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Spielplatz-Scouts - Freizeit und Spiel

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<strong>Spiel</strong>erisches Engagement als<br />

wirtschaftlicher Standortfaktor<br />

Stellen Sie sich vor, es ist ein w<strong>und</strong>erschöner Sonnentag, <strong>und</strong> keiner geht auf<br />

den <strong><strong>Spiel</strong>platz</strong>. Stellen Sie sich weiter vor, dass an diesem Tag unter strahlend<br />

blauem Himmel auf dem Samstagsmarkt im früher belebten historischen<br />

Stadtkern nichts mehr los ist, da Stück für Stück immer mehr Marktbeschicker<br />

<strong>und</strong> Einzelhändler unzufrieden ihre Stände <strong>und</strong> Geschäfte aufgegeben<br />

hatten. Was war passiert?<br />

Meine These: Man hatte aufgehört, für die Menschen der Stadt dazusein.<br />

<strong>Spiel</strong>-Platz ist überall<br />

Die Einleitung des Buches „<strong>Spiel</strong>-Platz ist überall“<br />

beginnt mit dem Satz „In den Kindheitserinnerungen<br />

der meisten Erwachsenen fi nden<br />

wir selten Berichte über Erlebnisse auf öffentlichen<br />

<strong>Spiel</strong>plätzen. Stattdessen ist bei den Beschreibungen<br />

beliebter <strong>Spiel</strong>orte immer wieder<br />

vom ‚Draußen’ die Rede. Die Haustür war der<br />

magische Spalt, durch den der Zutritt ins Paradies<br />

möglich erschien. Dort lagen die Orte, an<br />

denen man sich mit den anderen Kindern traf,<br />

auf der Straße, im Hof, am Waldrand, auf einer<br />

Baustelle oder am Ufer eines Baches. Dort war<br />

alle das zu fi nden, was zum <strong>Spiel</strong>en benötigt<br />

wurde […]“ 1 .<br />

Für mich persönlich liegt genau hier der<br />

Schlüssel zum Erfolg für die Zukunftsfähigkeit<br />

der Kommunen: Wenn es uns gelingt, den<br />

Menschen das zu geben, was zum <strong>Spiel</strong>en notwendig<br />

ist, dann können wir beispielsweise<br />

der Verödung der Innenstädte vorbeugen <strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>sätzlich das zurückholen, was man auf<br />

den historischen Stadtteilfesten <strong>und</strong> in nachhaltig<br />

angelegten Erlebniswelten fi ndet: Ein<br />

fröhliches, unbeschwertes Miteinander der verschiedenen<br />

Generationen vor allem geschaffen<br />

durch spielerische Angebote für Jung & Alt in<br />

anregender, naturnaher Umgebung. Denn hier<br />

werden Menschen erwartet.<br />

Sind doch fantasievolle <strong>Spiel</strong>plätze, -räume <strong>und</strong><br />

-angebote Ausdruck für das Engagement der jeweiligen<br />

Kommune <strong>und</strong> ihrer Bürger in Sachen<br />

Menschenfre<strong>und</strong>lichkeit einer Stadt. Hier gibt<br />

es in den meisten Fällen noch viel zu tun! Und<br />

gerade in diesem Prozess kommt der lokalen<br />

Wirtschaft eine entscheidende Bedeutung zu.<br />

Die bespielbare Stadt<br />

Das Buch „Die bespielbare Stadt“ startet mit:<br />

„Vor 25 Jahren hieß eine Tagung der Pädagogischen<br />

Aktion München ‚<strong>Spiel</strong>räume für Kinder<br />

in der Stadt’ <strong>und</strong> ein Jahr später erschien<br />

ein Stadtbuch für Kinder <strong>und</strong> Familien, in dem<br />

Münchner Stadtteile aus Kinderperspektive<br />

vorgestellt wurden. Die Nachfolgetagung trug<br />

in diesem Jahr den Titel ‚Zur Ökologie des <strong>Spiel</strong>ens<br />

– <strong>Spiel</strong>en kann man überall!?’. In einer<br />

subjektiven Landkarte zeigte damals Wolfgang<br />

Zacharias die <strong>Spiel</strong>umwelt der Parkstraße 1 auf.<br />

Und die dritte Tagung forderte ‚<strong>Spiel</strong>raum für<br />

<strong>Spiel</strong>räume’. Was aus heutiger Sicht Nostalgie<br />

ist, kann als Anfang einer Entwicklung gesehen<br />

werden, in der sich langsam die Fixierung auf<br />

die <strong>Spiel</strong>plätze zu lösen begann.[…]“ 2<br />

Denken Sie mal ganz kurz an Ihre eigene Kindheit:<br />

Wo haben Sie damals gespielt? Welche<br />

Orte <strong>und</strong> Plätze haben Sie herausgefordert? An<br />

was erinnern Sie sich noch?<br />

Und dann betrachten Sie im Gegenzug die heutigen<br />

Hemmnisse <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Herausforderungen<br />

bei der <strong>Spiel</strong>raumplanung in<br />

Ihren Kommunen: Sicherheitsaspekt, Konfl ikte<br />

mit Anwohnern (Stichwort: Lärmpegel) <strong>und</strong> das<br />

gesunkene Investitionsvolumen 3 .<br />

Probleme als Gelegenheiten verstehen<br />

Dann wäre doch die naheliegendste Lösung,<br />

mögliche Antworten auf die oben gestellten<br />

Fragen zu den oben formulierten Hemmnissen<br />

in unseren Kommunen in Verbindung zu bringen<br />

<strong>und</strong> daraus Gelegenheiten zu formulieren:<br />

D. h. wie schaffen wir es, dieses spielerische<br />

Abenteuergefühl mit dem gesteigerten Sicher-<br />

Recht | 99

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