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Positionspapier der Region Heilbronn-Franken zur Zukunft des ...

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<strong>Positionspapier</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> Schienenpersonenverkehrs<br />

Beschlossen<br />

von <strong>der</strong> Verbandsversammlung<br />

am 24. September 2010<br />

3


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

4


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Inhalt<br />

Präambel........................................................................................................................ 4<br />

Die Position <strong>der</strong> <strong>Region</strong>................................................................................................... 5<br />

Die Schienenstrecken ................................................................................................... 8<br />

<strong>Franken</strong>bahn ............................................................................................................. 8<br />

Murrbahn...................................................................................................................11<br />

Hohenlohebahn.........................................................................................................14<br />

Tauberbahn...............................................................................................................16<br />

Neckartalbahn ...........................................................................................................18<br />

Elsenztalbahn............................................................................................................20<br />

Kraichgaubahn ..........................................................................................................22<br />

Schienenstrecke Eppingen – Sinsheim......................................................................23<br />

Bahnhöfe, Haltepunkte .................................................................................................24<br />

Infrastruktur...................................................................................................................27<br />

Fahrzeuge ......................................................................................................................29<br />

Anhang...........................................................................................................................31<br />

Karte...............................................................................................................................33<br />

Glossar...........................................................................................................................34<br />

3


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Präambel<br />

Die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> wird gebildet aus dem Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong> und den vier<br />

Landkreisen <strong>Heilbronn</strong>, Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall sowie Main-Tauber-Kreis; sie stellt<br />

den Nordosten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg dar. <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> ist mit 4.765 km 2 die<br />

größte <strong>Region</strong> in Baden-Württemberg mit einer Bevölkerung von mehr als 886.000 Einwohnern.<br />

Das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> im südwestlichen Teilraum <strong>der</strong> <strong>Region</strong> sowie acht Mittelzentren<br />

bilden das siedlungsstrukturelle Grundmuster <strong>der</strong> <strong>Region</strong>. Während <strong>der</strong> südwestliche<br />

Teilraum im Wesentlichen durch den Verdichtungsraum <strong>Heilbronn</strong> geprägt ist, überwiegt in<br />

<strong>der</strong> übrigen <strong>Region</strong> <strong>der</strong> Ländliche Raum.<br />

Die gesamte <strong>Region</strong> ist Teil <strong>der</strong> Europäischen Metropolregion Stuttgart.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> existiert ein Schienennetz von ca. 180 km Länge, das alle<br />

Stadt- und Landkreise berührt. Dabei handelt es sich um folgende Strecken:<br />

• <strong>Franken</strong>bahn Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Würzburg,<br />

• die Murrbahn Stuttgart – Schwäbisch Hall – Crailsheim – Nürnberg,<br />

• die Neckartalbahn Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Bad Friedrichshall – Heidelberg/Mannheim,<br />

• Elsenztalbahn <strong>Heilbronn</strong>/Bad Friedrichshall – Sinsheim – Heidelberg/ Mannheim,<br />

• die Hohenlohebahn <strong>Heilbronn</strong> – Öhringen – Schwäbisch Hall-Hessental,<br />

• die Tauberbahn Crailsheim – Bad Mergentheim – Lauda – Wertheim – (Aschaffenburg)<br />

sowie<br />

• die Kraichgaubahn <strong>Heilbronn</strong> – Eppingen – Karlsruhe und<br />

• die Strecke Eppingen – Sinsheim (Oberes Elsenztal).<br />

Das Schienennetz in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ist überwiegend elektrifiziert: Die elektrifizierten Strecken<br />

<strong>Franken</strong>bahn, Neckartalbahn und Murrbahn wurden in jüngster Zeit ergänzt durch den Bau<br />

<strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> zwischen Karlsruhe/Eppingen und <strong>Heilbronn</strong> sowie zwischen <strong>Heilbronn</strong><br />

und Öhringen. Die Schienenstrecken zwischen Bad Friedrichshall-Jagstfeld und Sinsheim<br />

und zwischen Eppingen und Sinsheim wurden im Rahmen <strong>der</strong> 2. Ausbaustufe <strong>der</strong> S-<br />

Bahn Rhein-Neckar und im Vorgriff auf den zukünftigen Stadtbahnbetrieb bis Ende 2009<br />

elektrifiziert. Nicht elektrifiziert sind die Tauberbahn und <strong>der</strong> Teilabschnitt Öhringen-Cappel –<br />

Schwäbisch Hall-Hessental <strong>der</strong> Hohenlohebahn.<br />

Zweigleisig ausgebaut sind die <strong>Franken</strong>bahn, Murrbahn, Neckartalbahn und Hohenlohebahn,<br />

wobei die <strong>Franken</strong>bahn bei Möckmühl-Züttlingen einen knapp 4 km und die Murrbahn zwischen<br />

Schwäbisch Hall-Hessental und Backnang einen ca. 42 km langen eingleisigen Abschnitt<br />

aufweisen. Die Elsenztalbahn, Kraichgaubahn, Tauberbahn und die Strecke Eppingen<br />

- Sinsheim sind überwiegend eingleisig ausgeführt (siehe Tabelle und Karte im Anhang).<br />

Nahezu <strong>der</strong> gesamte Schienenverkehr in <strong>der</strong> größten <strong>Region</strong> Baden-Württembergs wird vom<br />

Schienenpersonennahverkehr sowie von <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> erbracht.<br />

Das Fernverkehrsnetz <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG führt weiträumig um die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />

<strong>Franken</strong> herum über die Achsen Frankfurt – Mannheim – Stuttgart – München bzw. Frankfurt<br />

– Würzburg – Nürnberg – München. Die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> ist weitgehend vom direkten<br />

Schienenfernverkehr abgekoppelt, wenngleich sie über die außerhalb liegenden<br />

Fernverkehrsknoten Stuttgart, Mannheim und Würzburg vom bun<strong>des</strong>deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehr<br />

insgesamt profitiert. Die <strong>Region</strong> wird im Fernverkehr nur noch im<br />

Südosten von einem Intercity (IC)-Systemhalt in Crailsheim im Zuge <strong>der</strong> IC-Linie Karlsruhe –<br />

Stuttgart – Nürnberg bedient.<br />

4


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Der im Jahr 2016 auslaufende Verkehrsvertrag <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg mit <strong>der</strong> DB<br />

Regio AG ermöglicht dem Land, Schienenverkehre neu auszuschreiben. Dazu werden ab<br />

dem Jahr 2010 die Weichen gestellt. Die erfor<strong>der</strong>lichen Vorarbeiten für dieses Verfahren<br />

ermöglichen es <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong>, den Landkreisen und dem Oberzentrum<br />

<strong>Heilbronn</strong>, im Vorfeld gemeinsame Interessen zu formulieren, Schwerpunkte zu setzen und<br />

sich entsprechend zu positionieren.<br />

Dabei steht für die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> angesichts <strong>des</strong> weiter steigenden Mobilitätsbedürfnisses<br />

von Bevölkerung und Wirtschaft sowie steigen<strong>der</strong> Mobilitätskosten eine<br />

regionsweit stärker nachhaltig ausgerichtete Mobilität im Vor<strong>der</strong>grund, zu <strong>der</strong>en wichtigen<br />

Bausteinen neben <strong>der</strong> Daseinsvorsorge die Wahlmöglichkeit <strong>des</strong> Verkehrsmittels, die optimale<br />

Erreichbarkeit und die Sicherung <strong>der</strong> Standortqualität <strong>der</strong> <strong>Region</strong> gehören.<br />

Die Position <strong>der</strong> <strong>Region</strong>:<br />

• Das bestehende Schienennetz in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> muss im Sinne einer nachhaltigen Mobilität<br />

langfristig gesichert, adäquat ausgebaut und weiterentwickelt werden. Dazu gehört<br />

vor allem <strong>der</strong> weitere Ausbau <strong>des</strong> Stadtbahnnetzes.<br />

• Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t die Einbindung in den Schienenfernverkehr. Mit einem Einwohnerpotenzial<br />

von knapp 900.000 Einwohnern darf sie nicht dauerhaft vom direkten<br />

Schienenfernverkehr ausgeschlossen sein. Entlang <strong>der</strong> laut Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />

2002 zum transeuropäischen Netz zählenden Schienenstrecken Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong><br />

– Würzburg und Stuttgart – Crailsheim – Nürnberg kann das größte Potenzial erreicht<br />

werden.<br />

• Die <strong>Region</strong> unterstützt die Realisierung von Stuttgart 21 mit Einbindung <strong>des</strong> Flughafens<br />

Stuttgart, weil durch neue umsteigefreie Direktverbindungen über den Hauptbahnhof<br />

Stuttgart und den Flughafen Stuttgart hinaus die Erreichbarkeit <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

insbeson<strong>der</strong>e im ‚Fernverkehr’ deutlich verbessert wird. Die <strong>Region</strong> erwartet vom<br />

Land, dass die im Betriebskonzept von Stuttgart 21 vorgesehenen Durchmesserlinien<br />

über <strong>Heilbronn</strong> bzw. Schwäbisch Hall, Stuttgart Hbf. und den Flughafen Stuttgart als<br />

langlaufende lan<strong>des</strong>weite Interregio-Express (IRE)-Verbindungen realisiert werden.<br />

• Die einzige Fernverkehrsverbindung, die die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> <strong>der</strong>zeit bedient,<br />

ist die IC-Linie 61 <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG mit einem Halt in Crailsheim. Der<br />

Fernverkehr zwischen Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg auf dem transeuropäischen<br />

Netz ist langfristig zu sichern und unter Einbeziehung <strong>der</strong> Murrbahn („<strong>Franken</strong>-Sachsen-Magistrale“)<br />

auszubauen.<br />

• Aufgrund <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit fehlenden Fernverkehrseinbindung ist die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />

<strong>Franken</strong> auf eine optimale Anbindung an die außerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> liegenden Fernverkehrsknoten<br />

Stuttgart, Mannheim und Würzburg angewiesen. Im Zuge <strong>des</strong> Verkehrsprojekts<br />

Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg – Berlin wird künftig auch <strong>der</strong> Fernverkehrsknoten<br />

Nürnberg an Bedeutung gewinnen. Diese Verbindungen haben für<br />

die Erreichbarkeit <strong>der</strong> <strong>Region</strong> hohe Priorität.<br />

• Die Übergänge zwischen <strong>Region</strong>al-Express (RE)-Verkehr und Fernverkehr in den<br />

Fernverkehrsknoten müssen im Sinne einer attraktiven Reisekette optimiert und sichergestellt<br />

werden. Regelmäßige Reisezeitverluste durch verloren gegangene Ü-<br />

bergänge aufgrund un<strong>zur</strong>eichen<strong>der</strong> Infrastruktur und Fahrzeuge sind gerade im Fernverkehr<br />

bzw. über fernverkehrsähnliche Entfernungen nicht mehr akzeptabel. Hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn geht die <strong>Region</strong> davon aus, dass die Optimierungen, die<br />

im Gutachten <strong>zur</strong> Streckenertüchtigung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn (November 2009) und <strong>zur</strong><br />

5


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Anschlusssicherheit in Würzburg zum/vom Fernverkehr aufgezeigt<br />

wurden, bis Dezember 2015 umgesetzt werden.<br />

• Die IRE/RE-Verkehre stellen das Rückgrat <strong>des</strong> regionalen Schienenpersonenverkehrs<br />

dar und schaffen die Verbindungen und Netzverknüpfungen über die <strong>Region</strong>sgrenzen<br />

hinaus. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung hat <strong>der</strong> RE-Verkehr auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn,<br />

<strong>der</strong> die drei Oberzentren Stuttgart, <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg mit einan<strong>der</strong> verbindet<br />

und den Räumen <strong>Heilbronn</strong> und Main-Tauber einen Anschluss an den Schienenfernverkehr<br />

nach Norden sicherstellt. Die For<strong>der</strong>ung nach Realisierung <strong>des</strong> 1-Stunden-<br />

Taktes auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn wurde zwischenzeitlich im April 2010 am ‚Runden Tisch<br />

<strong>Franken</strong>bahn’ durch Zusage <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> für den Fahrplanwechsel Dezember 2015<br />

erfüllt. Angebotsverbesserungen v.a. in Tagesrandlagen sind auch auf den an<strong>der</strong>en<br />

Strecken notwendig.<br />

• Die beträchtlichen Fahrgastzahlen in den Sprinterzügen <strong>der</strong> DB Regio auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn<br />

und Murrbahn sowie in <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> zwischen <strong>Heilbronn</strong> und<br />

Karlsruhe belegen die hohe Akzeptanz dieses Angebots bei <strong>der</strong> Bevölkerung und<br />

<strong>des</strong>sen Notwendigkeit. Der <strong>Region</strong>alverband for<strong>der</strong>t <strong>zur</strong> weiteren Attraktivitätssteigerung<br />

<strong>des</strong> Schienenpersonenverkehrs eine Ausweitung dieses Angebots.<br />

• <strong>Region</strong>albahn (RB)-Verkehre müssen in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> weitgehend stadtbahnähnliche<br />

Funktionen übernehmen und die räumliche Erschließung mit möglichst vielen Halten<br />

sicherstellen. Um Fahrzeiten zu verkürzen und Taktzeiten einzuhalten, sind spurtstarke<br />

Fahrzeuge einzusetzen und können Haltepunkte ggf. auch als Bedarfshalte<br />

eingerichtet werden.<br />

• Der Schienenpersonenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> muss insgesamt beschleunigt werden.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> wird <strong>der</strong>zeit nur vereinzelt mo<strong>der</strong>nes Fahrzeugmaterial<br />

eingesetzt. Die <strong>Region</strong> hat diesbezüglich einen gewaltigen Nachholbedarf<br />

– vom Ergebnis <strong>der</strong> Wettbewerbsausschreibung erwartet sie einen nachdrücklichen<br />

Schub für den Einsatz mo<strong>der</strong>ner, fahrgastfreundlicher, spurtstarker, schneller<br />

und langstreckentauglicher Fahrzeuge. Insbeson<strong>der</strong>e auf den Zubringerstrecken<br />

