Positionspapier der Region Heilbronn-Franken zur Zukunft des ...

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REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN Präambel Die Region Heilbronn-Franken wird gebildet aus dem Stadtkreis Heilbronn und den vier Landkreisen Heilbronn, Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall sowie Main-Tauber-Kreis; sie stellt den Nordosten des Landes Baden-Württemberg dar. Heilbronn-Franken ist mit 4.765 km 2 die größte Region in Baden-Württemberg mit einer Bevölkerung von mehr als 886.000 Einwohnern. Das Oberzentrum Heilbronn im südwestlichen Teilraum der Region sowie acht Mittelzentren bilden das siedlungsstrukturelle Grundmuster der Region. Während der südwestliche Teilraum im Wesentlichen durch den Verdichtungsraum Heilbronn geprägt ist, überwiegt in der übrigen Region der Ländliche Raum. Die gesamte Region ist Teil der Europäischen Metropolregion Stuttgart. In der Region Heilbronn-Franken existiert ein Schienennetz von ca. 180 km Länge, das alle Stadt- und Landkreise berührt. Dabei handelt es sich um folgende Strecken: • Frankenbahn Stuttgart – Heilbronn – Würzburg, • die Murrbahn Stuttgart – Schwäbisch Hall – Crailsheim – Nürnberg, • die Neckartalbahn Stuttgart – Heilbronn – Bad Friedrichshall – Heidelberg/Mannheim, • Elsenztalbahn Heilbronn/Bad Friedrichshall – Sinsheim – Heidelberg/ Mannheim, • die Hohenlohebahn Heilbronn – Öhringen – Schwäbisch Hall-Hessental, • die Tauberbahn Crailsheim – Bad Mergentheim – Lauda – Wertheim – (Aschaffenburg) sowie • die Kraichgaubahn Heilbronn – Eppingen – Karlsruhe und • die Strecke Eppingen – Sinsheim (Oberes Elsenztal). Das Schienennetz in der Region ist überwiegend elektrifiziert: Die elektrifizierten Strecken Frankenbahn, Neckartalbahn und Murrbahn wurden in jüngster Zeit ergänzt durch den Bau der Stadtbahn Heilbronn zwischen Karlsruhe/Eppingen und Heilbronn sowie zwischen Heilbronn und Öhringen. Die Schienenstrecken zwischen Bad Friedrichshall-Jagstfeld und Sinsheim und zwischen Eppingen und Sinsheim wurden im Rahmen der 2. Ausbaustufe der S- Bahn Rhein-Neckar und im Vorgriff auf den zukünftigen Stadtbahnbetrieb bis Ende 2009 elektrifiziert. Nicht elektrifiziert sind die Tauberbahn und der Teilabschnitt Öhringen-Cappel – Schwäbisch Hall-Hessental der Hohenlohebahn. Zweigleisig ausgebaut sind die Frankenbahn, Murrbahn, Neckartalbahn und Hohenlohebahn, wobei die Frankenbahn bei Möckmühl-Züttlingen einen knapp 4 km und die Murrbahn zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Backnang einen ca. 42 km langen eingleisigen Abschnitt aufweisen. Die Elsenztalbahn, Kraichgaubahn, Tauberbahn und die Strecke Eppingen - Sinsheim sind überwiegend eingleisig ausgeführt (siehe Tabelle und Karte im Anhang). Nahezu der gesamte Schienenverkehr in der größten Region Baden-Württembergs wird vom Schienenpersonennahverkehr sowie von der Stadtbahn Heilbronn erbracht. Das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG führt weiträumig um die Region Heilbronn- Franken herum über die Achsen Frankfurt – Mannheim – Stuttgart – München bzw. Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – München. Die Region Heilbronn-Franken ist weitgehend vom direkten Schienenfernverkehr abgekoppelt, wenngleich sie über die außerhalb liegenden Fernverkehrsknoten Stuttgart, Mannheim und Würzburg vom bundesdeutschen Hochgeschwindigkeitsverkehr insgesamt profitiert. Die Region wird im Fernverkehr nur noch im Südosten von einem Intercity (IC)-Systemhalt in Crailsheim im Zuge der IC-Linie Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg bedient. 4
