14.11.2014 Aufrufe

3 - math-learning

3 - math-learning

3 - math-learning

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Langfristige Kompetenzentwicklung im<br />

Mathematikunterricht<br />

Konzepte – Methoden - Beispiele<br />

Prof. Dr. Regina Bruder<br />

FB Mathematik der TU Darmstadt, AG Didaktik<br />

www.<strong>math</strong>-<strong>learning</strong>.com<br />

www.proLehre.de


Überblick<br />

1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit verbreitet. Warum ?<br />

2. Was soll eigentlich im MU gelernt werden ? Wie hängen die<br />

verschiedenen Kompetenzen zusammen?<br />

3. Schnittstellen bewusst machen zwischen Mathematik und Welt:<br />

„Mit der Mathebrille durch die Welt …“<br />

4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern Kompetenzerleben in<br />

Mathematik – Beispiele<br />

5. Ausblick<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit<br />

verbreitet. Warum?<br />

Aktuelle Phänomene:<br />

In den Medien: „In Mathe war ich immer schlecht“<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit<br />

verbreitet. Warum?<br />

Aktuelle Phänomene:<br />

In den Medien: „In Mathe war ich immer schlecht“<br />

Eltern: „Er könnte das ja alles, Sie müssen ihn nur richtig motivieren!“<br />

Schüler: „Wozu brauche ich das denn?“ – „ Kommt das in der Arbeit dran?“<br />

Problem:<br />

Wertschätzung der Mathematik und von<br />

Mathematikkönnen in der Gesellschaft<br />

Parallelproblem:<br />

Wertschätzung und Akzeptanz von Anstrengung beim Lernen<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit<br />

verbreitet. Warum?<br />

- Gesellschaftliches Umfeld: Wertschätzung von Leistung und<br />

Anstrengung?<br />

Verantwortung übernehmen für das eigene Lernen?<br />

Schüler(in) in der Klassenarbeit: Das habe ich noch nie<br />

verstanden. Mache ich nicht. Nächste Aufgabe!<br />

- Aufbau der Mathematiklehrpläne nach der Fachlogik – Effekte des MU ?<br />

Der gesunde Menschenverstand bleibt auf der Strecke ?<br />

In einem Zwinger leben Hasen und Fasanen. Man kann 24 Köpfe<br />

zählen und 60 Beine. Wie viele Tiere sind es von jeder Art?<br />

- Die Sinnfrage für die Lerninhalte im MU stellen – Zieltransparenz ?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Rätsel, eingekleidete Aufgaben mit unrealistischen<br />

Fragestellungen, „Kapitänsaufgaben“, FERMI-Aufgaben...


3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Pekrun,<br />

v.Hofe<br />

(2006),<br />

Projekt<br />

PALMA


… und die Realität der Schülerargumentation:<br />

Mathematik ist in den Dingen versteckt, Experten kümmern sich darum<br />

(Mathe muss man nicht können)<br />

Mathematik polarisiert: Macht viele mutlos und manche zu<br />

Außenseitern (Begabungsvorstellung)<br />

• Mathematik hat aus Schülersicht durch viele konstruierte Aufgaben<br />

oft nur wenig mit der Lebenswelt zu tun, eigene Lösungswege<br />

passen nicht zu den Vorstellungen der Lehrer und gesunder<br />

Menschenverstand ist wenig gefragt<br />

(Mathe ist nichts für mich !)<br />

Die Bereitschaft sich anzustrengen hängt mit dem<br />

individuellen Lernerfolg zusammen…<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Überblick<br />

1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit verbreitet. Warum ?<br />

2. Was soll eigentlich im MU gelernt werden ? Wie hängen die<br />

verschiedenen Kompetenzen zusammen?<br />

3. Schnittstellen bewusst machen zwischen Mathematik und Welt:<br />

„Mit der Mathebrille durch die Welt …“<br />

4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern Kompetenzerleben in<br />

