Spielplatz-Scouts - Freizeit und Spiel
Spielplatz-Scouts - Freizeit und Spiel
Spielplatz-Scouts - Freizeit und Spiel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Hängebrücke, Auftakt <strong>und</strong> Highlight des Alpinsteigs Wilde Wasser, in luftiger Höhe über dem tosenden Bach –<br />
ein unvergessliches Erlebnis!<br />
es doch einerseits möglichst bestehende Pfade<br />
<strong>und</strong> Wege zu nutzen, andererseits aber sollten<br />
wichtige Punkte, darunter wurden zuerst vornehmlich<br />
die Gasthäuser des Tales verstanden,<br />
angesteuert werden. Dass neben der hervorragenden<br />
Gastronomie auch andere präsentable<br />
Schönheiten im Untertal zu fi nden sind, dafür<br />
waren die „Auswärtigen“ zuständig.<br />
Die inhaltliche Seite des „Wandererlebnisses<br />
Wilde Wasser“ war rasch defi niert – ein sehr<br />
zurückhaltender Themenweg sollte es werden.<br />
Zurückhaltend deswegen, da alle Teammitglieder<br />
überzeugt waren, die Schönheit des Tales<br />
spreche für sich. Der Gast brauche lediglich ab<br />
<strong>und</strong> zu einen Hinweis, wohin er seinen Blick<br />
lenken soll, unterlegt mit ausgewählten Informationen.<br />
Begleitet wird er dabei von den Menschen<br />
des Untertales <strong>und</strong> Experten zur Erläuterung<br />
von naturk<strong>und</strong>lichen Highlights.<br />
Für die grafi sche Umsetzung konnte Klaus Dapra,<br />
Fotograf <strong>und</strong> Grafi ker <strong>und</strong> ein ausgewiesener<br />
Experte für landschaftlich abgestimmte<br />
Informationskonzepte gewonnen werden. Die<br />
Fotos wurden aus dem umfangreichen F<strong>und</strong>us<br />
von Reinhard Lamm <strong>und</strong> Herbert Raffalt, beide<br />
sind prof<strong>und</strong>e Kenner der Region, zur Verfügung<br />
gestellt oder gezielt nach Bedarf geschossen.<br />
Auch bezüglich der gestalterischen Ausführung<br />
des Wegs mit seinen 14 Stationen gab es keine<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Auffassungsunterschiede. Eine<br />
klare, schnörkellose Formensprache der Stationen,<br />
ausgerichtet auf die hier strengen Winter,<br />
Einsatz von hochwertig verarbeitetem Holz <strong>und</strong><br />
Metall <strong>und</strong> die Info-Tafeln so produziert, dass<br />
sie ganzjährig draußen bleiben können, auf diese<br />
Linie konnte man sich rasch einigen.<br />
Der „Alpinsteig Wilde Wasser“ hingegen kommt<br />
mit Ausnahme der Zustiegsstellen ohne Beschilderung<br />
aus. Hier steht das Erleben der Schlucht,<br />
der Gischt, des tosenden Wassers, von Licht <strong>und</strong><br />
Schatten je nach Jahreszeit manchmal auch<br />
hautnah im Vordergr<strong>und</strong>. Der Steig erfordert<br />
dabei ständig die volle Aufmerksamkeit des Besuchers.<br />
Den Auftakt bildet eine 50m lange, spektakuläre<br />
Hängebrücke, spektakulär vor allem deshalb,<br />
weil sie auf modularen Gitterrosten leicht<br />
ansteigend überschritten wird, 30 Meter tiefer<br />
rauscht der Bach durch die Schlucht. Hier zögerte<br />
schon manche(r) Besucher(in), bevor der<br />
Fuß auf die, je nach Wind zusätzlich leicht<br />
schwankende Konstruktion gesetzt wurde.<br />
Danach geht es treppauf treppab, manchmal<br />
knapp am Bach oder auch steil am Felsen stetig<br />
zum Aufstiegspunkt, der Oberen Gfölleralm. An<br />
einer Engstelle überspannen zwei kleine Aussichtsplattformen<br />
den Bach, kurz vor dem Steigende<br />
wird der Bach auf einer Brücke gequert.<br />
Verantwortlich für die Idee des Alpinsteigs, dessen<br />
Konzeption <strong>und</strong> Detailplanung war Herbert<br />
Schütter, Polier <strong>und</strong> Höhenbergsteiger, der für<br />
die schwierigen Bedingungen in der Schlucht<br />
ein eigenes, modulares Konzept zum Zusammenbau<br />
der Steigelemente entwarf. Dies war<br />
sowohl für die Errichtung nötig, als auch um<br />
etwaige Frost- oder Steinschlagschäden rasch<br />
<strong>und</strong> kostengünstig reparieren zu können. Bereits<br />
die Errichtung des Steigs mit Hubschrauberunterstützung<br />
<strong>und</strong> Abseilaktionen der<br />
Bergrettung war höchst spektakulär <strong>und</strong> ein<br />
Zuschauermagnet.<br />
Eingangs wurden die Wilden Wasser als Erfolgsgeschichte<br />
bezeichnet. Die für (winter-)touristische<br />
Verhältnisse eher bescheidene Investition<br />
von rd. 650.000 Euro hat sich vielfach bezahlt<br />
gemacht. Bereits im Oktober 2005 während<br />
der Probeeröffnung wurden mehrere Tausend<br />
Dipl.-Ing.<br />
Oliver Rathschüler<br />
Jahrgang 1961, Absolvent<br />
der Universität für Bodenkultur,<br />
Ingenieurkonsulent<br />
für Landschaftsplanung <strong>und</strong><br />
–pfl ege, führt gemeinsam<br />
mit DI Hans-Jörg Raderbauer<br />
das 1991 gegründete Landschaftsplanungsbüro<br />
freiland<br />
Umweltconsulting ZT GmbH<br />
an den Standorten Wien <strong>und</strong><br />
Graz/Österreich.<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Beratender Ingenieur für<br />
Tourismus-, Wasserbau-,<br />
Energieversorgungsprojekte,<br />
Projektvorbereitung, Verfahrensbegleitung<br />
<strong>und</strong> Umsetzungsbetreuung<br />
» www.freiland.at<br />
Top Thema | 19