auf der Tauberbahn macht im Zuge der demographischen Entwicklung in den kommenden
Jahren die Gewinnung der wachsenden Bevölkerungsgruppe der Senioren sowie die weitere
Ausschöpfung des Potenzials im Freizeitbereich erforderlich. In der durch zahlreiche Wander-
und Radwege erschlossenen Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ sollen die Chancen
einer weiteren Aktivierung des großen Potenzials im Ausflugs- und Freizeitverkehr genutzt
werden. Durch einen verbesserten Service im Bahnbereich sollen zudem auch ältere
Menschen für den SPNV gewonnen werden.
Im südlichen Teil der Tauberbahn konzentrieren sich die Bemühungen stärker auf die Reaktivierung
von Haltepunkten wie z.B. Wallhausen oder Satteldorf-Ort im Zulauf auf das Mittelzentrum
Crailsheim.
Ziele
Aus regionaler Sicht hat die Tauberbahn im Ländlichen Raum der östlichen Region eine
wichtige innerregionale Bedeutung. Sie verbindet zehn zentrale Orte, davon vier Mittelzentren,
miteinander und schließt sie an die übergeordneten Schienenstrecken Frankenbahn und
Murrbahn an, von denen aus umliegende Oberzentren und Fernverkehrsknoten zu erreichen
sind. Die Tauberbahn verläuft im Ländlichen Raum mit einer geringen Bevölkerungsdichte.
Die konsequente Verlagerung des Schülerverkehrs auf die Tauberbahn zur Verbreiterung
der Nutzerbasis ist richtig und wichtig.
• Die Tauberbahn als wichtige strukturelle ÖPNV-Achse im Ländlichen Raum ist dauerhaft
zu sichern.
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