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aus den fachbereichen - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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AUS DEN FACHBEREICHEN<br />

Ein Rückblick<br />

Das Wettergeschehen im Jahr 2012 war sehr<br />

abwechslungsreich. Die extreme Frostperiode<br />

im Februar brachte neue Kälterekorde für die<br />

klimatologische Messstation an der Ernst-Abbe-<br />

Fachhochschule <strong>Jena</strong>.<br />

Der März wiederum war fast vier Grad wärmer<br />

als das langjährige Mittel. Überdurchschnittlich<br />

warme Tage gab es Ende April und im Mai. Die<br />

höchste Temperatur des Jahres wurde mit 37,2<br />

°C aber erst am 20. August gemessen.<br />

Niederschlag fiel im Frühjahr viel zu wenig. Die<br />

Mäuseplage in Thüringen wurde u.a. auf diese<br />

Trockenheit zurückgeführt. In <strong>den</strong> Sommermonaten<br />

Juni und Juli regnete es dann <strong>aus</strong>gesprochen<br />

häufig. Die TLZ fragte am 17. Juli: „Heute schon<br />

nass gewor<strong>den</strong>?“<br />

Mitte Oktober gab es noch wunderbar warme Tage,<br />

gefolgt von ungewöhnlich frühem Schneefall. Am<br />

27. Oktober boten die Berge um <strong>Jena</strong> ein schönes<br />

Bild: Sie waren weiß, während etliche Bäume noch<br />

ihr buntes Herbstlaub trugen. Im Dezember verhielt<br />

es sich umgekehrt. Der Monat begann winterlich.<br />

Am zweiten Advent sank die Temperatur bis auf<br />

-11 °C. Weihnachten hingegen sangen die Vögel<br />

wie im Frühling bei zweistelligen Plusgra<strong>den</strong>. Das<br />

Maximum wurde am 25. Dezember mit 15,5 °C<br />

erreicht.<br />

Tageswerte der Lufttemperatur, EAH <strong>Jena</strong> 2000 – 2012<br />

Insgesamt war das Jahr 2012 mit 10,5 °C reichlich<br />

ein Grad wärmer als die Vergleichsperiode 1961 bis<br />

1990. Die reichlichen Niederschläge im Sommer<br />

und am Jahresende konnten die Trockenheit vom<br />

Frühjahr nicht <strong>aus</strong>gleichen. Bei einer Jahressumme<br />

von 540 mm blieb ein Defizit von 8%. Als Referenz<br />

zur Bewertung dienen nach wie vor die historischen<br />

Daten <strong>aus</strong> dem <strong>Schiller</strong>gäßchen, eine der längsten<br />

Messreihen Deutschland. Vor 200 Jahren wurde<br />

auf Anregung von Johann Wolfgang von Goethe in<br />

<strong>Jena</strong> mit regelmäßigen Aufzeichnungen begonnen.<br />

Die Grafik zeigt alle Tagesmittelwerte der Lufttemperatur<br />

im Jahr 2012. Im Hintergrund sind die mittleren Tagesmittelwerte<br />

und die entsprechen<strong>den</strong> Extrema <strong>aus</strong> <strong>den</strong> letzten<br />

13 Jahren sichtbar. Die Variabilität der Lufttemperatur ist<br />

Anfang Februar am größten. Die aktuelle Kurve von 2012 begrenzt<br />

hier <strong>den</strong> Korridor nach unten. An anderen Tagen, wie<br />

auch Weihnachten, begrenzt die Kurve <strong>den</strong> oberen Rand.<br />

An dieses Jubiläum wird am 26. und 27. September<br />

2013 mit einem Festkolloquium an der <strong>Friedrich</strong>-<br />

<strong>Schiller</strong>-<strong>Universität</strong> erinnert.<br />

Bernhard Kühn<br />

Potenziale und Phänomene<br />

Am 30. Oktober hielten Prof. Dr. Markus Glück, re.,<br />

und Prof. Dr. Henrik Juhr, beide Fachbereich Maschinenbau,<br />

ihre öffentlichen Antrittsvorlesungen.<br />

Prof. Dr. Glück wurde zum 1. Februar 2011 an<br />

die EAH <strong>Jena</strong> berufen. Er hat die Nachfolge von<br />

Professor Dr. Wolf Denner in <strong>den</strong> Lehrgebieten<br />

Strömungslehre und Thermodynamik angetreten<br />

und ist damit auch der Chef vom Windkanal der<br />

Hochschule. Der gebürtige Vogtländer studierte in<br />

<strong>den</strong> 90iger Jahren an der Technischen <strong>Universität</strong><br />