<strong>Franken</strong>bahn und Murrbahn zu den Fernverkehrsknoten erwartet die <strong>Region</strong> bereits<br />

deutlich vor 2016 mo<strong>der</strong>nes Wagenmaterial. Die Erneuerung <strong>des</strong> Wagenmaterials ist<br />

für die <strong>Region</strong> unabdingbar.<br />

• Die Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> ist ein Erfolgsmodell mit stark steigenden Fahrgastzahlen.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> weiteren geplanten Stufen laut Zielkonzept 2010 muss daher konsequent<br />

weiter vorangetrieben werden. Dazu gehört <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit geplante Nordast über<br />

Neckarsulm/Bad Friedrichshall nach Gundelsheim/Mosbach und Bad Rappenau/Sinsheim.<br />

Mit Nachdruck wird auch die Realisierung <strong>des</strong> im ÖPNV-Leitbild enthaltenen Südastes<br />

von <strong>Heilbronn</strong> über Lauffen a.N. nach Zaberfeld gefor<strong>der</strong>t. Die Finanzierung<br />

kann jedoch nicht allein von den Kommunen getragen werden. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

seinen Beitrag <strong>zur</strong> Realisierung dieses wichtigen Vorhabens zu leisten.<br />

Auch für die seit Jahren diskutierte Verlängerung <strong>der</strong> Stadtbahn von Öhringen nach<br />

Schwäbisch Hall und Künzelsau sowie nach Crailsheim inklusive <strong>der</strong> notwendigen<br />

Schließung <strong>der</strong> Elektrifizierungslücke auf <strong>der</strong> Hohenlohebahn ist die finanzielle Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> notwendig.<br />

Außerdem besteht als Langfristziel die Schaffung einer Stadtbahnverbindung von<br />

<strong>Heilbronn</strong> über Untergruppenbach, Abstatt, Ilsfeld nach Beilstein mit <strong>der</strong> optionalen<br />

Verknüpfung einer S-Bahn aus dem Raum Marbach a.N. bis Beilstein. Untersuchungen<br />

<strong>des</strong> Landkreises <strong>Heilbronn</strong> ergaben die technische Machbarkeit, die jedoch nur<br />

mit Unterstützung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> realisierbar ist.<br />

6


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

• Der Integrale Taktfahrplan ist das richtige Instrument für einen attraktiven Öffentlichen<br />

Personennahverkehr. Vor allem beim RB-Verkehr bedarf es vielfach einer Erneuerung,<br />

Verstetigung und Verdichtung <strong>des</strong> Taktangebots. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

hier eine konsequente Verbesserung vorzunehmen.<br />

• Bahnhöfe und Haltepunkte müssen heutigen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fahrgäste nach Mo<strong>der</strong>nität,<br />

Zugänglichkeit, Aufenthaltsqualität, Sicherheit, Barrierefreiheit, Sauberkeit<br />

etc. entsprechen. Zudem sind kundenfreundliche Öffnungszeiten von Kundenzentren<br />

und Fahrkartenverkauf zu gewährleisten. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t, seine Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen, um eine breite Verbesserung <strong>der</strong> gegenwärtig unbefriedigenden<br />

Situation zu erreichen.<br />

• Die Schieneninfrastruktur muss auf hohem Niveau unterhalten und optimiert werden.<br />

Lücken wie z.B. die eingleisigen Abschnitte auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn bei Möckmühl-<br />

Züttlingen und <strong>der</strong> Murrbahn zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Backnang<br />

sind ebenso zu schließen wie die Elektrifizierungslücke auf <strong>der</strong> Hohenlohebahn zwischen<br />

Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental. Ziel ist die Elektrifizierung<br />

<strong>des</strong> gesamten regionalen Schiennetzes.<br />

• Eine Verbesserung <strong>der</strong> infrastrukturellen Situation im Schienennetz stellt auch eine<br />

Voraussetzung für die notwendige Stärkung <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs in <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

dar.<br />

7


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Die Schienenstrecken<br />

- <strong>Franken</strong>bahn<br />

Die Strecke verbindet die Oberzentren Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Würzburg über eine Distanz<br />

von 180 km miteinan<strong>der</strong> und verläuft im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse. Sie schafft<br />

als Nebenfernstrecke für den oberzentralen Verdichtungsraum <strong>Heilbronn</strong> die Verbindung zu<br />

den wichtigen externen Fernverkehrsknoten Stuttgart und Würzburg und erschließt allein<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> mit Neckarsulm, Lauffen a.N., Bad Friedrichshall,<br />

Möckmühl, Boxberg, Lauda-Königshofen, Neudenau und Grünsfeld weitere acht zentrale<br />

Orte. Bis auf den eingleisigen Abschnitt zwischen Möckmühl-Züttlingen und Möckmühl ist die<br />

<strong>Franken</strong>bahn durchgängig zweigleisig ausgebaut sowie komplett elektrifiziert.<br />

Derzeit besteht im durchgehenden RE-Verkehr ein 2-Stunden-Takt mit Verdichtungen am<br />

Morgen und Abend, <strong>der</strong> durch ein IRE-Zugpaar ergänzt wird, das jedoch nur in <strong>der</strong> Relation<br />

Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken verkehrt. Dieser Zug bedient zwischen Osterburken und<br />

<strong>Heilbronn</strong> alle Haltepunkte und fährt dann ohne Halt bis Stuttgart.<br />

Unterlegt ist <strong>der</strong> RE-Verkehr durch ein RB-Angebot, das die Strecke nicht durchgehend bedient,<br />

son<strong>der</strong>n abschnittsweise, z.B. in den Abschnitten Ulm/Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong>/Mosbach-<br />

Neckarelz, <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken, Lauda – Würzburg. Das RB-Angebot ist in den vergangenen<br />

Jahren teilweise mehrfach durch Kürzungen, partielle Rücknahmen und Än<strong>der</strong>ungen<br />

unübersichtlich und lückenhaft geworden, so dass insbeson<strong>der</strong>e im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> –<br />

Bad Friedrichshall – Osterburken kaum noch von einem Taktverkehr gesprochen werden<br />

kann. Im Rahmen <strong>des</strong> ‚Runden Tisches <strong>Franken</strong>bahn’ hat das Land hierzu im April 2010 die<br />

Zusage gemacht, dass ein weitgehen<strong>der</strong> 1-Stunden-Takt für den RB-Verkehr zum Fahrplanwechsel<br />

Dezember 2014 im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken eingeführt werden soll.<br />

Die durchgehenden RE-Züge benötigen für die Strecke Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Würzburg mit<br />

ca. 7 - 8 Unterwegshalten eine Fahrzeit von ca. 2.15 Stunden, was einer RE-typischen<br />

Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 80 km/h entspricht. Auf dem 127 km langen Teilabschnitt<br />

<strong>Heilbronn</strong> – Würzburg mit ca. fünf Unterwegshalten benötigen die RE-Züge ca. 1.33<br />

Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 82 km/h entspricht (siehe Tabelle<br />

im Anhang). Die geplante Realisierung <strong>der</strong> im Gutachten <strong>zur</strong> Streckenertüchtigung (November<br />

2009) vorgeschlagenen Infrastrukturmaßnahmen wird zu einer Reduzierung <strong>der</strong> Fahrzeiten<br />

zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg um ca. 8,5 Minuten und in Gegenrichtung um ca. 4,5<br />

Minuten führen und die Anschlusssicherheit im Fernverkehrsknoten Würzburg deutlich<br />

verbessern.<br />

Im RE-Verkehr auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn wird überwiegend re-<strong>des</strong>igntes Wagenmaterial eingesetzt,<br />

das auf den über 30 Jahre alten „Silberlingen“ basiert. Im Schienenverkehr zwischen<br />

den Oberzentren Stuttgart, <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg werden die ältesten Fahrzeuge im Nahverkehr<br />

eingesetzt, die in Deutschland verkehren. Diese völlig überalterten Fahrzeuge entsprechen<br />

in ihrem technischen Stand, ihrem Beschleunigungs- und Bremsvermögen, ihrer<br />

Ausstattung, ihrem Komfort und ihren Defekten (beschlagene Scheiben, defekte Türen etc.)<br />

in keiner Weise den Ansprüchen, die die Fahrgäste heute an einen mo<strong>der</strong>nen Schienenverkehr<br />

stellen. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für den Einsatz über größere fernverkehrsähnliche Distanzen<br />

mit längeren Fahrzeiten, wie dies z.B. auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn mit insgesamt 180 km<br />

Länge <strong>der</strong> Fall ist. Die <strong>Region</strong> ist sich mit dem Stadtkreis und den Landkreisen einig, dass<br />

<strong>der</strong> Einsatz dieser Fahrzeuge dem Image <strong>der</strong> <strong>Region</strong> schadet und den Kunden nicht länger<br />

zugemutet werden kann. Die Ankündigung <strong>der</strong> DB Regio AG am Runden Tisch <strong>Franken</strong>bahn<br />

im April 2010, dass ab Dezember 2010 zwischen Stuttgart, <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg zumin<strong>des</strong>t<br />

an Wochenenden mo<strong>der</strong>ne Doppelstockwagen im RE-Verkehr eingesetzt werden sollen,<br />

kann nur ein allererster Anfang sein.<br />

8


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht hat die <strong>Franken</strong>bahn hohe Bedeutung als gateway-Verbindung das O-<br />

berzentrum <strong>Heilbronn</strong> und den Landkreis <strong>Heilbronn</strong> mit seinen ca. 450.000 Einwohnern zu<br />

den Schienenfernverkehrsknoten Stuttgart im Süden und Würzburg im Norden und bindet<br />

acht weitere zentrale Orte, davon ein Mittelzentrum, in den Schienenverkehr ein. Der Raum<br />

wird heute nicht vom Schienenfernverkehr erschlossen, die <strong>Franken</strong>bahn ist jedoch funktional<br />

für eine Einbindung in den Fernverkehr geeignet.<br />

• Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t die Deutsche Bahn AG auf, die <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> mit einem<br />

Einwohnerpotenzial von knapp 900.000 Einwohnern nicht länger vom direkten<br />

Schienenfernverkehr auszuschließen. Entlang <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn kann das größte Potenzial<br />

erreicht werden. Wie das Beispiel <strong>der</strong> IC-Verlängerung nach Tübingen/Reutlingen<br />

zeigt, gibt es Möglichkeiten, die auch für die <strong>Franken</strong>bahn genutzt<br />

werden müssen.<br />

• Um die Nachteile aus <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit fehlenden Fernverkehrsbedienung zu verringern,<br />

muss die <strong>Franken</strong>bahn als wichtiger Zu-/Abbringer für den Fernverkehr nach Norden<br />

zum Fernverkehrsknoten Würzburg gestärkt werden. Die <strong>Region</strong> nimmt das Land<br />

beim Wort, für die RE-Verbindungen einen 1-Stundentakt einzuführen.<br />

• Das RE-Angebot am Abend ist so zu verstärken, dass künftig in Würzburg die letzten<br />

Intercity-Express (ICE) aus Norddeutschland (z.B. aus Hamburg und Berlin, Würzburg<br />

an 22.27 Uhr) noch abgenommen werden. Die Fahrlage könnte etwa sein:<br />

Würzburg ab 22.37 Uhr, <strong>Heilbronn</strong> an 0.05 Uhr. Derzeit (Fahrplanjahr 2010) verkehrt<br />

<strong>der</strong> letzte RE-Zug ab Würzburg um 21.37 Uhr.<br />

• Das IRE-Angebot („Sprinter“) mit den schnellen Verbindungen ohne Zwischenhalt<br />

zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Stuttgart hat sich bewährt. Die hohen Fahrgastzahlen sprechen<br />

dafür, eine weitere Fahrlage einzuführen.<br />

• Jede Möglichkeit, den Schienenverkehr auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn durch Fahrgastzuwächse<br />

zu stärken, muss ergriffen werden. Dazu gehört im Fernverkehr die im Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan<br />

2002 genannte Verbindung Zürich – Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> –<br />

Würzburg durch Verlängerung <strong>der</strong> Gäubahn.<br />

• Der künftige RE-1-Stunden-Takt mit seinen 7 - 8 Unterwegshalten muss zusätzlich<br />

mit einem RB-Takt unterlegt sein, <strong>der</strong> die Nahverkehrsfunktionen entlang <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn<br />

in angemessener Weise wahrnimmt. Hierfür wird ein 1-Stunden-Takt möglichst<br />

bald gefor<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> mit dem RE-Verkehr kompatibel und in den Tagesrandlagen<br />

ausgeprägter sein muss. Er sollte zudem möglichst viele Haltepunkte und damit ein<br />

möglichst hohes Fahrgastpotenzial erschließen.<br />

• An <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn sind die Knotenbahnhöfe Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis)<br />

und Lauda zu berücksichtigen. Osterburken stellt die Verknüpfung über die S-Bahn<br />

nach Mosbach/Heidelberg/Mannheim dar, Lauda knüpft die Tauberbahn aus Crailsheim/Bad<br />

Mergentheim und aus Wertheim/Tauberbischofsheim an die <strong>Franken</strong>bahn<br />

an. Attraktive Übergänge in den Knotenbahnhöfen müssen zukünftig gegeben, zeitlich<br />

ausreichend und verlässlich sein.<br />

• Die <strong>Region</strong> unterstützt die Realisierung von Stuttgart 21 mit Einbindung <strong>des</strong> Flughafens<br />

Stuttgart, weil durch neue umsteigefreie Direktverbindungen über den Hauptbahnhof<br />

Stuttgart und den Flughafen Stuttgart hinaus die Erreichbarkeit <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

insbeson<strong>der</strong>e im ‚Fernverkehr’ deutlich verbessert wird. Die <strong>Region</strong> erwartet vom<br />

Land, dass die im Betriebskonzept von Stuttgart 21 vorgesehenen Durchmesserlinien<br />

über <strong>Heilbronn</strong>, Stuttgart Hbf. und den Flughafen Stuttgart als langlaufende lan<strong>des</strong>weite<br />

IRE-Verbindungen realisiert werden.<br />

• Die zweigleisig ausgebaute elektrifizierte <strong>Franken</strong>bahn weist bei Möckmühl-Züttlingen<br />

einen ca. vier Kilometer langen eingleisigen Abschnitt auf. Bei weiter steigendem<br />

Schienenverkehrsaufkommen wird die Engstelle zunehmend zu einem Hemmnis im<br />

9


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Betriebsablauf. Um ihrer Funktion als Hauptbahn und Teil <strong>des</strong> transeuropäischen<br />