Mathematik – Beispiele<br />

5. Ausblick<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Ziele für nachhaltiges Lernen von Mathematik<br />

Was soll durch Mathematikunterricht von der Mathematik<br />

verstanden,<br />

Mathematische Gegenstände ... als eine<br />

deduktiv geordnete Welt eigener Art ...<br />

begreifen.<br />

behalten und<br />

Problemlösefähigkeiten (heuristische<br />

Fähigkeiten, die über die Mathematik<br />

hinausgehen)<br />

angewendet<br />

werden können?<br />

Erscheinungen der Welt um uns ... in einer<br />

spezifischen Art wahrzunehmen und zu<br />

verstehen.<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Vgl. die drei Grunderfahrungen bzgl. Mathematik nach H.Winter 1995


3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Mit Mathematik Aufmerksamkeit erringen –<br />

für Mathematik begeistern<br />

Märchen: Der Froschkönig<br />

….und die Kugel war aus purem Gold ….<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Orientierung des Unterrichts an den Bildungsstandards –<br />

was ist damit gemeint?<br />

Bauer Alfred benötigt einen neuen Fasswagen:<br />

Er hat in einer Internetauktion folgenden Fasswagen<br />

gefunden:<br />

In der Beschreibung steht:<br />

Robuster Fasswagen mit Selbsttränke auf<br />

15 Zoll-Felgen.<br />

Aufgabe:<br />

Bauer Alfred möchte in erster Linie wissen, welches Volumen der<br />

Wagen fasst. Du kannst ihm sicher helfen!<br />

Schätze das Fassungsvermögen des Wagens ab.<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

M.Frank, www.madaba.de


Gemeinsame Strategie dieser „Abschätzaufgaben“:<br />

- einen geeigneten Vergleichsmaßstab finden und in Verbindung mit einer<br />

berechenbaren Figur umsetzen<br />

Kompetenzen, die gefordert sind:<br />

Modellieren K3<br />

Probleme lösen K2 (wenn völlig ungewohnt)<br />

Techniken K5 (je nach Mathematisierungsidee)<br />

Leitidee: Messen


Die Lernenden<br />

- - erkennen <strong>math</strong>ematische Fragestellungen, auch in<br />

Alltagssituationen, und können solche<br />

Fragestellungen formulieren und erläutern.<br />

-<br />

- kennen Mathematisierungsmuster und verschiedene<br />

heuristische Vorgehensweisen sowie Darstellungsarten<br />

zur Bearbeitung <strong>math</strong>ematischer Fragestellungen und<br />

können diese situations- und sachgerecht anwenden,<br />

interpretieren und begründen.<br />

- entwickeln Anstrengungsbereitschaft und<br />

Reflexionsfähigkeit für ihr eigenes Handeln.<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Phasen <strong>math</strong>ematischen Modellierens als Rahmen schulischen<br />

Lernens von Mathematik<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

Mathematik<br />

Realität<br />

3<br />

2 4<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

1 Strukturieren<br />

2 Mathematisieren<br />

3 Verarbeiten – mit<br />

<strong>math</strong>. Werkzeugen<br />

umgehen<br />

4 Interpretieren<br />

5 Prüfen<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


- <strong>math</strong>ematisch Argumentieren K1<br />

- Probleme <strong>math</strong>ematisch lösen K2<br />

- <strong>math</strong>ematisch Modellieren K3<br />

Einbettung der Kompetenzen …<br />

- <strong>math</strong>ematische Darstellungen verwenden K4<br />

- mit symbolischen,formalen und technischen<br />

Elementen der Mathematik umgehen K5<br />

- Kommunizieren K6<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Einbettung der Kompetenzen …<br />

- <strong>math</strong>ematisch Argumentieren K1<br />

- Probleme <strong>math</strong>ematisch lösen K2<br />

- <strong>math</strong>ematisch Modellieren K3<br />

- <strong>math</strong>ematische Darstellungen verwenden K4<br />

- mit symbolischen,formalen und technischen<br />

Elementen der Mathematik umgehen K5<br />

- Kommunizieren K6<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Wo kann es individuell schwierig werden? „Problemlösen“!<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


