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aus den fachbereichen - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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INTERNATIONALES<br />

Erste Station war insofern Abu Dhabi, als zum<br />

einen wirtschaftlich erfolgreichstes und als zum<br />

anderen gesellschaftlich nach Dubai offenstes<br />

und tolerantestes Emirat der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate. Besucht wurde zunächst der Abu<br />

Dhabi Campus der Abu Dhabi University. Die<br />

Gespräche dort ergaben allerdings eine starke<br />

Fokussierung dieser Hochschule auf <strong>den</strong> angloamerikanischen<br />

Raum, so dass mit keinen „Incoming<br />

Stu<strong>den</strong>ts“ von dieser Hochschule an die<br />

EAH <strong>Jena</strong> zu rechnen ist, was unserem Wunsch<br />

nach bilateralem Studieren<strong>den</strong><strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch entgegensteht.<br />

Da die Hochschule zudem sehr hohe<br />

Studiengebühren verlangt – mithin auf ein sehr<br />

zahlungskräftiges Klientel <strong>aus</strong>gerichtet ist – was<br />

einen Aufenthalt für unsere Studieren<strong>den</strong> sehr<br />

verteuert, erscheint eine Kooperation mit dieser<br />

Hochschule nicht zielführend, obwohl die Abu<br />

Dhabi University sehr forschungsfokussiert ist.<br />

Die zweite in Abu Dhabi besuchte Hochschule<br />

war die zugleich größte <strong>Universität</strong> der Emirate:<br />

die United Arab Emirates University (UAEU).<br />

Hierbei handelt es sich um eine Neugründung des<br />

Emirs von Abu Dhabi, die in der Oasenstadt Al<br />

Ain liegt, wobei Al Ain nach Abu Dhabi die größte<br />

Stadt dieses Emirates ist. Eine Kooperation mit<br />

dieser <strong>Universität</strong> erscheint äußerst attraktiv: Die<br />

<strong>Universität</strong> ist eine staatliche, vom Emir finanzierte<br />

Institution, es wer<strong>den</strong> keine Studiengebühren<br />

erhoben.<br />

Weiterhin besteht seitens aller verantwortlichen<br />

Gesprächspartner an dieser <strong>Universität</strong> ein sehr<br />

hohes Interesse an einem bilateralen Studieren<strong>den</strong>-<br />

und Dozenten<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch mit einer deutschen<br />

Hochschule. Da auch die Stadt Al Ain eine moderne<br />

und aufstrebende Metropole ist, die zudem noch<br />

über einen historischen alten Stadtkern rund<br />

um die alte Oase verfügt, ist ein Aufenthalt für<br />

interkulturell interessierte Studierende in jeder<br />

Hinsicht zu empfehlen. Die Stadt bietet auch<br />

<strong>aus</strong>reichend Unternehmen für die Absolvierung<br />

eines Praktikums an, bei dessen Vermittlung<br />

die UAEU gerne unterstützend helfen wird. Ein<br />

Kooperationsabkommen zwischen der EAH <strong>Jena</strong><br />

und der UAEU in Al Ain wird aktuell vorbereitet.<br />

Allerdings wäre (<strong>aus</strong> Sicht der Studieren<strong>den</strong>) eine<br />

zentrale Einschränkung zu nennen: Noch wird an<br />

dieser Hochschule geschlechtergetrennt unterrichtet.<br />

Dies bedeutet, dass auch Bibliothek und Mensa<br />

von weiblichen und männlichen Studieren<strong>den</strong> nur<br />

zu getrennten Zeiten genutzt wer<strong>den</strong> können (die<br />

Geschlechtertrennung in <strong>den</strong> Wohnheimen soll<br />

nicht explizit erwähnt wer<strong>den</strong>, da dies auch in<br />

vielen anderen Ländern noch üblich ist). Diese<br />

Segregation soll allerdings innerhalb der nächsten<br />

fünf Jahre aufgehoben wer<strong>den</strong>. Bis dahin muss<br />

unseren Studieren<strong>den</strong>, die an dieser Hochschule<br />

studieren wollen, jedoch bewusst sein, dass nicht<br />

nur die Kleiderordnung der Stu<strong>den</strong>tinnen bestimmten<br />

kulturellen Vorgaben unterliegt. Letztlich ist<br />

ein Auslandsstudium an der UAEU wohl eher<br />

männlichen Studieren<strong>den</strong> zu empfehlen.<br />

Diese Einschränkung gilt explizit in keinster Weise<br />

für die dritte von Professor Eibner und Professor<br />

Schuhmann besuchte Hochschule: der Deutsch-<br />

Die Felsenstadt Petra<br />

Jordanischen Hochschule in Madaba, 30 km<br />

südlich von der jordanischen Hauptstadt Amman<br />

gelegen.<br />

Zwischen der EAH <strong>Jena</strong> und der Deutsch-<br />

Jordanischen Hochschule bestehen schon seit<br />

längerem ein offizielles Kooperationsabkommen<br />

und ein funktionierender Studieren<strong>den</strong><strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch.<br />