Schienennetzes gerecht zu werden, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Region</strong>alverband die Schließung <strong>der</strong><br />

eingleisigen Lücke auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn.<br />

• Aufgrund <strong>der</strong> fernverkehrsähnlichen Distanz auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn können aus Sicht<br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> für den Betrieb dieser Linie künftig nur mo<strong>der</strong>ne, komfortable, spurtstarke<br />

und schnelle Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Sie müssen auch dem Fernverkehrs-<br />

Fahrgast aus dem Hochgeschwindigkeitszug ICE eine adäquate Reisemöglichkeit<br />

bieten. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t, in den Ausschreibungen entsprechende Standards<br />

zu formulieren.<br />

Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t, dass schon vor Auslaufen <strong>des</strong> Verkehrsvertrags mo<strong>der</strong>nes Wagenmaterial<br />

auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn eingesetzt wird.<br />

• Die <strong>Region</strong> erwartet, dass die von den Län<strong>der</strong>n Baden-Württemberg und Bayern sowie<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG im April 2010 gemachten Zusagen für infrastrukturelle<br />

Verbesserungen laut „Machbarkeitsstudie Ertüchtigung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn, 2009“ <strong>zur</strong><br />

Ertüchtigung und Fahrplanstabilisierung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn rechtzeitig vor Aufnahme<br />

eines neuen Betriebsprogramms als Ergebnis <strong>der</strong> anstehenden Ausschreibung realisiert<br />

werden.<br />

10


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

- Murrbahn<br />

Die Murrbahn bindet im Südosten <strong>der</strong> <strong>Region</strong> die Räume <strong>der</strong> Mittelzentren Crailsheim und<br />

Schwäbisch Hall sowie das Unterzentrum Gaildorf und das Kleinzentrum Ilshofen innerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> weitgehend im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse an die Oberzentren Stuttgart<br />

und Nürnberg an.<br />

Die Distanz von Crailsheim nach Stuttgart beträgt 100 km, nach Nürnberg 90 km, <strong>der</strong> Raum<br />

orientiert sich jedoch auf das Oberzentrum Stuttgart. Die Strecke Nürnberg – Crailsheim –<br />

Stuttgart ist durchgehend elektrifiziert und überwiegend zweigleisig, im Abschnitt Schwäbisch<br />

Hall-Hessental – Backnang besteht ein ca. 42 km langer eingleisiger Abschnitt. Der eingleisige<br />

Abschnitt führt im Zugverkehr zu Fahrzeitverlusten, weil im Kreuzungsbahnhof Murrhardt<br />

die Gegenzüge abgewartet werden müssen.<br />

Die Murrbahn wird <strong>der</strong>zeit nur vom Schienenpersonennahverkehr bedient. Dabei handelt es<br />

sich um sich überlagernden RE-Verkehr im 2-Stunden-Takt zwischen Nürnberg und Stuttgart<br />

sowie zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Stuttgart. Eine RE-Verbindung im Abschnitt<br />

Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental ist im versetzten 2-Std.-Takt mit <strong>der</strong> Linie Crailsheim<br />

– <strong>Heilbronn</strong> und Umstieg in Schwäbisch Hall-Hessental vorhanden. Verdichtungen bestehen<br />

morgens und abends. Die Fahrzeit Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental beträgt<br />

ca. 18 Minuten, die Fahrzeit Schwäbisch Hall-Hessental – Stuttgart ca. 1.16 Stunden. Für die<br />

Gesamtstrecke wird eine Fahrzeit von ca. 1.36 Stunden benötigt, was einer unterdurchschnittlichen<br />

RE-Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 63 km/h entspricht, wobei alle Unterwegshalte<br />

bedient werden (siehe Tabelle im Anhang).<br />

Ein IRE-Zugpaar von montags bis freitags bedient zwischen Crailsheim und Stuttgart ausgewählte<br />

Halte und hat dadurch auf <strong>der</strong> Relation Crailsheim – Stuttgart eine verkürzte Fahrzeit<br />

von ca. 1.15 Stunden. Umgekehrt benötigt <strong>der</strong> IRE abends aus Stuttgart mit zusätzlichen<br />

Halten in Gaildorf und Ilshofen-Eckartshausen 1.27 Std.<br />

Unterlegt ist <strong>der</strong> RE-Takt von RB-Zügen im Abschnitt Schwäbisch Hall-Hessental bis Backnang<br />

im 2-Stunden-Takt. In Backnang besteht Anschluß an die S-Bahn nach Stuttgart. Im<br />

Abschnitt Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental findet RB-Verkehr nahezu nicht statt.<br />

Crailsheim hat darüber hinaus einen IC-Halt <strong>der</strong> Linie 61 Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg,<br />

die jedoch zwischen Stuttgart und Crailsheim nicht über die Murrbahn, son<strong>der</strong>n über die<br />

Remsbahn (Schwäbisch Gmünd, Aalen) geführt wird. Die Fahrzeit zwischen Stuttgart und<br />

Crailsheim beträgt mit dem IC ca. 1.17 Stunden, also etwa 19 Minuten weniger als im RE-<br />

Verkehr. Zwischen Crailsheim und Nürnberg beträgt die Fahrzeit ca. 0.50 Stunden, während<br />

<strong>der</strong> RE-Verkehr ca. 1.07 Stunden benötigt.<br />

Von den neun <strong>der</strong>zeit angebotenen IC-Verbindungen zwischen Karlsruhe, Stuttgart, Crailsheim<br />

und Nürnberg verkehren nur fünf Zugpaare täglich, in den Tagesrandlagen fahren sie<br />

nur von Montag bis Freitag bzw. Samstag bzw. Sonntag o<strong>der</strong> nur am Freitag und Sonntag.<br />

Von Montag bis Donnerstag und am Samstag verlässt bereits um 18.07 Uhr <strong>der</strong> letzte IC<br />

Stuttgart in Richtung Nürnberg. Dieses Angebot ist nur noch ein rudimentärer Taktfahrplan,<br />

<strong>der</strong> seinen Zweck nicht erfüllt.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht hat die Murrbahn hohe Bedeutung für den südöstlichen Teilraum <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> – mit <strong>der</strong> Murrbahn wird eine Schienenverbindung zum Wirtschaftsraum Mittlerer<br />

Neckar mit dem Oberzentrum Stuttgart hergestellt. Der überwiegend ländlich geprägte Raum<br />

mit seinen wirtschaftlich starken Zentren ist auf eine gute und schnelle Anbindung an diesen<br />

Raum angewiesen, zumal er mit Stuttgart einen wichtigen Fernverkehrsknoten darstellt. Die<br />

11


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Murrbahn ist außerdem Teil einer großräumigen Achse zwischen den Oberzentren Stuttgart<br />

und Nürnberg.<br />

• Für die Murrbahn for<strong>der</strong>t die <strong>Region</strong> zusammen mit dem Landkreis Schwäbisch Hall<br />

vom Land eine Verdichtung <strong>des</strong> Taktangebots auf <strong>der</strong> Verbindung in den Raum<br />

Stuttgart mit dem Ziel eines 1-Stunden-Taktes im RE-Verkehr.<br />

• Die Verkürzung <strong>der</strong> Fahrzeiten hat hohe Priorität. Sie ist u.a. durch infrastrukturelle<br />

Maßnahmen im eingleisigen Abschnitt zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und<br />

Backnang zu erzielen. Der geplante Bau <strong>des</strong> Kreuzungsbahnhofs in Murrhardt-<br />

Fornsbach (Fertigstellung ca. 2012) wird eine Verkürzung um ca. 7-8 Minuten bringen.<br />

Die <strong>Region</strong> ist sich mit dem Landkreis Schwäbisch Hall und dem Land Baden-<br />

Württemberg einig, dass das Ziel jedoch eine Fahrzeit von 60 Minuten im Abschnitt<br />

Schwäbisch Hall-Hessental – Stuttgart ist.<br />

• Der durchgängig zweigleisige Ausbau <strong>der</strong> Murrbahn durch Schließung <strong>der</strong> bestehenden<br />

eingleisigen Lücke zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Backnang ist regionales<br />

und kommunales Ziel, um durch die Engstelle entstehende Kapazitätsprobleme<br />

im RB-, RE- und Güterverkehr zu beseitigen und Optionen auf künftige verän<strong>der</strong>te<br />

Verkehrsstrukturen im Fernverkehr zu wahren (siehe unten).<br />

• Der einzige die <strong>Region</strong> berührende DB-Fernverkehr ist die IC-Linie 61 Karlruhe –<br />

Stuttgart – Nürnberg mit Systemhalt in Crailsheim; sie ist dauerhaft zu sichern. Dies<br />

kann durch Verlängerung <strong>der</strong> IC-Linie z.B. nach Süden (Basel) und/o<strong>der</strong> Norden unterstützt<br />

werden.<br />

• Das komplizierte und ausgedünnte Fernverkehrsangebot auf <strong>der</strong> IC-Linie 61 ist dem<br />

Kunden nicht mehr als Taktverkehr vermittelbar. Die Deutsche Bahn AG wird <strong>zur</strong><br />

Rücknahme <strong>der</strong> zahlreichen Ausnahmen und <strong>zur</strong> Realisierung eines klaren Taktangebots<br />

sowohl über die Woche als auch über den Tagesverlauf aufgefor<strong>der</strong>t.<br />

• Die Übergangszeiten vom IC auf weiterführende Fernverkehrslinien in den Fernverkehrsknoten<br />

Stuttgart und Nürnberg sind zu lang und min<strong>der</strong>n durch lange Wartezeiten<br />

die Attraktivität <strong>der</strong> Linie. Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t mit dem Landkreis Schwäbisch<br />

Hall die Deutsche Bahn AG auf, die Anbindung in den Knoten zu verbessern. Hierzu<br />

gehört auch <strong>der</strong> Knoten Crailsheim z.B. mit dem Übergang von/<strong>zur</strong> Tauberbahn (siehe<br />

unter ‚Tauberbahn’).<br />

• Jede Möglichkeit, den Schienenverkehr auf <strong>der</strong> Murrbahn durch Fahrgastzuwächse<br />

zu stärken, muss ergriffen werden. Dazu könnte z.B. die Möglichkeit gehören, die<br />

Gäubahn Zürich – Stuttgart über Schwäbisch Hall/Crailsheim nach Nürnberg zu verlängern.<br />

Eine Konkurrenzierung <strong>der</strong> bestehenden IC-Linie muss jedoch ausgeschlossen<br />

sein.<br />

• Der Korridor zwischen Stuttgart und Nürnberg wird nach Realisierung <strong>des</strong> Verkehrsprojekts<br />

Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle – Berlin ab ca.<br />

2016 eine neue Bedeutung für Verbindungen aus dem mittleren Neckarraum in Richtung<br />

Berlin gewinnen. Die Murrbahn („<strong>Franken</strong>-Sachsen-Magistrale“) ist rechtzeitig in<br />

diese Überlegungen einzubeziehen und durch Fernverkehrsleistungen zu stärken.<br />

• Aufgrund <strong>der</strong> fernverkehrsähnlichen Distanz können für den Betrieb <strong>des</strong> RE-Verkehrs<br />

im Zu- und Ablauf zum Verdichtungsraum Stuttgart auf dieser Linie aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

<strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> und <strong>der</strong> Anliegerlandkreise Schwäbisch Hall, Rems-Murr und<br />

Ansbach künftig nur mo<strong>der</strong>ne, komfortable, spurtstarke und schnelle Fahrzeuge zum<br />

Einsatz kommen. Sie müssen auch dem Fernverkehrs-Fahrgast aus dem Hochgeschwindigkeitszug<br />

ICE eine adäquate Reisemöglichkeit bieten. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

in den Ausschreibungen entsprechende Standards zu formulieren.<br />

• Nach gemeinsamer Auffassung von Landkreis Schwäbisch Hall und <strong>Region</strong> ist die<br />

dringend notwendige Erneuerung <strong>des</strong> Wagenmaterials deutlich vor dem Auslaufen<br />

<strong>des</strong> Verkehrsvertrages im Jahr 2016 zu realisieren.<br />

• Die <strong>Region</strong> unterstützt die Realisierung von Stuttgart 21 mit Einbindung <strong>des</strong> Flughafens<br />

Stuttgart, weil durch neue umsteigefreie Direktverbindungen über den Hauptbahnhof<br />

Stuttgart und den Flughafen Stuttgart hinaus die Erreichbarkeit <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

12


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

insbeson<strong>der</strong>e im ‚Fernverkehr’ deutlich verbessert wird. Die <strong>Region</strong> erwartet vom<br />

Land, dass die im Betriebskonzept von Stuttgart 21 vorgesehene Durchmesserlinie<br />

über Schwäbisch Hall-Hessental, Stuttgart Hbf. und den Flughafen Stuttgart als langlaufende<br />

lan<strong>des</strong>weite IRE-Verbindung realisiert wird.<br />

13


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

- Hohenlohebahn<br />

Die Hohenlohebahn verbindet innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse<br />

das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> mit den Mittelzentren Öhringen, Schwäbisch<br />

Hall und Crailsheim und erschließt die weiteren Unter- und Kleinzentren Weinsberg,<br />

Obersulm, Bretzfeld, Neuenstein und Ilshofen. Gleichzeitig verbindet sie die Knotenbahnhöfe<br />

<strong>Heilbronn</strong> und Schwäbisch Hall-Hessental und schafft eine Verbindung zum IC-Halt in<br />

Crailsheim.<br />

Die Hohenlohebahn hat eine Distanz von 88 km, ist durchgehend zweigleisig ausgebaut und<br />

im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Öhringen-Cappel im Zuge <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> sowie im Abschnitt<br />

Schwäbisch Hall-Hessental – Crailsheim im Zuge <strong>der</strong> Murrbahn elektrifiziert. Nicht<br />

elektrifiziert ist ein Abschnitt von ca. 32 km.<br />

Derzeit verkehren auf <strong>der</strong> Hohenlohebahn RE-Züge im 2-Stunden-Takt, die Fahrzeit <strong>Heilbronn</strong><br />

– Crailsheim beträgt ca. 1.15 Std., was einer niedrigen RE-typischen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von ca. 70 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang). Die Fahrzeit <strong>Heilbronn</strong> –<br />

