Spielplatz-Scouts - Freizeit und Spiel

Carmela Bogman,
Kunst und Gestaltung im
öffentlichen Raum, Niederlande
Wenn Kinder draußen spielen, ist die Natur
immer der Ausgangspunkt. Rennen, Verstecken,
Bauen und Klettern sind Elemente, die
bei Kindern die Fantasie anregen. Ein toller
Kletterbaum, hohes Gras zum Verstecken und
kurzes Gras auf dem Fußballplatz - wenn es
diese Bausteine gibt, braucht man nur noch
wenige Dinge, um einen der besten Spielplätze
zu bauen. Kinder sehen Möglichkeiten – Eltern
die Gefahr. Sie vergessen oft, was sie selbst als
Kinder gerne getan haben. Absolute Sicherheit
ist absolut langweilig.
In den Niederlanden wird immer mehr Wert
darauf gelegt, dass Kinder frei spielen und sich
selbst und ihre Fähigkeit dabei entdecken. Die
Zeiten sind vorbei, als Spielplätze mit Geräten
ausgestattet wurden, die ganz eindimensional
zu einer Bewegung oder einem Verhalten
ermunterten. Es geht heute darum, die Fantasie
der Kinder anzuregen. Ich würde mir noch
mehr naturnahe Spielplätze in den Städten
wünschen. Das hat zwei Vorteile: Es gibt nicht
nur abenteuerliche, schöne Spielplätze, sondern
auch mehr grüne Inseln in der Stadt. Doppelter
Nutzen.
Bruno Dúran,
Spielplatzausstatter, Spanien
Kinder in Spanien lieben es, wenn es auf
den Spielplätzen etwas zu entdecken gibt.
Zum Beispiel wenn die Geräte als Häuser
oder Burgen gestaltet sind. Auch Schaukeln
und Federobjekte fi nden großen Anklang.
Eltern erwarten Sicherheit und
saubere Spielplätze. Es ist gar nicht lange
her, dass man in Spanien noch Spielplätze
gesehen hat, auf denen die Geräte vom
Schmied hergestellt worden waren. Es hat
sich seitdem viel verändert sowohl was das
Design als auch was die Sicherheit anbelangt.
Der Trend geht in Spanien zu Spielgeräten,
die eine hohe Qualität bieten und
wartungsarm sind.
In der Gemeinde Heerhugoward nördlich von Amsterdam hat Carmela Bogman gemeinsam mit
Kindern eine abenteuerlichen Spielraum mit viel Platz zum Bewegen, einem Bambusdschungel
und Spielplatzelementen geplant.
Johann Helgi Hlodversson, Spielplatzausstatter, Island
Schaukeln und Plätze für Ballspiele sind in Island sehr populär. Die Kinder bewegen
sich auch gerne auf Trampolinen und Karussells. Sehr gut kommen zudem Spielgeräte
an, die viele Möglichkeiten verbinden, zum Beispiel mit Rutschen und Kletterwänden,
oder durch Themen wie Schiffe die Kinder zu Rollenspielen anregen. Trotz
allem glaube ich, dass in Island die gute alte Schaukel nach wie vor ganz oben auf
der Liste steht. Für Eltern müssen Spielplätze vor allem sicher sein und möglichst
wenig Betreuung der Kinder fordern. Sicherheit ist ein aktuelles Thema in Island, da
im Mai ein vierjähriges Kind bei einem Spielplatzunfall in einer Wohnsiedlung ums
Leben gekommen ist. Das Seil der Schaukel, die für den Gebrauch für Privatgärten
bestimmt war, hatte sich um den Hals des Jungen gelegt.
In den letzten Jahren hat sich das Angebot der Spielplatzausstattung enorm verbessert.
Die Geräte bieten mehr High-Tech und sind komplexer geworden. Durch die
Auswahl von Materialien wie Stahl, Aluminium und Gummi sind die Spielobjekte
heute langlebiger und wartungsärmer. Das wirkt sich auch auf ihre Sicherheit aus.
Eine echte Marktinnovation ist die Integration von Computertechnologie in Spielplatzgeräte.
Mit der Entwicklung der letzten Jahre bin ich sehr zufrieden. Der starke
Wettbewerb unter den Herstellern wird auch weiterhin für Verbesserungen in Design
und Qualität sorgen.
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