- <strong>math</strong>ematisch Argumentieren K1<br />

- Probleme <strong>math</strong>ematisch lösen K2<br />

- <strong>math</strong>ematisch Modellieren K3<br />

- <strong>math</strong>ematische Darstellungen<br />

verwenden K4<br />

Einbettung der Kompetenzen …<br />

- mit symbolischen,formalen und technischen<br />

Elementen der Mathematik umgehen K5<br />

- Kommunizieren K6<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


- <strong>math</strong>ematisch Argumentieren K1<br />

- Probleme <strong>math</strong>ematisch lösen K2<br />

- <strong>math</strong>ematisch Modellieren K3<br />

Einbettung der Kompetenzen …<br />

- <strong>math</strong>ematische Darstellungen verwenden K4<br />

- mit symbolischen,formalen und<br />

technischen Elementen der<br />

Mathematik umgehen K5<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

- Kommunizieren K6<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


- <strong>math</strong>ematisch Argumentieren K1<br />

- Probleme <strong>math</strong>ematisch lösen K2<br />

- <strong>math</strong>ematisch Modellieren K3<br />

Einbettung der Kompetenzen …<br />

- <strong>math</strong>ematische Darstellungen verwenden K4<br />

- mit symbolischen,formalen und technischen<br />

Elementen der Mathematik umgehen K5<br />

- Kommunizieren K6<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

3<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

Mathematik<br />

2 4<br />

Realität<br />

Realmodell<br />

1<br />

5<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

Realsituation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Die Lernenden<br />

- - erkennen <strong>math</strong>ematische Fragestellungen, auch in<br />

Alltagssituationen, und können solche<br />

Fragestellungen formulieren und erläutern.<br />

-<br />

- kennen Mathematisierungsmuster und verschiedene<br />

heuristische Vorgehensweisen sowie Darstellungsarten<br />

zur Bearbeitung <strong>math</strong>ematischer Fragestellungen und<br />

können diese situations- und sachgerecht anwenden,<br />

interpretieren und begründen.<br />

- entwickeln Anstrengungsbereitschaft und<br />

Reflexionsfähigkeit für ihr eigenes Handeln.<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Überblick<br />

1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit verbreitet. Warum ?<br />

2. Was soll eigentlich im MU gelernt werden ? Wie hängen die<br />

verschiedenen Kompetenzen zusammen?<br />

3. Schnittstellen bewusst machen zwischen Mathematik und Welt:<br />

„Mit der Mathebrille durch die Welt …“<br />

4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern Kompetenzerleben in<br />

Mathematik – Beispiele<br />

5. Ausblick<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


3. Schnittstellen bewusst machen: „Mit der<br />

Mathebrille durch die Welt …“<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Ziele des MU – langfristiger Kompetenzaufbau<br />

-<br />

Die Lernenden<br />

erkennen <strong>math</strong>ematische Fragestellungen, auch in<br />

Alltagssituationen, und können solche Fragestellungen formulieren.<br />

• Rundgang mit der „Mathematikbrille“...<br />

Frage: Wo ist Mathematik versteckt ?<br />

• Kreation einer neuen Leckerei, eines Zeltes...-<br />

Frage: Wo wird Mathematik benötigt?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


a) Schätze das Volumen dieser Schachtel und beschreibe, wie du dabei vorgehst!<br />

b) Wenn das Volumen des Inhalts 70% (oder weniger) des Volumens der Verpackung<br />

beträgt, spricht man von einer Mogelpackung. Handelt es sich hier um eine<br />

Mogelpackung? Begründe deine Meinung rechnerisch.


Einstufung der Aufgabe:<br />

a) L2 Messen,<br />

K3- Modellieren, Level II ,<br />

K6- Kommunizieren, Level II<br />

b) Ohne genaue Maßangaben: L2 Messen,<br />

K2- Problemlösen, Level II,<br />

K3- Modellieren, Level II,<br />

K5- <strong>math</strong>. Technik, Level I


Die Lernenden<br />

-<br />

erkennen <strong>math</strong>ematische Fragestellungen, auch in<br />

Alltagssituationen, und können solche Fragestellungen formulieren.<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

• Stadtrundgang mit der „Mathematikbrille“...<br />

Frage: Wo ist Mathematik versteckt ?<br />

• Kreation einer neuen Leckerei, eines Zeltes...-<br />

Frage: Wo wird Mathematik benötigt?<br />

• Realsituationen <strong>math</strong>ematisch beschreiben:<br />

Wasserwechsel im Schwimmbad,<br />

Bau einer Autobahnabfahrt,<br />

Bester handy-Tarif<br />

Frage: Wie kann man solche Situationen/Zusammenhänge<br />

<strong>math</strong>ematisch beschreiben?<br />

Welche Vorteile, welchen Mehrwert kann eine<br />

<strong>math</strong>ematische Beschreibung bieten?