Nürnberg beträgt unter Nutzung <strong>des</strong> IC ab Crailsheim im übrigen ca. 2.10 Std. für 178 km.<br />

Im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Öhringen bedienen die RE-Züge seit Einführung <strong>der</strong> Stadtbahn<br />

<strong>Heilbronn</strong> auf dieser Strecke nur noch das Unterzentrum Weinsberg, im übrigen Abschnitt<br />

alle Unterwegshalte mit Ausnahme <strong>des</strong> Haltepunktes Schwäbisch Hall-Wackershofen unter<br />

<strong>der</strong> Woche.<br />

Unterlegt ist <strong>der</strong> RE-Takt mit einem RB-Verkehr im zeitversetzen 2-Stunden-Takt, <strong>der</strong> sich<br />

auf den Abschnitt Öhringen – Schwäbisch Hall-Hessental beschränkt und auf die Stadtbahn<br />

<strong>Heilbronn</strong> in Öhringen abgestimmt ist. Im östlichen Abschnitt ergibt sich so im Wechsel zwischen<br />

RE- und RB-Zügen ein ungefährer 1-Stunden-Takt.<br />

Im westlichen Abschnitt zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Öhringen-Cappel besteht durch das Stadtbahnangebot<br />

<strong>der</strong> S 4 ein Halbstunden-Takt, <strong>der</strong> in das Stadtzentrum und zum Hauptbahnhof<br />

<strong>Heilbronn</strong> sowie darüber hinaus bis Schwaigern führt.<br />

Taktverdichtungen <strong>der</strong> Stadtbahn betreffen im Wesentlichen die Abschnitte <strong>Heilbronn</strong> – <strong>Heilbronn</strong>-Pfühlpark<br />

bzw. <strong>Heilbronn</strong> – Weinsberg. Sie führen als Eilzüge bis Karlsruhe.<br />

Zusätzlich gibt es zwei Eilzugpaare morgens und nachmittags („Kraichgau-Sprinter“) zwischen<br />

Öhringen und Karlsruhe Hbf., die jedoch nur im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Karlsruhe durch<br />

Entfall aller Halte mit Ausnahme von Eppingen, Bretten und Karlsruhe-Durlach beschleunigt<br />

werden. Die Fahrzeit Öhringen-Cappel – Karlsruhe Hbf. beträgt für insgesamt 102 km ca.<br />

1.51 Std., was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 55 km/h entspricht.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht hat die Hohenlohebahn wichtige innerregionale Bedeutung, da sie die<br />

einzige West-Ost Achse darstellt und neun zentrale Orte miteinan<strong>der</strong> verbindet. Sie verknüpft<br />

das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> und die drei Mittelzentren Öhringen, Schwäbisch Hall und<br />

Crailsheim miteinan<strong>der</strong> und schließt darüber hinaus insbeson<strong>der</strong>e den Hohenlohekreis an<br />

die <strong>Franken</strong>bahn und die Murrbahn mit ihren jeweils weiterführenden Zugängen zu den<br />

Fernverkehrsknoten an. Derzeit besteht eine Elektrifizierungslücke zwischen Öhringen-<br />

Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental, die eine optimale Integration in das Infrastrukturund<br />

Betriebskonzept hemmt.<br />

• Die <strong>Region</strong> ist sich mit dem Hohenlohekreis und dem Landkreis Schwäbisch Hall einig,<br />

dass die Hohenlohebahn vollständig in das elektrifizierte Netz eingebunden werden<br />

muss. Dazu ist die nicht-elektrifizierte Lücke von ca. 32 Kilometern Länge zwi-<br />

14


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

schen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental zu schließen. Mit einem solchen<br />

Lückenschluss können generelle Vorteile im System Schiene, Synergie- und<br />

Kostenvorteile sowie die Vermeidung von Dieselfahrten unter dem Stromnetz erzielt<br />

werden. Zudem ist die Elektrifizierung die Grundvoraussetzung für eine mögliche Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> über Öhringen-Cappel hinaus. Die <strong>Region</strong> erwartet<br />

für diese wichtige grundlegende Infrastruktur die Unterstützung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

• Die Verlängerung <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> bis Schwäbisch Hall-Hessental mit Anbindung<br />

an die Murrbahn bzw. Verlängerung bis Crailsheim ist voranzubringen. Die <strong>Region</strong><br />

erwartet hierzu auch das Engagement <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

• Erfahrungen aus <strong>der</strong> Elektrifizierung <strong>des</strong> Weinsberger Tunnels sollten bei <strong>der</strong> ähnlich<br />

gelagerten Problemstellung beim Tunnel Schwäbisch Hall genutzt werden. Alternative<br />

Fahrzeuge als auch neue Techniken (z.B. neue Stromspeichertechniken, Hybridfahrzeuge)<br />

eröffnen Möglichkeiten <strong>zur</strong> Reduzierung <strong>der</strong> notwendigen Infrastruktur<br />

und <strong>zur</strong> Kostensenkung. Sie sollen in den notwendigen Untersuchungen entsprechend<br />

berücksichtigt werden.<br />

• Künzelsau – <strong>der</strong>zeit das einzige Mittelzentrum in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ohne Schienenanschluss<br />

– stellt zusammen mit den umliegenden Gemeinden ein Bevölkerungspotential<br />

von weit über 20.000 Einwohnern dar. Es bildet damit ein wichtiges Potential <strong>zur</strong><br />

Stärkung <strong>der</strong> Hohenlohebahn bzw. eines möglichen künftigen Stadtbahnbetriebs. Der<br />

<strong>Region</strong>alverband for<strong>der</strong>t <strong>des</strong>halb den Stadtbahnanschluss für Künzelsau, Kupferzell<br />

und Waldenburg.<br />

• Der Hohenlohekreis wird von <strong>der</strong> Schiene nur im Süden tangiert. Verkehrsbeziehungen<br />

von Berufs- und Bildungspendlern zu hochwertigen Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen<br />

o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Freizeitgestaltung bestehen sowohl nach <strong>Heilbronn</strong><br />

als auch nach Stuttgart, also zu zwei verschiedenen Oberzentren und Wirtschaftsräumen.<br />

Land und Deutsche Bahn AG werden aufgefor<strong>der</strong>t, die Erreichbarkeiten in<br />

beide Richtungen zu verbessern bzw. anzugleichen (siehe auch Murrbahn) und die<br />

Übergangssituation in den Knoten (z.B. <strong>Heilbronn</strong> <strong>der</strong>zeit ca. 20 Minuten vom RE) zu<br />

optimieren.<br />

• Die Fahrzeiten vom Hbf. Öhringen nach <strong>Heilbronn</strong> Hbf. mit <strong>der</strong> Stadtbahn betragen<br />

<strong>der</strong>zeit i.d.R. 43 Minuten, die zweistündlichen RE-Verbindungen benötigen ca. 23 Minuten.<br />

Die <strong>Region</strong> schließt sich <strong>der</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Hohenlohekreises an, dass eine<br />

zusätzliche schnelle Verbindung <strong>der</strong> Stadtbahn im Wechsel mit dem RE-Zug mit<br />

dem Ziel eines 1-Stunden-Taktes die Attraktivität <strong>der</strong> Stadtbahn für den Hohenloher<br />

Raum weiter erhöhen würde.<br />

• Seitens <strong>des</strong> Landkreises <strong>Heilbronn</strong> wird mit dem Einsatz spurtstärkerer Fahrzeuge<br />

ein zusätzlicher Halt <strong>der</strong> RE-Züge zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Crailsheim in Obersulm<br />

angestrebt.<br />

15


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

- Tauberbahn<br />

Die Tauberbahn verbindet im Osten <strong>der</strong> <strong>Region</strong> die vier Mittelzentren Crailsheim, Bad Mergentheim,<br />

Tauberbischofsheim, Wertheim sowie die vier Unterzentren Lauda-Königshofen,<br />

Weikersheim, Schrozberg, Blaufelden und die Kleinzentren Freudenberg, Nie<strong>der</strong>stetten und<br />

Rot am See miteinan<strong>der</strong>. Die Strecke führt über Wertheim hinaus nach Miltenberg/Aschaffenburg<br />

und damit zu einem weiteren Anschlussknoten an das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz.<br />

Im Knoten Lauda knüpft die Tauberbahn an die <strong>Franken</strong>bahn und im<br />

Knoten Crailsheim an die Murrbahn und die Hohenlohebahn an. Die Tauberbahn stellt über<br />

eine Distanz von 100 km zwischen Wertheim und Crailsheim die zentrale<br />

ÖPNV-/SPNV-Achse im Ländlichen Raum dar und verläuft im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse.<br />

Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Derzeit verkehren durchgehend RE-Züge im<br />

2-Stunden-Takt zwischen Aschaffenburg/Wertheim und Crailsheim. Die Fahrzeit Wertheim –<br />

Crailsheim einschließlich 7-minütigem Aufenthalt in Lauda beträgt ca. 1.53 Std., was einer<br />

deutlich unter dem RE-typischen Durchschnitt liegenden Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />

ca. 53 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang).<br />

In den Abschnitten Wertheim – Lauda und Lauda – Bad Mergentheim/Crailsheim wird <strong>der</strong><br />

RE-Verkehr durch RB-Verkehre verdichtet. Davon sind sechs bzw. sieben RB-Verbindungen<br />

im 2-Stunden-Takt aus Richtung Bad Mergentheim bis Würzburg und umgekehrt durchgebunden.<br />

Infrastruktur, Betrieb und Marketing für die Tauberbahn liegen bei <strong>der</strong> West<strong>Franken</strong>Bahn.<br />

Eine relativ geringe Bevölkerungsdichte im Ländlichen Raum bedeutet eine geringere Nachfrage<br />

nach Nahverkehrsleistungen als in verdichteten Räumen. In den vergangenen Jahren<br />

konnten durch konsequente Verlagerung von Schülerverkehren auf die Schiene und die Einbindung<br />

<strong>des</strong> touristischen Geschehens vor allem an Wochenenden deutliche Fahrgastzuwächse<br />

auf <strong>der</strong> Tauberbahn erreicht werden. Der gegenwärtig beson<strong>der</strong>s hohe Schüleranteil<br />

auf <strong>der</strong> Tauberbahn macht im Zuge <strong>der</strong> demographischen Entwicklung in den kommenden<br />

Jahren die Gewinnung <strong>der</strong> wachsenden Bevölkerungsgruppe <strong>der</strong> Senioren sowie die weitere<br />

Ausschöpfung <strong>des</strong> Potenzials im Freizeitbereich erfor<strong>der</strong>lich. In <strong>der</strong> durch zahlreiche Wan<strong>der</strong>-<br />

und Radwege erschlossenen Ferienlandschaft „Liebliches Taubertal“ sollen die Chancen<br />

einer weiteren Aktivierung <strong>des</strong> großen Potenzials im Ausflugs- und Freizeitverkehr genutzt<br />

werden. Durch einen verbesserten Service im Bahnbereich sollen zudem auch ältere<br />

Menschen für den SPNV gewonnen werden.<br />

Im südlichen Teil <strong>der</strong> Tauberbahn konzentrieren sich die Bemühungen stärker auf die Reaktivierung<br />

von Haltepunkten wie z.B. Wallhausen o<strong>der</strong> Satteldorf-Ort im Zulauf auf das Mittelzentrum<br />

Crailsheim.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht hat die Tauberbahn im Ländlichen Raum <strong>der</strong> östlichen <strong>Region</strong> eine<br />

wichtige innerregionale Bedeutung. Sie verbindet zehn zentrale Orte, davon vier Mittelzentren,<br />

miteinan<strong>der</strong> und schließt sie an die übergeordneten Schienenstrecken <strong>Franken</strong>bahn und<br />

Murrbahn an, von denen aus umliegende Oberzentren und Fernverkehrsknoten zu erreichen<br />

sind. Die Tauberbahn verläuft im Ländlichen Raum mit einer geringen Bevölkerungsdichte.<br />

Die konsequente Verlagerung <strong>des</strong> Schülerverkehrs auf die Tauberbahn <strong>zur</strong> Verbreiterung<br />

<strong>der</strong> Nutzerbasis ist richtig und wichtig.<br />

• Die Tauberbahn als wichtige strukturelle ÖPNV-Achse im Ländlichen Raum ist dauerhaft<br />

zu sichern.<br />

16


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

• Mittel- und langfristig sind neue Fahrgastpotentiale zu suchen und zu erschließen.<br />

Strategische Überlegungen dazu sind weiterzuverfolgen und umzusetzen:<br />

- Die Tauberbahn mit ihrem Verkehrsangebot muss noch stärker in den Ausflugsund<br />

Freizeitverkehr eingebunden werden, <strong>der</strong> sich aus dem vorhandenen<br />

touristischen Potential <strong>des</strong> Raumes in Form von zahlreichen Rad- und<br />

Wan<strong>der</strong>wegen sowie dem Kernraum Ferienlandschaft ‚Liebliches Taubertal’<br />

ergibt.<br />

- Neue Fahrgäste sind aus dem Seniorenbereich hinzu zu gewinnen.<br />

Voraussetzung hierfür ist ein attraktives Fahrplanangebot u.a. zu den<br />

umliegenden Oberzentren Würzburg, Aschaffenburg, <strong>Heilbronn</strong> und<br />

Mannheim.<br />

- Das Bevölkerungspotential entlang <strong>der</strong> Schienenstrecke muss besser für die<br />

Schiene erschlossen werden. Der Bahnhof Satteldorf ist bereits wie<strong>der</strong><br />

reaktiviert worden, ein zusätzlicher Schienenhaltepunkt in Wallhausen ist in<br />

