Positionspapier der Region Heilbronn-Franken zur Zukunft des ...
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REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN<br />
Die Schienenstrecken<br />
- <strong>Franken</strong>bahn<br />
Die Strecke verbindet die Oberzentren Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Würzburg über eine Distanz<br />
von 180 km miteinan<strong>der</strong> und verläuft im Zuge einer Lan<strong>des</strong>entwicklungsachse. Sie schafft<br />
als Nebenfernstrecke für den oberzentralen Verdichtungsraum <strong>Heilbronn</strong> die Verbindung zu<br />
den wichtigen externen Fernverkehrsknoten Stuttgart und Würzburg und erschließt allein<br />
innerhalb <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Heilbronn</strong>-<strong>Franken</strong> mit Neckarsulm, Lauffen a.N., Bad Friedrichshall,<br />
Möckmühl, Boxberg, Lauda-Königshofen, Neudenau und Grünsfeld weitere acht zentrale<br />
Orte. Bis auf den eingleisigen Abschnitt zwischen Möckmühl-Züttlingen und Möckmühl ist die<br />
<strong>Franken</strong>bahn durchgängig zweigleisig ausgebaut sowie komplett elektrifiziert.<br />
Derzeit besteht im durchgehenden RE-Verkehr ein 2-Stunden-Takt mit Verdichtungen am<br />
Morgen und Abend, <strong>der</strong> durch ein IRE-Zugpaar ergänzt wird, das jedoch nur in <strong>der</strong> Relation<br />
Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken verkehrt. Dieser Zug bedient zwischen Osterburken und<br />
<strong>Heilbronn</strong> alle Haltepunkte und fährt dann ohne Halt bis Stuttgart.<br />
Unterlegt ist <strong>der</strong> RE-Verkehr durch ein RB-Angebot, das die Strecke nicht durchgehend bedient,<br />
son<strong>der</strong>n abschnittsweise, z.B. in den Abschnitten Ulm/Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong>/Mosbach-<br />
Neckarelz, <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken, Lauda – Würzburg. Das RB-Angebot ist in den vergangenen<br />
Jahren teilweise mehrfach durch Kürzungen, partielle Rücknahmen und Än<strong>der</strong>ungen<br />
unübersichtlich und lückenhaft geworden, so dass insbeson<strong>der</strong>e im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> –<br />
Bad Friedrichshall – Osterburken kaum noch von einem Taktverkehr gesprochen werden<br />
kann. Im Rahmen <strong>des</strong> ‚Runden Tisches <strong>Franken</strong>bahn’ hat das Land hierzu im April 2010 die<br />
Zusage gemacht, dass ein weitgehen<strong>der</strong> 1-Stunden-Takt für den RB-Verkehr zum Fahrplanwechsel<br />
Dezember 2014 im Abschnitt <strong>Heilbronn</strong> – Osterburken eingeführt werden soll.<br />
Die durchgehenden RE-Züge benötigen für die Strecke Stuttgart – <strong>Heilbronn</strong> – Würzburg mit<br />
ca. 7 - 8 Unterwegshalten eine Fahrzeit von ca. 2.15 Stunden, was einer RE-typischen<br />
Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 80 km/h entspricht. Auf dem 127 km langen Teilabschnitt<br />
<strong>Heilbronn</strong> – Würzburg mit ca. fünf Unterwegshalten benötigen die RE-Züge ca. 1.33<br />
Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 82 km/h entspricht (siehe Tabelle<br />
im Anhang). Die geplante Realisierung <strong>der</strong> im Gutachten <strong>zur</strong> Streckenertüchtigung (November<br />
2009) vorgeschlagenen Infrastrukturmaßnahmen wird zu einer Reduzierung <strong>der</strong> Fahrzeiten<br />
zwischen <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg um ca. 8,5 Minuten und in Gegenrichtung um ca. 4,5<br />
Minuten führen und die Anschlusssicherheit im Fernverkehrsknoten Würzburg deutlich<br />
verbessern.<br />
Im RE-Verkehr auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn wird überwiegend re-<strong>des</strong>igntes Wagenmaterial eingesetzt,<br />
das auf den über 30 Jahre alten „Silberlingen“ basiert. Im Schienenverkehr zwischen<br />
den Oberzentren Stuttgart, <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg werden die ältesten Fahrzeuge im Nahverkehr<br />
eingesetzt, die in Deutschland verkehren. Diese völlig überalterten Fahrzeuge entsprechen<br />
in ihrem technischen Stand, ihrem Beschleunigungs- und Bremsvermögen, ihrer<br />
Ausstattung, ihrem Komfort und ihren Defekten (beschlagene Scheiben, defekte Türen etc.)<br />
in keiner Weise den Ansprüchen, die die Fahrgäste heute an einen mo<strong>der</strong>nen Schienenverkehr<br />
stellen. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für den Einsatz über größere fernverkehrsähnliche Distanzen<br />
mit längeren Fahrzeiten, wie dies z.B. auf <strong>der</strong> <strong>Franken</strong>bahn mit insgesamt 180 km<br />
Länge <strong>der</strong> Fall ist. Die <strong>Region</strong> ist sich mit dem Stadtkreis und den Landkreisen einig, dass<br />
<strong>der</strong> Einsatz dieser Fahrzeuge dem Image <strong>der</strong> <strong>Region</strong> schadet und den Kunden nicht länger<br />
zugemutet werden kann. Die Ankündigung <strong>der</strong> DB Regio AG am Runden Tisch <strong>Franken</strong>bahn<br />
im April 2010, dass ab Dezember 2010 zwischen Stuttgart, <strong>Heilbronn</strong> und Würzburg zumin<strong>des</strong>t<br />
an Wochenenden mo<strong>der</strong>ne Doppelstockwagen im RE-Verkehr eingesetzt werden sollen,<br />
kann nur ein allererster Anfang sein.<br />
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