POSITIONSPAPIER SCHIENENPERSONENVERKEHR Der im Jahr 2016 auslaufende Verkehrsvertrag des Landes Baden-Württemberg mit der DB Regio AG ermöglicht dem Land, Schienenverkehre neu auszuschreiben. Dazu werden ab dem Jahr 2010 die Weichen gestellt. Die erforderlichen Vorarbeiten für dieses Verfahren ermöglichen es der Region Heilbronn-Franken, den Landkreisen und dem Oberzentrum Heilbronn, im Vorfeld gemeinsame Interessen zu formulieren, Schwerpunkte zu setzen und sich entsprechend zu positionieren. Dabei steht für die Region Heilbronn-Franken angesichts des weiter steigenden Mobilitätsbedürfnisses von Bevölkerung und Wirtschaft sowie steigender Mobilitätskosten eine regionsweit stärker nachhaltig ausgerichtete Mobilität im Vordergrund, zu deren wichtigen Bausteinen neben der Daseinsvorsorge die Wahlmöglichkeit des Verkehrsmittels, die optimale Erreichbarkeit und die Sicherung der Standortqualität der Region gehören. Die Position der Region: • Das bestehende Schienennetz in der Region muss im Sinne einer nachhaltigen Mobilität langfristig gesichert, adäquat ausgebaut und weiterentwickelt werden. Dazu gehört vor allem der weitere Ausbau des Stadtbahnnetzes. • Die Region fordert die Einbindung in den Schienenfernverkehr. Mit einem Einwohnerpotenzial von knapp 900.000 Einwohnern darf sie nicht dauerhaft vom direkten Schienenfernverkehr ausgeschlossen sein. Entlang der laut Landesentwicklungsplan 2002 zum transeuropäischen Netz zählenden Schienenstrecken Stuttgart – Heilbronn – Würzburg und Stuttgart – Crailsheim – Nürnberg kann das größte Potenzial erreicht werden. • Die Region unterstützt die Realisierung von Stuttgart 21 mit Einbindung des Flughafens Stuttgart, weil durch neue umsteigefreie Direktverbindungen über den Hauptbahnhof Stuttgart und den Flughafen Stuttgart hinaus die Erreichbarkeit der Region insbesondere im ‚Fernverkehr’ deutlich verbessert wird. Die Region erwartet vom Land, dass die im Betriebskonzept von Stuttgart 21 vorgesehenen Durchmesserlinien über Heilbronn bzw. Schwäbisch Hall, Stuttgart Hbf. und den Flughafen Stuttgart als langlaufende landesweite Interregio-Express (IRE)-Verbindungen realisiert werden. • Die einzige Fernverkehrsverbindung, die die Region Heilbronn-Franken derzeit bedient, ist die IC-Linie 61 der Deutschen Bahn AG mit einem Halt in Crailsheim. Der Fernverkehr zwischen Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg auf dem transeuropäischen Netz ist langfristig zu sichern und unter Einbeziehung der Murrbahn („Franken-Sachsen-Magistrale“) auszubauen. • Aufgrund der derzeit fehlenden Fernverkehrseinbindung ist die Region Heilbronn- Franken auf eine optimale Anbindung an die außerhalb der Region liegenden Fernverkehrsknoten Stuttgart, Mannheim und Würzburg angewiesen. Im Zuge des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg – Berlin wird künftig auch der Fernverkehrsknoten Nürnberg an Bedeutung gewinnen. Diese Verbindungen haben für die Erreichbarkeit der Region hohe Priorität. • Die Übergänge zwischen Regional-Express (RE)-Verkehr und Fernverkehr in den Fernverkehrsknoten müssen im Sinne einer attraktiven Reisekette optimiert und sichergestellt werden. Regelmäßige Reisezeitverluste durch verloren gegangene Ü- bergänge aufgrund unzureichender Infrastruktur und Fahrzeuge sind gerade im Fernverkehr bzw. über fernverkehrsähnliche Entfernungen nicht mehr akzeptabel. Hinsichtlich der Frankenbahn geht die Region davon aus, dass die Optimierungen, die im Gutachten zur Streckenertüchtigung der Frankenbahn (November 2009) und zur 5
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