<strong>der</strong> Diskussion, es gibt bereits Vorschläge für weitere Optimierungen durch‚<br />

neue/zusätzliche Haltepunkte wie z.B. Bad Mergentheim-Süd, Rot am See-<br />

Brettenfeld o<strong>der</strong> Satteldorf-Ort.<br />

• Neue Haltepunkte müssen in das Betriebskonzept <strong>der</strong> Bahn integriert werden. Die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Flexibilisierung in <strong>der</strong> Bedienung z.B. durch Bedarfshalte werden<br />

auf <strong>der</strong> Tauberbahn bereits genutzt und sind fortzuführen.<br />

• Die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit im RE-Verkehr von ca. 53 km/h zeigt,<br />

dass eine Verkürzung <strong>der</strong> Fahrzeiten auf <strong>der</strong> Tauberbahn dringend erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Da dies vor allem durch eine Beschleunigung <strong>der</strong> Fahrzeuge zu erreichen ist, for<strong>der</strong>t<br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong>alverband eine umfassende Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>des</strong> eingesetzten Fahrzeugmaterials,<br />

das einerseits den unterschiedlichen Ansprüchen <strong>der</strong> verschiedenen Fahrgastgruppen<br />

(Schüler, Berufspendler, Freizeitverkehr mit Fahrrä<strong>der</strong>n etc.) gerecht<br />

werden muss und an<strong>der</strong>erseits durch höhere durchschnittliche Geschwindigkeiten<br />

sowie bessere Brems- und Beschleunigungseigenschaften in nennenswertem Umfang<br />

zu Fahrzeitverkürzungen beitragen kann.<br />

• Der bestehende 2-Stunden-Takt auf <strong>der</strong> Tauberbahn im RE-Verkehr ist mit dem Ziel<br />

eines 1-Stunden-Taktes angebotsorientiert zu verdichten.<br />

• Überlegungen <strong>zur</strong> besseren Einbindung <strong>der</strong> Tauberbahn in das Schienennetz z.B.<br />

durch Verlängerung im Norden über Aschaffenburg hinaus in den Großraum Rhein-<br />

Main und/o<strong>der</strong> im Süden über Crailsheim hinaus in Richtung Schwäbisch Hall und<br />

<strong>Heilbronn</strong> sind zu prüfen und ggf. umzusetzen.<br />

• Fahrgastfreundliche Übergänge in den Knoten Lauda und Crailsheim auf die weiterführenden<br />

Züge und umgekehrt sind ein wesentliches Kriterium für eine attraktive<br />

Reisekette und müssen gewährleistet sein. Unattraktiv ist z.B. gegenwärtig <strong>der</strong> Übergang<br />

von <strong>der</strong> Tauberbahn auf die IC-Linie 61 von/nach Nürnberg mit ca. 57 Minuten<br />

Aufenthalt in Crailsheim.<br />

• Die bestehenden Direktverbindungen Bad Mergentheim – Lauda – Würzburg sind zu<br />

sichern. Die Schaffung neuer/weiterer Direktverbindungen aus den Räumen Osterburken,<br />

Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim zum Knoten Würzburg in Lauda sind<br />

(auch hinsichtlich technischer Möglichkeiten wie Kuppeln/Flügeln) zu untersuchen.<br />

• Die Tauberbahn ist in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> die einzige komplett nicht elektrifizierte<br />

Schienenstrecke. Sie wird damit immer schwerer in das ansonsten elektrifizierte<br />

Schienennetz und das Betriebssystem einzubinden sein. Aus dieser Inselsituation<br />

drohende Nachteile können nur durch eine Elektrifizierung <strong>der</strong> Tauberbahn vermieden<br />

werden.<br />

17


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

- Neckartalbahn<br />

Die Neckartalbahn verbindet das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> mit den Oberzentren Heidelberg<br />

und Mannheim durch das Neckartal und schafft damit – im Verlauf einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse<br />

– Anschluss an den Fernverkehrsknoten Mannheim. Die Distanz beträgt ca. 100<br />

km und erschließt innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> das Mittelzentrum Neckarsulm,<br />

das Unterzentrum Bad Friedrichshall und das Kleinzentrum Gundelsheim.<br />

Derzeit verkehren auf <strong>der</strong> Neckartalbahn RE-Züge im 2-Stunden-Takt. Sie wechseln sich<br />

zeitversetzt ab mit dem 2-Stunden-Takt über Sinsheim, so dass sich insgesamt ein 1-<br />

Stunden-Takt zwischen den Oberzentren <strong>Heilbronn</strong> und Heidelberg/Mannheim ergibt. Die<br />

Fahrzeit zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Mannheim beträgt ca. 1.16 Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 79 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang). Im Neckartal wird<br />

überwiegend mit mo<strong>der</strong>nen Elektrotriebfahrzeugen <strong>der</strong> Baureihe ET 425 gefahren. Aktuell<br />

geplant ist die Durchbindung einzelner RE-Züge insbeson<strong>der</strong>e an Wochenenden von und<br />

nach Stuttgart sowie <strong>der</strong> Einsatz von Doppelstockwagen.<br />

Derzeit verkehren die letzten RE-Züge aus Mannheim über Eberbach um 21.42 Uhr täglich,<br />

<strong>Heilbronn</strong> an 23.00 Uhr; umgekehrt <strong>Heilbronn</strong> ab 20.59 nur werktags. Für ICE z.B. aus Hamburg<br />

mit Ankunft in Mannheim um 22.42 Uhr steht dann nur noch eine RE-Leistung über<br />

Sinsheim, Mannheim ab 22.50 Uhr, mit einer Fahrzeit von 1.26 Stunden <strong>zur</strong> Verfügung, die<br />

mit zahlreichen zusätzlichen Halten eher die Funktion eines RB-Zuges hat. Umgekehrt stellt<br />

die letzte RE-Verbindung werktags sowie an Wochenenden nach Mannheim mit Ankunft um<br />

22.22 Uhr den Anschluss an den letzten ICE nach Hamburg sicher (Mannheim ab 22.35<br />

Uhr). Die <strong>Region</strong> schließt sich <strong>der</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Oberzentrums <strong>Heilbronn</strong> an, dass für<br />

diese Relation hier Nachholbedarf sieht.<br />

Mosbach-Neckarelz außerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ist zudem Endstation für RB-Bahnen von<br />

(Ulm)/Stuttgart über <strong>Heilbronn</strong> im 1-Stunden-Takt. Die RB-Linie ist hier gebrochen, seitdem<br />

die S-Bahn Rhein-Neckar mit <strong>der</strong> Linie 1 das Neckartal von Heidelberg über Mosbach bis<br />

Osterburken bedient. RB-Verkehr findet auf dem Abschnitt Mosbach-Neckarelz – Heidelberg<br />

nicht mehr statt.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht ist die Neckartalbahn in Verbindung mit <strong>der</strong> Elsenztalbahn von großer<br />

Bedeutung, da über sie im stündlichen Wechsel die schnelle Verbindung <strong>des</strong> oberzentralen<br />

Raums <strong>Heilbronn</strong> mit dem Fernverkehrsknoten Mannheim hergestellt wird. Darüber hinaus<br />

werden die Gemeinden im Neckartal (Gundelsheim, Offenau, Bad Friedrichshall) an die O-<br />

berzentren <strong>Heilbronn</strong> und Stuttgart angeschlossen.<br />

• Die RE-Verbindungen im wechselnden 1-Stunden-Takt zwischen <strong>Heilbronn</strong> und<br />

Mannheim sind als elementare gateway-Verbindungen zwischen dem oberzentralen<br />

Raum <strong>Heilbronn</strong> und dem Fernverkehrsknoten Mannheim zu sichern.<br />

• Die Fahrzeiten <strong>der</strong> RE-Verbindung von <strong>der</strong>zeit ca. 75 Minuten entsprechen nicht den<br />

ursprünglichen Zielen <strong>des</strong> Raumes, eine Fahrzeit von unter 60 Minuten zu realisieren<br />

und besser in den Integralen Takt einzupassen. Die Übergänge im Fernverkehrsknoten<br />

Mannheim sind entsprechend zeitempfindlich. Die <strong>Region</strong> appelliert zusammen<br />

mit dem Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> an das Land, die Verkürzung <strong>der</strong> Fahrzeiten bzw.<br />

die Verbesserung <strong>des</strong> Übergangs in Mannheim mit hoher Dringlichkeit zu forcieren,<br />

auch wenn erste Fahrzeitreduzierungen um ca. 2 Minuten im Fahrplanjahr 2010 bereits<br />

realisiert werden konnten.<br />

• <strong>Region</strong> und Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> sind sich einig, dass die Anbindung <strong>des</strong> oberzentralen<br />

Raums <strong>Heilbronn</strong> an den Fernverkehrsknoten und das Oberzentrum Mann-<br />

18


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

heim und umgekehrt auch in den Abendstunden mit einem adäquaten Angebot gewährleistet<br />

sein muss. Das Land wird daher aufgefor<strong>der</strong>t, die Abendverbindungen auf<br />

dieser Relation zu stärken.<br />

• Beim RB-Angebot geht die <strong>Region</strong> davon aus, dass die bevorstehende Einführung<br />

<strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> auf dem Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Bad Friedrichshall – Gundelsheim<br />

– Mosbach-Neckarelz – Mosbach zu einer deutlichen Verbesserung <strong>des</strong><br />

ÖPNV-Angebots auf <strong>der</strong> Schiene führen wird.<br />

19


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

- Elsenztalbahn<br />

Die Elsenztalbahn verbindet das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> mit den Oberzentren Heidelberg<br />

und Mannheim und schafft damit – im Verlauf einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse – Anschluss<br />

an den Fernverkehrsknoten Mannheim. Die Distanz beträgt bis Heidelberg 75 und bis Mannheim<br />

93 km und erschließt innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> das Mittelzentrum Neckarsulm,<br />

die Unterzentren Bad Friedrichshall und Bad Rappenau sowie das Kleinzentrum<br />

Bad Wimpfen. Die Schienenstrecke ist innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> eingleisig<br />

ausgebaut und wurde in 2009 im Zuge <strong>des</strong> S-Bahn-Ausbaus <strong>des</strong> Verkehrsverbunds Rhein-<br />

Neckar unter kommunaler Kostenbeteiligung durchgängig elektrifiziert.<br />

Derzeit verkehren auf <strong>der</strong> Elsenztalbahn RE-Züge im 2-Stunden-Takt zwischen <strong>Heilbronn</strong><br />

und Mannheim. Sie wechseln sich zeitversetzt ab mit dem 2-Stunden-Takt durch das Neckartal,<br />

so dass sich insgesamt ein 1-Stunden-Takt zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Mannheim ergibt.<br />

Die Fahrzeit beträgt für die Gesamtstrecke ca. 1.15 Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von ca. 74 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang); gefahren wird mit<br />

Fahrzeugen <strong>der</strong> Baureihe 628 und Lokzügen, im Zuge <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong> durchgehenden<br />

Elektrifizierung wird die RE-Bedienung mit Elektrotraktion (z.B. ET 425) eingeführt.<br />

Derzeit verkehren die letzten RE-Züge aus Mannheim über Eberbach um 21.42 Uhr täglich,<br />

<strong>Heilbronn</strong> an 23.00 Uhr; umgekehrt <strong>Heilbronn</strong> ab 20.59 nur werktags. Für ICE z.B. aus Hamburg<br />

mit Ankunft in Mannheim um 22.42 Uhr steht dann nur noch eine RE-Leistung über<br />

Sinsheim, Mannheim ab 22.50 Uhr, mit einer Fahrzeit von 1.26 Stunden <strong>zur</strong> Verfügung, die<br />

mit zahlreichen zusätzlichen Halten eher die Funktion eines RB-Zuges hat. Umgekehrt stellt<br />

die letzte RE-Verbindung werktags sowie an Wochenenden nach Mannheim mit Ankunft um<br />

22.22 Uhr den Anschluss an den letzten ICE nach Hamburg sicher (Mannheim ab 22.35<br />

Uhr). Die <strong>Region</strong> schließt sich <strong>der</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Oberzentrums <strong>Heilbronn</strong> an, dass für<br />

diese Relation hier Nachholbedarf sieht.<br />

Ergänzt wird <strong>der</strong> RE-Verkehr durch RB-Verkehr, <strong>der</strong> jedoch nicht die Gesamtstrecke durchgehend<br />

befährt, son<strong>der</strong>n in Sinsheim gebrochen ist. Im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Sinsheim verkehren<br />

RB-Züge in einem teilweise verdichteten 2-Stunden-Takt, so dass sich für diesen<br />

Abschnitt zusammen mit dem RE-Angebot ungefähr ein 1-Stunden-Takt ergibt.<br />

Für das Jahr 2012 ist die Aufnahme <strong>des</strong> Stadtbahnbetriebs zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Sinsheim<br />

vorgesehen. Der RE-Verkehr wird als schnelle Verbindung zwischen den Oberzentren<br />

<strong>Heilbronn</strong> und Mannheim erhalten bleiben, die RB-Verkehre werden entfallen.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht ist die Elsenztalbahn in Verbindung mit <strong>der</strong> Neckartalbahn von großer<br />

Bedeutung, da über sie im stündlichen Wechsel die schnelle Verknüpfung <strong>des</strong> oberzentralen<br />

Raums <strong>Heilbronn</strong> mit dem Fernverkehrsknoten Mannheim hergestellt wird (siehe auch Neckartalbahn).<br />

Darüber hinaus werden die Gemeinden im Verdichtungsraum <strong>Heilbronn</strong> (Neckarsulm,<br />

Bad Friedrichshall, Bad Wimpfen) sowie Bad Rappenau an das Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong><br />

angeschlossen.<br />

• Die RE-Verbindungen im wechselnden 1-Stunden-Takt zwischen <strong>Heilbronn</strong> und<br />

Mannheim sind als elementare gateway-Verbindungen zwischen dem oberzentralen<br />

Raum <strong>Heilbronn</strong> und dem Fernverkehrsknoten Mannheim zu sichern.<br />

• Die Fahrtzeiten <strong>der</strong> RE-Verbindung von <strong>der</strong>zeit ca. 65 Minuten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von ca. 74 km/h entsprechen nicht den ursprünglichen Zielen<br />

<strong>des</strong> Raumes, eine Fahrzeit von unter 60 Minuten zu realisieren und besser in das<br />

Taktsystem einzupassen. Die Übergänge im Fernverkehrsknoten Mannheim sind<br />

20


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

entsprechend zeitempfindlich. Die <strong>Region</strong> appelliert zusammen mit dem Oberzentrum<br />

<strong>Heilbronn</strong> an das Land, die Verkürzung <strong>der</strong> Fahrzeiten bzw. die Verbesserung <strong>des</strong><br />