Mathematikbrille aufsetzen - Reflexion<br />

Reflexion:<br />

Welches sind typische Fragen, die Mathematiker stellen und auch zu<br />

beantworten versuchen?<br />

-etwas optimieren<br />

-etwas schrittweise verfeinern, annähern<br />

-einen Algorithmus finden (eine „Formel“) für einen Zusammenhang<br />

-Mathematische Modelle für Realsituationen finden, Simulationen<br />

Wenn man eine Lösung für ein Problem gefunden hat:<br />

- Ist das die einzige Lösung? Kann man das<br />

beweisen?<br />

- Kann man die spezielle Lösung auch<br />

verallgemeinern?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Reflexion und Hintergrund<br />

Die Lernenden<br />

- - erkennen <strong>math</strong>ematische Fragestellungen,<br />

- auch in Alltagssituationen, und können solche<br />

Fragestellungen formulieren und erläutern.<br />

-<br />

Jedes Ziel umfasst:<br />

Intelligentes Wissen<br />

In welche Richtungen kann man fragen?<br />

(Wo ist Mathematik versteckt, wo hilfreich…)<br />

„Typische“ Mathematikerfragen kennen<br />

Handlungskompetenz<br />

Konkrete Fragen in<br />

einem Kontext finden<br />

– auf verschiedenen<br />

„Orientierungsleveln“<br />

1. Probierorientierung<br />

2. Orientierung am Bsp.<br />

3. Feldorientierung<br />

Metakompetenz<br />

Beurteilungskriterien für<br />

<strong>math</strong>ematikhaltige Fragestellungen…<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Ziele und Lehr-/Lernmethoden - welche Methode passt<br />

zu welchem Ziel?<br />

Weinert, F.E.<br />

(1999). Die<br />

fünf Irrtümer<br />

der<br />

Schulreformer.<br />

Welche Lehrer,<br />

welchen<br />

Unterricht<br />

braucht das<br />

Land?<br />

Psychologie<br />

heute, 26(7),<br />

28-34<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Was ist wesentlich?<br />

Orientierung an der Curriculumspirale<br />

Problemlösen<br />

lernen<br />

Funktionen<br />

erkennen<br />

untersuchen<br />

variieren<br />

Algorithmus<br />

schätzen<br />

berechnen<br />

Informationen<br />

zeichnen<br />

wahrnehmen<br />

darstellen<br />

strukturieren<br />

Ein <strong>math</strong>ematisches Thema<br />

(z.B.: Zuordnungen)<br />

Algebraische<br />

Aspekte: Zahl<br />

Geometrische Aspekte:<br />

Raum<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Schätzen und Überschlagen von Größen (sinnhaft!!)<br />

Schaffen es die Luftballons bis<br />

über den nahe gelegenen Berg?<br />

Erfüllt die Konfektschachtel die<br />

Kriterien einer Mogelpackung?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Wie viel Liter Wasser passen in<br />

diesen Fasswagen?


Überblick<br />

1. Abneigung gegenüber Mathematik ist weit verbreitet. Warum ?<br />

2. Was soll eigentlich im MU gelernt werden ? Wie hängen die<br />

verschiedenen Kompetenzen zusammen?<br />

3. Schnittstellen bewusst machen zwischen Mathematik und Welt:<br />

„Mit der Mathebrille durch die Welt …“<br />

4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern Kompetenzerleben in<br />

Mathematik – Beispiele<br />

5. Ausblick<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


4.Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

Wichtig: Alle drei Erkenntnisebenen durchlaufen!<br />

• Enaktiv (Muskelerinnerung, Körpererfahrung)<br />

• Ikonisch (Visualisierungen – beispielhaft)<br />

• Symbolisch (Verallgemeinerung, Abstraktion)<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