Die <strong>Jena</strong>er Professoren führten im Rahmen ihres<br />

Aufenthaltes an der Hochschule zum einen eine<br />

Informationsveranstaltung für „Outgoing Stu<strong>den</strong>ts“<br />

durch, in der die Ernst-Abbe-Fachhochschule wie<br />

auch die Stadt <strong>Jena</strong> <strong>aus</strong>führlich als her<strong>aus</strong>ragender<br />

Zielort für ein Auslandsstudium jordanischer<br />

Studierender präsentiert wur<strong>den</strong>; zum anderen<br />

hielten sie einen hochschulweit beachteten wissenschaftlichen<br />

Vortrag zu <strong>den</strong> ökonomischen und<br />

juristischen Implikationen der aktuellen Verschuldungskrise<br />

im Euro-Raum: „Germany and the Euro<br />

Crisis: Reasons and Consequences seen from an<br />

Economic and a Legal Point of View“.<br />

Des Weiteren wur<strong>den</strong> vertiefende Gespräche<br />

zum weiteren bilateralen Ausbau des Studieren<strong>den</strong><strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chs,<br />

ebenso wie zum Aufbau eines<br />

erstmaligen Dozenten<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chs<br />

geführt. Insbesondere der (bayerische)<br />

Vizepräsi<strong>den</strong>t der Hochschule<br />

wie auch die jordanischen<br />

Dekane der Ingenieurfakultäten<br />

betonten ein hohes Interesse an<br />

einer stärkeren Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit.<br />

Für die EAH <strong>Jena</strong> ist diese Zusammenarbeit<br />

insbesondere deshalb<br />

von besonderem Interesse, da die<br />

Deutsch-Jordanische Hochschule<br />

sowohl ein mit unserer Hochschule<br />

vergleichbares Studienangebot<br />

in <strong>den</strong> Bereichen Ingenieurwissenschaften<br />

und Wirtschaft<br />

aufweist, als auch mit rund 6.000<br />

Die Oase Al Ain<br />

Studieren<strong>den</strong> nicht nur eine noch übersichtliche<br />

Institution ist, sondern alle diese 6.000 Studieren<strong>den</strong><br />

Deutsch lernen und ein Studiensemester<br />

verpflichtend in Deutschland absolvieren müssen.<br />

Dies eröffnet die Chance auf einen gleichgewichtigen<br />

Studieren<strong>den</strong><strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch, der unserer<br />

Hochschule auch über die „Incoming Stu<strong>den</strong>ts“ zu<br />

(noch) mehr Internationalität und interkultureller<br />

Kompetenz verhelfen kann. Für unsere Studieren<strong>den</strong><br />

ist die Deutsch-Jordanische Hochschule<br />

in jeder Hinsicht uneingeschränkt zu empfehlen:<br />

Der neue Campus liegt in Madaba, einer sehr<br />

geschichtsträchtigen, <strong>den</strong>noch modernen und<br />

sehr offenen Stadt, die in absolut sicherem<br />

Umfeld Studium in hoher Qualität und Freizeitgestaltung<br />

für Frauen wie Männer gleichermaßen<br />

offen ermöglicht; auch ein Abend- oder Wochenend<strong>aus</strong>flug<br />

in die Metropole Amman ist mit dem<br />

Taxi in 30 Minuten sehr preisgünstig jederzeit<br />

unproblematisch möglich. Hinzu kommt, dass<br />

Jordanien, neben der sicheren politischen und<br />

gesellschaftlichen Situation, über zwei Attraktionen<br />

des Weltkulturerbes verfügt: Die Felsenstadt<br />

Petra und das Tote Meer.<br />

Für nähere Informationen zu einem Aufenthalt an<br />

<strong>den</strong> in diesem Beitrag genannten Hochschulen<br />

stehen die Autoren, Prof. Dr. Wolfgang Eibner<br />

und Prof. Dr. Ralph Schuhmann, jederzeit gern<br />

zur Verfügung.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Eibner,<br />

Prof. Dr. Ralph Schuhmann<br />

Fotos: Eibner/Schuhmann<br />

55<br />

facetten Nr. 26

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