Übergangs in Mannheim mit hoher Dringlichkeit zu forcieren, auch wenn erste Fahrzeitreduzierungen<br />

um ca. 2 Minuten im Fahrplanjahr 2010 realisiert werden konnten.<br />

• <strong>Region</strong> und Oberzentrum <strong>Heilbronn</strong> sind sich einig, dass die Anbindung <strong>des</strong> oberzentralen<br />

Raums <strong>Heilbronn</strong> an den Fernverkehrsknoten und das Oberzentrum Mannheim<br />

und umgekehrt auch in den Abendstunden mit einem adäquaten Angebot gewährleistet<br />

sein muss. Das Land wird daher aufgefor<strong>der</strong>t, die Abendverbindungen auf<br />

dieser Relation zu stärken.<br />

• Beim RB-Angebot geht die <strong>Region</strong> davon aus, dass die bevorstehende Stadtbahneinführung<br />

auf dem Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Bad Friedrichshall – Sinsheim zu einer deutlichen<br />

Verbesserung <strong>des</strong> ÖPNV-Angebots auf <strong>der</strong> Schiene führen wird.<br />

21


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

- Kraichgaubahn <strong>Heilbronn</strong> – Eppingen – Karlsruhe<br />

Die Schienenstrecke <strong>Heilbronn</strong> – Eppingen – Karlsruhe verbindet die beiden Oberzentren<br />

<strong>Heilbronn</strong> und Karlruhe im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse miteinan<strong>der</strong> und schafft<br />

damit insbeson<strong>der</strong>e auch den Anschluss an den Knoten Karlsruhe. Die Entfernung beträgt<br />

ca. 74 km, die Strecke wird heute ausschließlich von <strong>der</strong> Stadtbahn Linie S4 befahren. Die<br />

Fahrzeit von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof durch die Innenstadt von Karlsruhe beträgt im<br />

Normalfall ca. 1.46 Stunden und erreicht damit eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 42<br />

km/h. Im teilweise verdichteten Stundentakt verkehrt ein Eilzug <strong>der</strong> S4, <strong>der</strong> mit weniger Unterwegshalten<br />

ca. 1.23 Stunden Fahrzeit für dieselbe Strecke benötigt (= Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

ca. 54 km/h) (siehe Tabelle im Anhang).<br />

Darüber hinaus wird morgens und abends jeweils ein Zugpaar angeboten, das als Expressverbindung<br />

(„Kraichgau-Sprinter“) zwischen den Hauptbahnhöfen <strong>Heilbronn</strong> und Karlruhe<br />

direkt verkehrt und mit lediglich zwei Unterwegshalten in Eppingen und Bretten eine Fahrzeit<br />

von ca. einer Stunde benötigt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 74 km/h entspricht.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht stellt die Strecke <strong>Heilbronn</strong> – Eppingen – Karlsruhe die Schienenverbindung<br />

zwischen den Oberzentren <strong>Heilbronn</strong> und Karlsruhe dar. Beim <strong>der</strong>zeitigen<br />

Fahrplanangebot <strong>der</strong> Stadtbahn mit bis zu ca. 40 Unterwegshalten liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt auf<br />

<strong>der</strong> raumerschließenden Funktion und weniger auf <strong>der</strong> Verbindungsfunktion. Letztere Funktion<br />

kommt bei den Eilzügen mit ca. 20 Unterwegshalten zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Karlsruhe<br />

stärker zum Tragen. Nahezu reine Verbindungsfunktion haben dagegen die zwei Sprinterzugpaare<br />

mit nur zwei Unterwegshalten.<br />

• Die Grundstruktur <strong>des</strong> Stadtbahnangebots hat sich bewährt. Die Auslastung <strong>der</strong> Strecke<br />

zeigt, dass Ausbaumaßnahmen <strong>der</strong> weitgehend eingleisigen Strecke erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind, um zusätzliche Begegnungsmöglichkeiten und einen langfristig reibungslosen<br />

Betrieb sicherzustellen.<br />

• Das Angebot <strong>der</strong> Expressverbindung „Kraichgau-Sprinter“ hat sich bewährt und wird<br />

von den Kunden angenommen. Um die Verbindungsfunktion zwischen den beiden<br />

Oberzentren <strong>Heilbronn</strong> und Karlsruhe und mit dem Knoten Karlsruhe zu stärken, sollte<br />

eine Ausweitung <strong>des</strong> Expressangebots verwirklicht werden.<br />

22


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

- Schienenstrecke Eppingen – Sinsheim (Oberes Elsenztal).<br />

Die Schienenstrecke verbindet durch das Obere Elsenztal das Unterzentrum Eppingen mit<br />

dem Mittelzentrum Sinsheim und stellt in Eppingen eine Verknüpfung mit <strong>der</strong> Stadtbahnlinie<br />

S 4 <strong>Heilbronn</strong> – Karlsruhe her. Die ca. 14 km lange Strecke ist eingleisig und wurde im Jahr<br />

2009 im Zuge <strong>des</strong> S-Bahn-Ausbaus <strong>des</strong> Verkehrsverbunds Rhein-Neckar unter kommunaler<br />

Kostenbeteiligung elektrifiziert.<br />

Seit März 2010 ist die Strecke komplett in das S-Bahnnetz eingebunden. Die Schienenanbindung<br />

<strong>des</strong> Unterzentrums Eppingen hat sich dadurch weiter verbessert. Im Stundentakt<br />

werden Eppingen und Ittlingen von <strong>der</strong> S 5 bedient, die über Sinsheim und Heidelberg<br />

durchgehend bis nach Worms/Mainz verkehrt. Die Fahrzeit Eppingen – Heidelberg beträgt<br />

bei einer Distanz von 48 km ca. 0.52 Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />

ca. 55 km/h entspricht (siehe Tabelle im Anhang). Ein Übergang zwischen <strong>der</strong> S-Bahn und<br />

den RE-Züge zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Heidelberg/Mannheim ist in Sinsheim nicht möglich.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht hat die Strecke Eppingen – Sinsheim eine wichtige Netzfunktion im e-<br />

lektrischen Stadtbahn- und S-Bahn-Netz zwischen <strong>Heilbronn</strong>, Karlsruhe und Heidelberg und<br />

wertet das geplante Mittelzentrum Eppingen als Umsteige- und Knotenbahnhof im ÖPNV<br />

weiter auf.<br />

• Eine Prüfung auf Verdichtung <strong>des</strong> 1-Stunden-Taktes sollte offen gehalten werden.<br />

23


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Bahnhöfe, Haltepunkte<br />

Im Zuge <strong>des</strong> Stadtbahn-/S-Bahnausbaus werden die Bahnhöfe und Haltepunkte hinsichtlich<br />

Bahnsteighöhen, Bahnsteiglängen, barrierefreiem Zugang und Ausstattung (Sitzgelegenheit,<br />

Wetterschutz, Lautsprecherdurchsagen, Fahrplanaushänge, Beleuchtung etc.) entsprechend<br />

heutiger Qualitätsstandards und -erwartungen einheitlich mo<strong>der</strong>nisiert und ausgestattet bzw.<br />

ggf. neu gebaut.<br />

Von den Stationen, die nicht von <strong>der</strong> S-Bahn Rhein-Neckar bzw. <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong><br />

angefahren werden, sind lt. Landtagsdrucksache 14/4847 vom 16.07.2009 in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> nur<br />

die zwei Bahnhöfe Lauda und Öhringen aufgrund <strong>der</strong> höhengleichen Bahnsteigzugänge barrierefrei<br />

nutzbar; dies gilt auch für den zwischenzeitlich umgebauten Bahnhof Neuenstein.<br />

Ein barrierefreier Zugang in die Züge ist damit jedoch keineswegs sichergestellt. Am Bahnhof<br />

<strong>Heilbronn</strong> kann hierfür Servicepersonal bestellt werden.<br />

Im Bahnhofsmo<strong>der</strong>nisierungsprogramm 2008 – 2018, das von DB Station & Service zusammen<br />

mit dem Land erarbeitet wurde und sich nach Priorisierung auf 23 Bahnhöfe lan<strong>des</strong>weit<br />

beschränkt, ist aus <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> nur <strong>der</strong> Bahnhof <strong>Heilbronn</strong> enthalten. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Streckenertüchtigung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn ist laut Rundem Tisch <strong>Franken</strong>bahn<br />

(April 2019) innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Bahnhöfe<br />

Möckmühl-Züttlingen und Möckmühl sowie im Neckar-Odenwald-Kreis <strong>des</strong> Bahnhofs Osterburken<br />

vorgesehen. Es ist davon auszugehen, dass alle übrigen Stationen in <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

ohne S-Bahn-/Stadtbahnanschluss ganz überwiegend in ihrem <strong>der</strong>zeitigen meist wenig attraktiven<br />

Zustand verbleiben werden.<br />

DB-Verkaufsstellen und Fahrkartenschalter in Bahnhöfen bzw. alternative Möglichkeiten <strong>des</strong><br />

Erwerbs von Fahrkarten ohne Bedienung eines Fahrkartenautomaten (z.B. DB-Agenturen)<br />

gibt es in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> laut einer Untersuchung <strong>des</strong> <strong>Region</strong>alverbands <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> für<br />

die <strong>Zukunft</strong>sinitiative heilbronnfranken 2020 (2005) noch an ca. einem Dutzend von insgesamt<br />

fast 80 Bahnhöfen und Haltepunkten. Die Deutsche Bahn verweist in diesem Zusammenhang<br />

als Alternativen gerne auf die ‚mo<strong>der</strong>nen’ Möglichkeiten <strong>des</strong> Fahrkartenerwerbs<br />

z.B. über Fahrkartenautomaten und das Internet. Gleichzeitig versuchte sie im Frühjahr 2010<br />

in einer zweiten Welle, die Öffnungszeiten ihrer Fahrkartenschalter bzw. Reisezentren selbst<br />

in größeren Bahnhöfen weiter zu reduzieren. Eine Beratung kann jedoch nur im persönlichen<br />

Gespräch zwischen Kunden und Bahnmitarbeitern stattfinden. Die DB-Strategie ist zudem<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf nicht-routinierte Bahnfahrer, also z.B. Gelegenheitsnutzer, Familien<br />

mit Kin<strong>der</strong>n, ältere Personen, Urlauber/Touristen und Wochenendausflügler als kontraproduktiv<br />

einzuschätzen und steht sowohl dem Ziel <strong>der</strong> Gewinnung neuer Kunden als auch<br />

<strong>der</strong> Tatsache <strong>der</strong> älter werdenden Bevölkerung entgegen, die auch in naher <strong>Zukunft</strong> ganz<br />

überwiegend nicht mit den neuesten technischen Möglichkeiten vertraut sein wird.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht sind Bahnhöfe zentrale Punkte städtischen Lebens, Knotenpunkte für<br />

den Öffentlichen Personenverkehr und Schnittpunkte für die gesamte verkehrliche Mobilität<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung aus ÖPNV, Individualverkehr, Radverkehr und Fußgängerverkehr. Empfangsgebäude<br />

hatten früher auch repräsentative Aufgaben, heute erfüllen nur noch wenige<br />

ihre ursprüngliche Funktion. Vielfach sind Empfangsgebäude leerstehend und verfallen zusehends.<br />

In dieser Situation leidet oftmals auch das Umfeld <strong>des</strong> Bahnhofs und die Bahnhofsanlagen,<br />

die vielfach einen <strong>des</strong>olaten Zustand aufweisen. Bestenfalls dienen Empfangsgebäude<br />

heute Dritten für verkehrs- und reiseuntypische Nutzungen. Viele Bahnhöfe und<br />

Haltepunkte gerade im Ländlichen Raum liegen nicht zentral, son<strong>der</strong>n oftmals abseits <strong>der</strong><br />

Siedlungen und stehen damit nicht so sehr im Blickpunkt <strong>des</strong> Interesses.<br />

24


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

• Schienenverkehr lebt nicht nur vom Taktverkehrsangebot und mo<strong>der</strong>nen Fahrzeugen,<br />

son<strong>der</strong>n auch von einem zeitgemäßen Zustand <strong>der</strong> Schnittstellen im<br />

ÖPNV und zum Individual-, Rad- und Fußgängerverkehr. Wird lediglich das<br />

Bahnhofsmo<strong>der</strong>nisierungsprogramm von Land und Deutscher Bahn AG umgesetzt,<br />

ist an den Bahnhöfen und Haltepunkten in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> in den kommenden<br />

acht Jahren kaum eine Verbesserung zu erwarten. Das ist für die <strong>Region</strong> nicht<br />

akzeptabel. Das Land und die Deutsche Bahn AG werden aufgefor<strong>der</strong>t, die dringend<br />

notwendige Ertüchtigung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Bahnhöfe und Haltepunkte<br />

in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> einzuleiten.<br />

• Die unterschiedlichen Bahnsteighöhen erschweren in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />

<strong>Franken</strong> einen bequemen Zugang zum Schienenverkehr. Während in mo<strong>der</strong>nen<br />

Stadtbahn- und –bussystemen die Nie<strong>der</strong>flurtechnik mit angepassten Bahnsteighöhen<br />

überwiegend Standard ist, ist dies in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> weitgehend nicht <strong>der</strong> Fall.<br />

Land und Deutsche Bahn AG werden aufgefor<strong>der</strong>t, Bahnsteighöhen und Fahrzeuge<br />

künftig so auf einan<strong>der</strong> abzustimmen, daß <strong>der</strong> Zugang – auch für mobilitätseingeschränkte<br />

Personen – erleichtert wird. Dazu ist die Mo<strong>der</strong>nisierung sowie<br />

die Erhöhung von Bahnsteigen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

• Als Schnittpunkte <strong>der</strong> verkehrlichen Mobilität sollten Bahnhöfe und Haltepunkte<br />

künftig noch konsequenter auch einen optimalen Zugang vom und auf den Individualverkehr<br />

durch Anlage von P+R-Plätzen haben. Eine entsprechende Strategie<br />

beim Aufbau <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> zeigt <strong>der</strong>en Erfolg deutlich auf.<br />

• Bahnhöfe bzw. Haltepunkte sind da zu reaktivieren, zu verlegen o<strong>der</strong> neu ein<strong>zur</strong>ichten,<br />

wo sich die Siedlungsentwicklung so verän<strong>der</strong>t hat, das kein optimaler<br />

