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80 | Stadt & Kunst In Inst st s al alla lati ti tion on " "Wa Wart rt rten en aauf a uf d dden en FFlu F lu luss ss s " vo von n de der r ni n ed eder er erlä lä länd nd n is isch ch chen en e Kün ünstlerg rgrupp pp ppe e Ob Obse se serv rv rvat at a or o iu ium
Keine Kunst um der Kunst willen Wandernde Häuser, ein Staudengarten im ehemaligen Klärbecken oder ein Großmosaik zum Thema der Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet: Bei der EMSCHERKUNST.2010 präsentieren 40 international renommierte Künstlerinnen und Künstler 100 Tage lang ihre Ideen zu den urbanen, industriellen und postindustriellen Strukturen des nördlichen Ruhrgebiets. Die sogenannte Emscherinsel bildet auf 34 Kilometern alle Charakteristika des nördlichen Ruhrgebiets ab: ländliche Gebiete neben Industrie und Industriedenkmälern, Siedlungen innerhalb einer Landschaft, die durch Renaturierungsprozesse von der Ausbeutung der industriellen Nutzung befreit wird, aber noch viele Narben trägt. Es zeigt sich die urbane Verdichtung eines Ballungsgebietes, zerschnitten durch Verkehrsachsen und Brücken, die maßgeblich dafür sorgen, dass man das Gebiet gar nicht als langgezogene Insel im Fluss wahrnimmt. Hier ist längst nicht alles schön und es kann auch in den nächsten Jahren nicht alles schön werden. Doch vieles ist in Bewegung. Das ist auch der wesentliche Grund dafür, dass die Projekte der EMSCHERKUNST.2010 eine handfeste Verankerung mit der Region, ihren Problemen und Zukunftsperspektiven eingehen sollen. Geboten werden soll laut Programm Kunst, die von den Menschen verstanden wird, und die auch in den nächsten Jahrzehnten das Gesicht der Emscherinsel prägt und im besten Fall selbst Impulse für den notwendigen Wandel setzt. Kunst auch als Signal im Renaturierungsprozess Die Internationale Bauausstellung Emscher Park der 1990er Jahre war der Ausgangspunkt für den Landschaftswandel und die Neudefi nition eines ganzen Landstrichs, des Emscher Landschaftsparks. Mit der Investitionssumme von vier Milliarden Euro handelt es sich beim Em- scherumbau um das derzeit größte Renaturierungsprojekt weltweit. Nun ist aktuell nicht nur durch die Kulturhauptstadt Europa RUHR.2010 der besondere Fokus auf das Ruhrgebiet gerückt und damit auf die Frage, wie der Wandel der „alten“ Industriegesellschaft zu den globalisierten Informationsgesellschaften des 21. Jahrhunderts vollzogen werden kann. Auch ist bei dem Projekt des Umbaus der Emscher und ihrer Nebenläufe gerade die Halbzeit erreicht worden. Zwei Milliarden Euro wurden für den Neubau von Klärwerken, neue Abwasserkanäle und die Umgestaltung von Uferregionen ausgegeben. Die Emscherinsel bildet als schmaler Landstrich zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, zwischen Castrop-Rauxel und Oberhausen das Herzstück des neuen Emschertals. Das Projekt EMSCHERKUNST.2010 steht deshalb als Signal für den Neuanfang in dieser Region. Für die Kunst auf den Fahrradsattel Wenn der Raum einer Ausstellung sich über so viele Kilometer erstreckt und so eng mit der Rezeption der Landschaft und urbanen Strukturen in Verbindung steht, dann ist klar, dass hier nicht nur Veränderungsprozesse, sondern auch die Betrachter in Bewegung gesetzt werden sollen. Das Auto scheidet aus, denn die Straßen führen immer wieder von der Insel und teilweise müssten über kurze Strecken Autobahnen genutzt werden. Ein Netz von Fuß- und Fahrradwegen bietet den besten Blick auf Kunst und Landschaft. Drei Leihstationen für Fahrräder Stadt & Kunst | 81
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