Berlin Physikalische Ingenieurwissenschaft, mit<br />

Fotos: privat<br />

<strong>den</strong> Schwerpunkten Strömungsmechanik<br />

und Thermodynamik. Anschließend<br />

promovierte er an der <strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg auf dem Gebiet<br />

der numerischen Simulation von Fluid-<br />

Struktur-Wechselwirkungen an leichten<br />

Membrantragwerken, wie zum Beispiel<br />

Zeltdächern. Seine Erfahrungen <strong>aus</strong> der<br />

Praxis und wertvolle Kontakte zu Fachleuten<br />

<strong>aus</strong> Industrie und Forschung gibt<br />

der langjährige Entwicklungsingenieur<br />

heute an seine Studieren<strong>den</strong> weiter.<br />

In seiner Antrittsvorlesung zum Thema<br />

„Numerische Strömungssimulation – Von<br />

<strong>den</strong> Grundlagen zur Anwendung“ gab<br />

Markus Glück einen Überblick über die Berechnung<br />

von Strömungen am Computer. Dabei ging<br />

er nicht nur auf die physikalischen Grundlagen,<br />

sondern insbesondere auch auf das Phänomen der<br />

Turbulenz ein. Glück sagte hierzu: „Erst die rasante<br />

Entwicklung der Rechentechnik führte in <strong>den</strong> 90er<br />

Jahren des 20. Jahrhunderts zur Verbreitung der<br />

Strömungssimulation in der Industrie. Neben<br />

klassischen Anwendungsgebieten, wie bei der<br />

Aerodynamik von Flugzeugen und Kraftfahrzeugen,<br />

erobert diese Methode immer neue, vorwiegend<br />

interdisziplinäre Applikationen, beispielsweise die<br />

Fluid-Struktur-Wechselwirkung, die Biofluiddynamik<br />

oder die Aeroakustik.“.<br />

Prof. Dr. Henrik Juhr wurde am 03. Mai 2012<br />

als Nachfolger von Prof. Dr. Kl<strong>aus</strong> Lochmann<br />

berufen und lehrt in <strong>den</strong> Gebieten der Produktionssystematik<br />

und Fertigungstechnik. Der<br />

Diplom-Maschinenbauingenieur promovierte auf<br />

dem Gebiet der technologischen Optimierung des<br />

Senkerodierens. Prof. Dr. Juhr stammt <strong>aus</strong> Dres<strong>den</strong><br />

und erwarb seine praktischen Erfahrungen unter<br />

anderem am Institut für Produktionstechnik der TU<br />

Dres<strong>den</strong>, bei einem deutschen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

sowie als Projekt- und Teamleiter in<br />

der Verfahrensentwicklung für zerspanende und<br />

abtragende Verfahren am IMP Karlsruhe sowie bei<br />

der Fraunhofer Gesellschaft in Chemnitz.<br />

Der Wissenschaftler referierte zum Thema „Technologische<br />

Entwicklungspotenziale abtragender<br />

Bearbeitungsverfahren“ und ordnete anhand<br />

<strong>aus</strong>gewählter Beispiele die abtragen<strong>den</strong> Verfahren<br />

in die Fertigungstechnik des Maschinenb<strong>aus</strong> ein.<br />

Insbesondere auf dem Gebiet der Funkenerosion<br />

zeigte Prof. Juhr aktuelle Entwicklungen auf und<br />

leitete hier<strong>aus</strong> die zukünftigen Potenziale nicht<br />

zuletzt auch für die Forschung und Entwicklung<br />

in diesem Bereich ab.<br />

sn<br />

facetten Nr. 26<br />

30

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