Zugang <strong>der</strong> Bevölkerung mehr vorhanden ist. Der leichte, schnelle und kurze Zugang<br />

zum Bahnhof bzw. Haltepunkt ist wichtige Voraussetzung für hohe Attraktivität<br />

und Akzeptanz bei <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

• Bahnhöfe sind auch Kommunikationszentralen für die Mobilität, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Öffentlichen Personenverkehr. Die Fahrkartenschalter bzw. Reisezentren haben<br />

diesbezüglich eine hervorgehobene Position, <strong>der</strong>en Funktion gesichert werden<br />

muss. Für zahlreiche potentielle Kundengruppen, insbeson<strong>der</strong>e auch im Hinblick<br />

auf die älter werdende Bevölkerung, die wachsende Unkenntnis über Fahrkartenkauf<br />

und SPV-Reisemöglichkeiten sowie die gleichzeitige Gewinnung neuer Kundengruppen<br />

wird eine direkte persönliche Beratung und Betreuung zumin<strong>des</strong>t an<br />

Bahnhöfen größerer Städte und an wichtigen Knotenbahnhöfen zunehmend wichtiger.<br />

Dazu sind adäquate kundenfreundliche Öffnungszeiten sicherzustellen.<br />

Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t die Deutsche Bahn AG auf, die bislang vorgenommenen Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> Öffnungszeiten an den Schaltern <strong>zur</strong>ückzunehmen und künftig<br />

auf erneute Einschränkungen zu verzichten.<br />

Die <strong>Region</strong> for<strong>der</strong>t das Land auf, Öffnungszeiten von Reisezentren vertraglich zu<br />

sichern und ggf. auch Bahnhöfe (z.B. Knotenbahnhöfe, Bahnhöfe in touristisch<br />

geprägten Orten, Bahnhöfe in Kurorten etc. ) zu benennen, an denen eine Beratungsmöglichkeit<br />

gewährleistet werden muss; die <strong>Region</strong> unterstützt das Land in<br />

seinen Überlegungen <strong>zur</strong> Etablierung eines unabhängigen Fahrkartenvertriebs.<br />

• Bei <strong>der</strong> Information <strong>der</strong> Fahrgäste setzt die Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> in <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

Maßstäbe, die auch im übrigen Bahnverkehr verstärkt Nachahmung finden müssen.<br />

Dynamische Informationsanzeigen, Durchsagen an Bahnhöfen, verständliche<br />

Durchsagen in den Zügen, genügend Informationsanzeigen in den Zügen,<br />

auch im Dunkeln gut lesbare Bahnhofsbezeichnungen usw. sind Merkmale, die<br />

für einen mo<strong>der</strong>nen Schienenverkehr selbstverständlich sein sollten. Die <strong>Region</strong><br />

for<strong>der</strong>t das Land auf, solche Kriterien in die Ausschreibung von Verkehrsleistungen<br />

aufzunehmen und in die Entscheidung einfließen zu lassen.<br />

25


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

• Die Tarifsysteme im Öffentlichen Personenverkehr sind vielfach sehr differenziert<br />

und insbeson<strong>der</strong>e für seltene o<strong>der</strong> neue Kunden schwer durchschaubar. Insgesamt<br />

sollte <strong>des</strong>halb eine Vereinfachung <strong>der</strong> Tarifstrukturen angestrebt und Verkehrsverbund<br />

übergreifende Tarifstrukturen forciert werden. Fahrkartenautomaten<br />

im Zug würden zudem den Kauf <strong>der</strong> Fahrkarte erleichtern und die Benutzerfreundlichkeit<br />

erhöhen.<br />

26


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Infrastruktur<br />

Die Schienenstrecken-Grundinfrastruktur in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> stammt weitgehend<br />

aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Neubauten hat es seitdem nicht mehr gegeben. Allerdings<br />

sind zwischenzeitlich einige Strecken – ausnahmslos Stichstrecken – stillgelegt worden wie<br />

z.B. die Zabertalbahn, die Bottwartalbahn, die Jagsttalbahn, die Kochertalbahn, die Strecken<br />

Blaufelden – Langenburg o<strong>der</strong> Gaildorf - Untergröningen. Neben den Erhaltungs- und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />

im Bestandsnetz sind als große Infrastrukturmaßnahmen in den<br />

letzten Jahrzehnten die Elektrifizierung <strong>der</strong> Murrbahn, <strong>der</strong> Strecke <strong>Heilbronn</strong> – Karlsruhe, <strong>der</strong><br />

Hohenlohebahn (Teilabschnitt) und jüngst <strong>der</strong> Strecken Bad Friedrichshall-Jagstfeld – Sinsheim/Neckargemünd<br />

und Eppingen – Sinsheim zu nennen. Mit Ausnahme <strong>der</strong> Murrbahn<br />

erfolgten alle Elektrifizierungen ausschließlich im Zuge <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong><br />

bzw. <strong>der</strong> S-Bahn Rhein-Neckar.<br />

Wie das aktuelle Gutachten <strong>zur</strong> Streckenertüchtigung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn (2009) zeigt, bestehen<br />

bei <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur Potenziale, mit relativ geringem Kostenaufwand Optimierungen<br />

vorzunehmen, die sich z.B. durch Zeitersparnis günstig auf den Fahrbetrieb auswirken.<br />

Da, wo Probleme im Taktverkehr, bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Haltepunkte, bei den Übergangszeiten<br />

u.ä. auftreten, ist es <strong>des</strong>halb lohnend, die Stellschrauben in <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur zu<br />

kennen und zu nutzen, um beispielsweise bedarfsorientierte attraktive Fahrpläne realisieren<br />

zu können.<br />

Generell ist die Schieneninfrastruktur in einem Zustand zu halten, <strong>der</strong> den uneingeschränkten<br />

Regelbetrieb ohne Störungen zulässt. Nach Zeiten mit zahlreichen Langsamfahrstellen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ist zwischenzeitlich eine deutliche Verbesserung eingetreten.<br />

Mehrere Streckenabschnitte z.B. auf <strong>der</strong> Tauberbahn o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn wurden mo<strong>der</strong>nisiert.<br />

Die rechtzeitige Instandhaltung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>des</strong> Netzes muss weiter verstetigt<br />

werden.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht stellt die Schieneninfrastruktur die wesentliche Grundlage für eine<br />

nachhaltige Mobilität und einen attraktiven umweltfreundlichen Schienenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Region</strong><br />

dar.<br />

• Die Lücken im zweigleisigen transeuropäischen Schienennetz müssen geschlossen<br />

werden, dazu gehört in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> <strong>der</strong> eingleisige ca. 4 km lange<br />

Abschnitt bei Möckmühl-Züttlingen auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn; ebenso weist die Murrbahn<br />

einen ca. 42 km langen eingleisigen Abschnitt zwischen Schwäbisch Hall-Hessental<br />

und Backnang auf. Die Lücken im zweigleisigen Netz sind Engpässe für den Schienenverkehr,<br />

machen das Schienenverkehrsystem empfindlich für Störungen und verlängern<br />

ggf. die Fahrzeiten im Schienenpersonenverkehr.<br />

• Die Elektrifizierungslücke auf <strong>der</strong> Hohenlohebahn im Abschnitt Öhringen-Cappel –<br />

Schwäbisch Hall-Hessental muss geschlossen werden; damit könnte <strong>der</strong> Betrieb auf<br />

<strong>der</strong> Hohenlohebahn künftig vollständig mit elektrischer Traktion erfolgen und Synergie-<br />

und Kostenvorteile erzielt werden, die z.B. für eine Verbesserung <strong>des</strong> Verkehrsangebots<br />

genutzt werden könnten.<br />

• Nach Schließung <strong>der</strong> Elektrifizierungslücke auf <strong>der</strong> Hohenlohebahn wird die Tauberbahn<br />

die einzige Schienenstrecke in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> sein, die nicht elektrifiziert ist. Dies<br />

wird die optimale Integration in ein ansonsten elektrifiziertes Netz zunehmend erschweren.<br />

Eine Elektrifizierung <strong>der</strong> Tauberbahn <strong>zur</strong> Sicherung dieser Strecke ist zu<br />

realisieren, sofern nicht neue technische Möglichkeiten (z.B. Hybridfahrzeuge) neue<br />

Lösungen ermöglichen.<br />

27


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

• Bei Planungen <strong>zur</strong> Betriebsstruktur, <strong>der</strong> Bedienung neuer zusätzlicher Halte, bei<br />

Engpässen in den Knoten etc. ist künftig die vorhandene Schieneninfrastruktur verstärkt<br />

einer Prüfung auf Optimierungsressourcen zu unterziehen, da hier vielfach Potentiale<br />

für Verbesserungen vorhanden sind, die mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />

aktiviert werden können. Die <strong>Region</strong> erwartet hier eine stärkere Kooperationsbereitschaft<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG.<br />

• Die Deutsche Bahn AG wird aufgefor<strong>der</strong>t, Instandhaltung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>des</strong><br />

Schienennetzes entsprechend <strong>der</strong> jeweils aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen fortzuführen.<br />

28


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Fahrzeuge<br />

Auf den Schienenstrecken <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ist vielfach das älteste Wagenmaterial in Deutschland<br />

mit re-<strong>des</strong>ignten ‚Silberlingen’ im Einsatz. Nur wenige Relationen profitieren <strong>der</strong>zeit teilweise<br />

von mo<strong>der</strong>nen Fahrzeugen wie die <strong>Franken</strong>bahn in ihrem südlichen Teilabschnitt von Doppelstockfahrzeugen<br />

und die Neckartalbahn von Fahrzeugen <strong>der</strong> Baureihe ET 425.<br />

Die <strong>Region</strong> ist mit diesem Zustand in hohem Masse unzufrieden, da er nicht dazu geeignet<br />

ist, mo<strong>der</strong>ne Ansprüche an Reisekomfort zu befriedigen. Mit diesem Equipment wird es erst<br />

recht nicht möglich sein, neue potenzielle Fahrgastgruppen erfolgreich anzusprechen: Fahrkomfort<br />

und Sitzkomfort, Bequemlichkeit, Klimatisierung, Geräuschentwicklung, Toiletten,<br />

Einstieg und vieles mehr entsprechen nicht dem aktuellen Qualitätsstandard. Hinzu kommt,<br />

dass Defekte wie z.B. nicht öffnende Türen <strong>zur</strong> Tagesordnung gehören, Sauberkeit und<br />

Pflege vielfach un<strong>zur</strong>eichend sind. Zudem verhin<strong>der</strong>n die Brems- und Beschleunigungszeiten<br />

alter Fahrzeuge oftmals die Realisierung attraktiver Fahrpläne mit neuen Halten.<br />

Dies gilt auch und insbeson<strong>der</strong>e für die wichtigen überregionalen Strecken <strong>Franken</strong>bahn und<br />

Murrbahn, die über lange fernverkehrsähnliche Distanzen von weit über 100 km im RE-<br />

Verkehr gefahren werden und künftig in ein lan<strong>des</strong>weites IRE-Netz einbezogen werden sollen.<br />

Die Beschleunigung <strong>des</strong> Schienenverkehrs ist ein wesentliches Merkmal, um die Konkurrenzfähigkeit<br />

zum Individualverkehr zu steigern. Die Schienenstrecken in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />

sind geprägt von ihrem kurvenreichen Verlauf, da sie sich historisch bedingt<br />

im wesentlichen an den Tallagen orientieren und dem jeweiligen Talverlauf folgen – dadurch<br />

wird <strong>der</strong> Schienenverkehr tendenziell verlangsamt. Auch <strong>der</strong> Einsatz neuester Fahrzeuge<br />

gängiger Bauart kann diese physikalischen Grenzen nicht überschreiten. Das Interesse an<br />

einer Beschleunigung <strong>der</strong> Schienenverkehre ist in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> <strong>des</strong>halb<br />

generell beson<strong>der</strong>s groß. Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Region</strong> stellt das schnellere Durchfahren von Gleisbögen,<br />

wie es die Neigetechnik grundsätzlich erlaubt, nach wie vor die beste Möglichkeit dar,<br />

Schienenverkehre auf kurvenreichen Strecken ohne allzu aufwändige Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu beschleunigen. Wo Neigetechnik in Deutschland noch im Einsatz ist, zeigt sich dies<br />

deutlich. Hemmnis beim Einsatz und <strong>der</strong> Verbreitung dieser Fahrzeuge sind jedoch seit geraumer<br />

Zeit die technischen Probleme <strong>der</strong> Fahrzeuge. Der Einsatz <strong>der</strong> bestehenden Fahrzeugflotte<br />

ist <strong>der</strong>zeit im südlichen Baden-Württemberg konzentriert.<br />

Ziele<br />

Aus regionaler Sicht steht eine durchgreifende Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>des</strong> in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />

<strong>Franken</strong> eingesetzten Schienenfahrzeugmaterials ganz oben auf <strong>der</strong> Prioritätenliste: Die<br />

bislang eingesetzten überwiegend überalterten Fahrzeuge stehen einer positiven Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Schienenverkehrs entgegen. Daher hat die <strong>Region</strong> zusammen mit allen Landkreisen<br />

und <strong>der</strong> Stadt <strong>Heilbronn</strong> folgende For<strong>der</strong>ungen an das Land:<br />

• Die <strong>Region</strong> erwartet von <strong>der</strong> anstehenden Ausschreibung <strong>der</strong> Schienenverkehre vor<br />

allem eine weitreichende Mo<strong>der</strong>nisierung und Erneuerung <strong>des</strong> Fahrzeugparks. Die<br />

<strong>Region</strong> appelliert an das Land, bei <strong>der</strong> Ausschreibung <strong>der</strong> Strecken den Einsatz mo<strong>der</strong>ner,<br />

komfortabler und spurtstarker Fahrzeuge zu Grunde zu legen, um eine Qualitätsverbesserung<br />

im Eisenbahnverkehr für die gesamte <strong>Region</strong> zu erzielen.<br />

• Eine generelle Beschleunigung <strong>des</strong> Schienenpersonenverkehrs muss wesentliches<br />

Ziel <strong>der</strong> anstehenden Ausschreibungen sein. Die weitreichende Erneuerung <strong>des</strong> eingesetzten<br />