„Wie berechnet man die Nullstellen einer Funktion?“<br />

Paul: „Was war das nochmal? Ich kann (will) mir das nicht alles merken,<br />

diese vielen Begriffe!“<br />

Alternative:<br />

Woran merkst du dir, was eine Nullstelle einer Funktion bedeuten kann?<br />

- Das Warenlager ist leer gekauft.<br />

- Die Kerze ist herunter gebrannt.<br />

- Das Wasser einer Fontäne ist auf dem Boden angekommen usw.<br />

Metaphern im Lehr- und Lernprozess einsetzen und Vernetzungen fördern !<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Systematisches Probieren<br />

Aufgabe: Kerzen<br />

Zwei Kerzen brennen mit unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten ab: Kerze A ist 36cm lang und brennt<br />

mit 3cm pro Stunde ab, Kerze B ist 10cm lang und<br />

brennt mit 1cm pro Stunde ab. Wann sind beide Kerzen<br />

gleich lang?<br />

Weitere Hilfsmittel und<br />

Strategien:<br />

Gleichung<br />

Invarianzprinzip<br />

Informative Figur<br />

Überprüfung des Ergebnisses mit<br />

der realen Situation<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Kerze B: y=10-1x<br />

Kerze A: y=36-3x<br />

Gleichsetzen !


4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

Misserfolgserlebnisse, Entmutigung – fehlendes Kompetenzerleben<br />

Alternativen:<br />

Lernende zu Experten machen (Ichstärke fördern)<br />

Wer hat Recht?<br />

Finde den Fehler!<br />

Berate... bei deren Entscheidungen... (Tanken im Ausland? Welchen handy-Tarif<br />

wählen? Planung einer Geburtstagsparty...)<br />

Kannst Du helfen (mit Mathematik)?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Schnittstellen bewusst machen: „Mit der<br />

Mathebrille durch die Welt …“<br />

Vorstellungen schulen, experimentieren, vergewissern:<br />

Könnte man eine Korkkugel von 1 m³ tragen, wenn sie nicht so<br />

„unhandlich“ wäre?<br />

Angenommen, man könnte um den Äquator<br />

der als ideale Kugel angenommenen Erde<br />

ein Seil legen und fest spannen.<br />

Würde eine Maus hindurch passen, wenn<br />

man das Seil dann um 1m verlängert und<br />

wieder gleichmäßig um die Erde spannt?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Fehler finden – macht Lernende zu Experten!<br />

Fuhr vor einigen Jahren noch jeder 10. Autofahrer zu schnell, so ist es<br />

mittlerweile heute ‚nur noch‘ jeder Fünfte. Doch auch 5% sind zu viele,<br />

und so wird weiterhin kontrolliert, und die Schnellfahrer haben zu<br />

zahlen.<br />

Nordemeyer Badezeitung, zitiert nach Der Spiegel 41/1991, S.352<br />

Schreibe einen Leserbrief!<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Aufgaben lösen auf verschiedenen Abstraktionsstufen,<br />

Zulassen verschiedener Lösungswege<br />

The semicircular disc glides along<br />

two legs of a right angle. Which line<br />

describes point P on the perimeter<br />

of the half circle?<br />

A<br />

0<br />

P<br />

B<br />

Ausprobieren mit<br />

Bierdeckel (I)<br />

P<br />

Mathematik<br />

Realität<br />

Mathematisches<br />

Modell<br />

2<br />

Realmodell<br />

1<br />

3<br />

Realsituation<br />

5<br />

Mathematische<br />

Ergebnisse<br />

4<br />

Reale<br />

Ergebnisse<br />

A<br />

DGS<br />

(II)<br />

P<br />

0<br />

B<br />

A<br />

(III) <strong>math</strong>.<br />

Zusammenhänge<br />

finden<br />

0<br />

B<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

Wann habe ich etwas (elementar) verstanden?<br />

„Identifizieren und Realisieren“ – Beispiel und Gegenbeispiel angeben können<br />