Fahrzeugmaterials muss <strong>des</strong>halb neben Komfortgewinnen vor allem auch<br />

29


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Fahrzeitgewinne generieren und damit neue Spielräume in <strong>der</strong> Fahrplangestaltung<br />

eröffnen.<br />

• Die neuen Fahrzeuge müssen so ausgestattet sein, dass sie die künftigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllen: Die langlaufenden IRE- und RE-Fahrzeuge müssen z.B. langstreckentaugliche<br />

Sitze aufweisen, alle Fahrzeuge müssen beispielsweise leicht zugängliche<br />

und genügend Abstellmöglichkeiten für Gepäck und Koffer aufweisen und den<br />

leichten Zugang mit Fahrrä<strong>der</strong>n sowie den Transport von Fahrrä<strong>der</strong>n ermöglichen. In<br />

diesem Zusammenhang sind die Auswirkungen <strong>des</strong> demographischen Wandels mit<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen einer älter werdenden Bevölkerung und <strong>der</strong>en Ansprüchen sowie<br />

<strong>der</strong>en Leistungsfähigkeit von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

• Im Rahmen von Überlegungen <strong>zur</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong> sind auch<br />

alternative Fahrzeugkonzepte wie Stromspeichertechniken o<strong>der</strong> Hybridsysteme zu<br />

prüfen. Solche mo<strong>der</strong>nen Systeme können ggf. dazu beitragen, die finanziell aufwändige<br />

Elektrifizierung von Schienenstrecken zu reduzieren. Das Land wird aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

die Erprobung und/o<strong>der</strong> Einführung solcher alternativer Techniken im Schienenverkehr<br />

aktiv zu begleiten und zu beför<strong>der</strong>n.<br />

• Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Region</strong> stellen Techniken zum bogenschnellen Fahren wie die Neigetechnik<br />

nach wie vor die beste Möglichkeit dar, Schienenverkehre auf kurvenreichen<br />

Strecken ohne allzu aufwändige Infrastrukturmaßnahmen zu beschleunigen. Das<br />

Land wird <strong>des</strong>halb aufgefor<strong>der</strong>t, Verbündete zu suchen und gemeinsam aktiv darauf<br />

hinzuwirken, dass Techniken <strong>zur</strong> höheren Kurvenbeschleunigung wie die Neigetechnik<br />

bei <strong>der</strong> Industrie nicht in Vergessenheit gerät, son<strong>der</strong>n weiter- o<strong>der</strong> neuentwickelt<br />

wird.<br />

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POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Anhang<br />

Schienenstrecken in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong><br />

1) Schieneninfrastruktur<br />

Bahnstrecke<br />

Anzahl –<br />

Gleise<br />

elektrifiziert<br />

Bemerkungen<br />

<strong>Franken</strong>bahn 2/1 ja 4 km bei Möckmühl-Züttlingen eingleisig<br />

Murrbahn 2/1 ja<br />

Hohenloherbahn 2 ja/nein<br />

Tauberbahn 1 nein<br />

Neckartalbahn 2 ja<br />

Elsentalbahn 1/2 ja<br />

Kraichgaubahn 1 ja<br />

Eppingen - Heidelberg<br />

1 ja<br />

42 km zwischen Schwäbisch Hall-<br />

Hessental und Backnang eingleisig<br />

Abschnitt Öhringen-Cappel – Schwäbisch<br />

Hall-Hessental nicht elektrifiziert<br />

Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Leingarten zweigleisig<br />

2) Entfernungen und Fahrzeiten im <strong>Region</strong>alverkehr<br />

Bahnstrecke<br />

Relation<br />

Entfernung<br />

Zuggattung<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

Fahrzeit<br />

<strong>Franken</strong>bahn <strong>Heilbronn</strong> - Würzburg 127 km RE 82 km/h 01:33<br />

Murrbahn Crailsheim - Stuttgart 100 km RE 63 km/h 01:36<br />

Hohenloherbahn <strong>Heilbronn</strong> - SHA - Crailsheim 88 km RE 70 km/h 01:15<br />

Tauberbahn Wertheim - Crailsheim 100 km RE 53 km/h 01:53<br />

Neckartalbahn <strong>Heilbronn</strong> - Mannheim 100 km RE 79 km/h 01:16<br />

Elsentalbahn <strong>Heilbronn</strong> - Mannheim 93 km RE 74 km/h 01:15<br />

Kraichgaubahn <strong>Heilbronn</strong> - Karlsruhe 74 km S/E 54 km/h 01:23<br />

Eppingen - Heidelberg Eppingen - Heidelberg 48 km S 55 km/h 00:52<br />

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REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

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33<br />

1


POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Glossar<br />

RE-Verkehr <strong>Region</strong>al-Express; Zuggattung <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG, seit 1994<br />

Nachfolge für E-Züge, verkehrt meist im 1-Std.- o<strong>der</strong> 2-Std.-Takt, größere<br />

Haltestellenabstände und höhere Reisegeschwindigkeit als RB-<br />

Züge, übliche Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 70 bis 90 km/h.<br />

RB-Verkehr<br />

<strong>Region</strong>albahn; Zuggattung <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG für den Nahverkehr,<br />

bedient im Taktverkehr i.d.R. alle Bahnhöfe und Haltepunkte,<br />

verkehrt oft im Wechsel mit dem RE-Verkehr, als Fahrzeuge wird eine<br />

große Bandbreite vom re-<strong>des</strong>ignten „Silberling“ über Doppelstockwagen<br />

bis zu mo<strong>der</strong>nen Elektrotriebwagen eingesetzt.<br />

IRE-Verkehr<br />

Interregio-Express; im Zuge <strong>der</strong> Einstellung <strong>des</strong> Interregio (IR) seit<br />

etwa 2001 eingeführte Produktbezeichnung <strong>der</strong> DB Regio in Baden-<br />

Württemberg und Sachsen für den Nahverkehr. Bestellung und Bezahlung<br />

erfolgt entsprechend durch die Län<strong>der</strong>. In <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<br />

<strong>Franken</strong> verkehrt jeweils ein IRE-Paar auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn zwischen<br />

Osterburken – <strong>Heilbronn</strong> – Stuttgart und auf <strong>der</strong> Murrbahn zwischen<br />

Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental – Stuttgart von Montag bis<br />

Freitag zu den Hauptverkehrszeiten.<br />

SPNV<br />

Schienenpersonennahverkehr; das <strong>Region</strong>alisierungsgesetz von Dezember<br />

1993 und in Folge die Län<strong>der</strong>gesetze weisen den Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n<br />

bzw. zuständigen Zweckverbänden die Aufgabenträgerschaft für<br />

den Schienenpersonennahverkehr zu. Die Definition umfasst in <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> den RB- und RE-Verkehr <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bahn AG sowie den RB-Verkehr <strong>der</strong> West<strong>Franken</strong>Bahn.<br />

Stadtbahn <strong>Heilbronn</strong><br />

Das Stadtbahnkonzept basiert auf Überlegungen <strong>des</strong> Oberzentrums<br />

<strong>Heilbronn</strong> und <strong>des</strong> Landkreises <strong>Heilbronn</strong> zu Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre,<br />

um dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Verdichtungsraum<br />

<strong>Heilbronn</strong> einen neuen Schub zu geben. Politisches Ziel war es,<br />

50% <strong>des</strong> prognostizierten Zuwachses <strong>des</strong> motorisierten Individualverkehrs<br />

auf den ÖPNV zu verlagern. Als Zielkonzept 2010 wurde ein<br />

Stadtbahnnetz aus vier Linien entworfen, das sukzessive umgesetzt<br />

werden soll, wobei ganz überwiegend auf bestehende Schienenstrecken<br />

<strong>zur</strong>ückgegriffen werden sollte. Die Achse Karlsruhe – Bretten/Eppingen<br />

– <strong>Heilbronn</strong> – Öhringen ist seit Ende 2005 komplett fertiggestellt.<br />

Derzeit wird <strong>der</strong> Nordast <strong>Heilbronn</strong> – Bad Friedrichshall –<br />

Gundelsheim bzw. Mosbach realisiert.<br />

Bestandteil <strong>des</strong> Zielkonzepts 2010 ist auch die Achse <strong>Heilbronn</strong> – Lauffen<br />

am Neckar – Zaberfeld. Die Reaktivierung <strong>der</strong> Zabergäubahn ist<br />

unter den <strong>der</strong>zeitigen Rahmenbedingungen jedoch noch offen, da we<strong>der</strong><br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Baukosten noch die Fahrzeugbeschaffungskosten<br />

und die Betriebskosten von den Gemeinden und dem Landkreis<br />

<strong>Heilbronn</strong> allein getragen werden können.<br />

35


REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

Zunehmend diskutiert wird aktuell eine Verlängerung <strong>der</strong> Stadtbahn<br />

<strong>Heilbronn</strong> über Öhringen hinaus in Richtung Schwäbisch<br />

Hall/Crailsheim. Langfristziel ist es zudem, den Raum Untergruppenbach,<br />

Abstatt, Ilsfeld, Beilstein in das Stadtbahnnetz zu integrieren,<br />

insbeson<strong>der</strong>e wenn in Beilstein die Chance auf eine Verknüpfung mit<br />

<strong>der</strong> dortigen S-Bahn aus Richtung Marbach a.N. möglich ist.<br />

Bahnhofsausstattung<br />

Bei <strong>der</strong> Deutschen Bahn Station & Services AG werden die<br />

Bahnhöfe entsprechend ihrer verkehrlichen Bedeutung in sechs Kategorien<br />

eingeteilt, wobei Fernverkehrsknoten als Kategorie 1 die höchste<br />

Einstufung haben und Nahverkehrshalte als Kategorie 6 die niedrigste.<br />

Die höchste Einstufung in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> erreichen die Bahnhöfe<br />

<strong>Heilbronn</strong> und Crailsheim mit Kategorie 3 (= <strong>Region</strong>alknoten mit möglichem<br />

Fernverkehr). Bad Friedrichshall-Jagstfeld entspricht als einziger<br />

Bahnhof <strong>der</strong> Kategorie 4 (= hochfrequentierter Nahverkehrssystemhalt/<br />

Nahverkehrsknoten). Die übrigen Bahnhöfe sind den Kategorien 5 (=<br />

Nahverkehrssystemhalt) und 6 (= Nahverkehrshalt) zugeordnet.<br />

Zur Ausstattung von Nahverkehrshalten heißt es, dass sie in<br />

meist dünn besiedelten Gegenden nur geringe Reisendenzahlen aufweisen<br />

und die Ausstattung auf das Notwendige analog einer Bushaltestelle<br />

beschränkt bleibt. Nahverkehrssystemhalte werden größtenteils<br />

von Pendlern genutzt, sind weniger belebt und erhalten eine robuste<br />

Ausstattung. Sauberkeit und Instandhaltung werden hier stärker<br />

gewichtet. Hoch frequentierte Nahverkehrssystemhalte in Großstädten<br />

o<strong>der</strong> Ballungsräume weisen hohe Pendlerzahlen mit meist kurzen Aufenthalten<br />

auf, weshalb eine funktionale Ausstattung analog eines Busbahnhofs<br />

als ausreichend angesehen wird. <strong>Region</strong>alknoten sind vor allem<br />

Hauptbahnhöfe in mittelgroßen Städten, meist mit Empfangsgebäude<br />

mit Möglichkeit <strong>der</strong> Deckung <strong>des</strong> Reisebedarfs. Auf eine permanente<br />

Kundenbetreuung wird hier meist verzichtet.<br />

Verkehrsvertrag<br />

Vertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und <strong>der</strong> DB Regio<br />

AG über die von <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG im Auftrag <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu<br />

erbringenden Schienenpersonennahverkehrsleistungen. Der Vertrag<br />

wurde in 2003 geschlossen und gilt bis zum Jahr 2016. Unter an<strong>der</strong>em<br />

wurde in dem Vertrag ein pauschaler Preis von 8,25 € pro Zugkilometer<br />

vereinbart.<br />

Integraler Taktfahrplan<br />

Der Integrale Taktfahrplan stellt zwei wesentliche Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong><br />

Fahrgastes in den Vor<strong>der</strong>grund: Regelmäßigkeit durch feste Abfahrzeiten<br />

zu bestimmten Zeiten in bestimmten Abständen (z.B. Halb-<br />

Stunden-, 1-Stunden- o<strong>der</strong> 2-Stunden-Takt) und sicherer Übergang in<br />

Knotenbahnhöfen auf weiterführende Züge, da die Ankunft aller Züge<br />

immer vor <strong>der</strong> Abfahrt aller Züge erfolgt. Streckenentfernungen müssen<br />

demnach nicht so schnell wie möglich, son<strong>der</strong>n so schnell wie nötig<br />

gefahren werden, um rechtzeitig am Knotenbahnhof einzutreffen.<br />

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POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR<br />

Das bedeutet, dass nur in Einzelfällen Strecken so beschleunigt werden<br />

müssen, dass die Fahrzeit in den Integralen Takt passt.<br />

Gutachten <strong>zur</strong> Streckenertüchtigung <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn<br />

Im September 2007 wurde unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>des</strong> Landkreises <strong>Heilbronn</strong><br />

und in enger Abstimmung mit dem damaligen Innenministerium<br />

Baden-Württemberg <strong>der</strong> „Runde Tisch <strong>Franken</strong>bahn“ gegründet. Als<br />

Ziel sollte er konkrete Perspektiven für den Ausbau <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn<br />

und für die Verbesserung <strong>des</strong> Nahverkehrsangebots aufzeigen. Die<br />

baden-württembergischen Anliegerlandkreise <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn zwischen<br />

<strong>Heilbronn</strong> und Würzburg finanzierten zusammen mit <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Heilbronn</strong> und <strong>der</strong> Wirtschaft in <strong>der</strong> Folge ein Gutachten, das im November<br />

2009 vorgelegt wurde und Möglichkeiten <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong><br />

Anschlusssicherheit in Würzburg zum und vom Fernverkehr durch Infrastrukturmaßnahmen<br />

ermittelte. Im April 2010 wurde im Rahmen <strong>des</strong><br />

3. Runden Tisches das Finanzierungskonzept für die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen durch die Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr<br />

Baden-Württemberg und die DB Regio vorgestellt und zugesagt.<br />

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REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />

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