Ein Beispiel für ein Prisma angeben und eins, das kein Prisma ist.<br />

Welche Möglichkeiten kennst Du, um Zuordnungen<br />

darzustellen?<br />

Gib ein Beispiel für eine proportionale Zuordnung an und<br />

nenne ein Beispiel, das keine proportionale Zuordnung ist.<br />

Welchen Vorteil kann eine <strong>math</strong>ematische Beschreibung<br />

von Zuordnungen haben?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


4. Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

Individualisierte Lernangebote: Flexibler Umgang mit Aufgaben<br />

- Wahlaufgaben<br />

- offene Aufgaben bzgl. Lösungsweg<br />

- offene Aufgaben anforderungsgestuft: Blütenaufgabe<br />

--offene Aufgabe bzgl. der Eingangsinformationen (Modellierungsaufgaben)<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Familie Schmidt möchte auf ihrem Grundstück eine Terrasse anlegen. Sie<br />

soll die Form eines Rechtecks haben, kann aber auf Grund bestehender<br />

Anpflanzungen maximal 7 m lang und höchstens 5 m breit werden.<br />

a) Zur Vorbereitung der Pflasterung wird diese Fläche einen halben<br />

Meter tief ausgeschachtet. Wie viel Kubikmeter Erde fallen an?<br />

b) In dem Werbeprospekt eines Baumarktes findet Familie Schmidt ein<br />

Angebot für Terrassenplatten verschiedener Größe. Familie Schmidt<br />

möchte nur ganze Platten einer Größe verlegen.<br />

Was würdest du Familie Schmidt empfehlen? Begründe deine<br />

Entscheidung.<br />

35 cm x 35 cm 2,50€ pro Stück 40 cm x 40 cm 2,90€ pro Stück<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


Aufgaben mit aufsteigender Komplexität und Offenheit:<br />

An der Anlegestelle einer großen Fähre steht:<br />

Karte 1 Person 50€<br />

Blockkarte 8 Personen 380€<br />

Blockkarte 20 Personen 900€<br />

a) Welchen Preis hat eine Gruppe von 4 Personen zu zahlen?<br />

b) Wie viele Karten bekommt man für 300€ ?<br />

c) Handelt es sich bei der Preistabelle um eine proportionale<br />

Zuordnung? Begründe.<br />

d) Für 24 Schüler rechnet Frank einen Preis von 1140€<br />

aus. Maike meint, dass die Gruppe noch günstiger<br />

fahren kann. Hat Maike recht? Begründe.<br />

e) Die Fährgesellschaft will eine Blockkarte für 50 Personen<br />

einführen. Was wäre ein angemessener Preis?<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder<br />

Quelle: Jordan, Uni Kassel 2004


Aktuelle didaktische Entwürfe fördern<br />

Kompetenzerleben in Mathematik – Beispiele<br />

Überblick:<br />

Wichtig: Alle drei Erkenntnisebenen durchlaufen!<br />

Metaphern im Lehr- und Lernprozess einsetzen und Vernetzungen<br />

fördern !<br />

Lernende zu Experten machen (Ichstärke fördern)<br />

Vorstellungen schulen, experimentieren, vergewissern<br />

(Mathebrille aufsetzen)<br />

Aufgaben lösen auf verschiedenen Abstraktionsstufen,<br />

Zulassen verschiedener Lösungswege<br />

Wann habe ich etwas (elementar) verstanden?<br />

„Identifizieren und Realisieren“ – Beispiel und Gegenbeispiel angeben können<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


5. Ausblick<br />

Unterstützungsinstrumente für eine kompetenzorientierte Lehre:<br />

- Aufgabendatenbank www.madaba.de<br />

- www.amustud.de für Arbeitsprodukte der<br />

Studierenden<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder


5. Ausblick<br />

www.proLehre.de<br />

Aktuelle Halbjahreskurse in der Fortbildung:<br />

- Basics<br />

- Problemlösen<br />

- Computergestützt Mathematik lehren und lernen<br />

- Modellieren<br />

Kontakt: bruder@<strong>math</strong>ematik.tu-darmstadt.de<br />

3. Februar 2008 | Dresden | R. Bruder

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!