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ZEITSCHRIFT

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938 S tahl und E isen. Zeitstudien und Kraftverbrauchsmessungen im Walzwerk. 44. J alirg. Mr. 32.<br />

detaillierten Fahrplänen gemäß Abb. 3, in der<br />

wieder die Striche die Aufenthaltszeit eines Stabes<br />

im Walzwerk, die zwischenliegenden Pausen aber<br />

die Hantierungszeiten, in denen der Stab gewendet<br />

und gestochen wird, angeben. Man sieht aus Abb. 3,<br />

daß hier die einander entsprechenden Aufenthaltszeiten<br />

im Gegensatz zu der Fahrplandarstellung<br />

in Abb. 1 stets gleiche Länge besitzen, aber die<br />

Pausen eine ganz verschiedene Größe haben. Die<br />

Aufenthaltszeiten stimmen hier eben mit der reinen<br />

Walzzeit überein, der Zeit also, während der der<br />

Stab vom Walzwerk umgeformt wird. Diese Zeiten<br />

sind natürlich bei annähernd gleicher Umdrehungszahl<br />

des Motors bei jedem Stab etwa gleich lang,<br />

d. h. es sind nur die ersten, zweiten, dritten usw.<br />

Stiche jedes Stabes von gleicher Dauer, dagegen die<br />

Stiche untereinander ungleich, da die Stichzeiten<br />

mit dem Längerwerden des Blockes natürlich<br />

zunehmen. Man kann, wenn man gemäß Abb. 3<br />

eine möglichst große Zahl von Stäben miteinander<br />

vergleicht, heraussuchen, welche kürzesten Pausen<br />

zwischen den Aufenthaltszeiten des Stabes im<br />

Walzwerk auftreten, und bekommt, wenn man<br />

die kürzesten Pausen zusammenzählt, einen Bestwert1)<br />

für die Hantierungszeit. Dieser Bestwert<br />

zu der reinen Walzzeit (Aufenthaltsdauer der Stäbe<br />

A n fahren<br />

seiner Verwalzung brauchen, und auch die Pausen<br />

zwischen den Stäben können ganz verschiedene<br />

Größe haben. Durch die Stoppuhruntersuchungen<br />

(Abb. 3) ist man aber leicht in der Lage, die mögliche<br />

Mindestzeit festzustellen, und man wird bei Beobachtung<br />

längerer Zeiträume auch die Gründe des<br />

Abweichens der Walzzeit eines Blockes von der<br />

niedrigsten Walzzeit erkennen können und auch die<br />

Möglichkeiten sehen, die durchschnittliche Walzzeit<br />

der niedrigsten anzunähern. Bei den Untersuchungen<br />

der Wärmestelle zeigte sich auf verschiedenen<br />

Werken, daß die wirkliche Walzzeit, abgesehen selbst<br />

von kleineren und größeren Pausen, das Zwei-,<br />

Drei-, ja Fünffache des erkannten Bestwertes betrug.<br />

Die starken Abweichungen waren fast immer auf<br />

v<br />

VS<br />

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3 2 3<br />

J<br />

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ft/e/nste 'a/rfieru/rg sze it<br />

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5|<br />

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6 2<br />

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7 1<br />

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'1<br />

I . X . M . JT. Y .<br />

Stab<br />

tYa/zze/t M/n/mum J2 sek<br />

» durctisc/m.VO ■<br />

2<br />

3<br />

2<br />

11 sek<br />

21 * S tic h ze /t<br />

Abbildung 3. Reine Walz- bzw. Han -<br />

tierungszeit.<br />

Abbildung 2.<br />

'7 2 3<br />

•starke<br />

de/astung<br />

Pahrplan und Kraftverbrauch.<br />

zwischen den Walzen) hinzugerechnet, ergibt die<br />

geringste Walzzeit, die zur dauernden zu machen<br />

das Ziel der Betriebsführung sein muß.<br />

Zu d). Die Zeitbeobachtungen werden, um die<br />

Kraftverbrauchszahlen und Walzzeiten auf die<br />

Tonne fertiger Ware beziehen zu können, durch<br />

eine genaue Feststellung der gewalzten G ew ichte<br />

durch Messung oder Wägung seitens eines vierten<br />

Beobachters ergänzt.<br />

Lagerreibung, Muffenreibung usw. zu überwinden.<br />

2. E rgebnisse, a) W alzzeit. Wie die Abb. 1<br />

Sie beträgt bei den von Puppe untersuchten Straßen<br />

zeigt, kann der Stab ganz verschiedene Zeiten zu<br />

1,6—4,2 kWst je min und bei den von der Wärmestelle<br />

, untersuchten 3,9 kWst bei der 650er-Trio-<br />

l) Eduard M ich el: „Wie macht man Zeitstudien“<br />

ermittelt das Minimum, indem er das arithmetische<br />

Mittel der gleichwertigen Zeiten nimmt (trn), das Verhältnis<br />

dieses Durchschnitts zum Bestwert erm ittelt<br />

(Abweichung) und die Summe der einzelnen tm ’s mit<br />

(Ausgleichs­<br />

dem Durchschnitt dieser Abweichungen<br />

faktor) dividiert.<br />

Lässigkeit der Belegschaft zurückzuführeü, sei es,<br />

daß ein Mann nicht aufpaßte oder träge war oder<br />

zu spät kam oder fehlte oder schließlich noch nicht<br />

genügende Uebung besaß.<br />

b) Der K ra ft v e rb ra u c h zerfällt in drei Teile,<br />

die in ihrer Größe durch Summierung der allminutlichen<br />

Ablesungen leicht festgestellt werden können.<br />

I. Die A n fa h ra rb e it, die die Beschleunigung<br />

der Schwungmassen und des Motors aufbringen<br />

muß, kann bei schweren Straßen eine ziemliche Größe<br />

annehmen und betrug z. B. bei einer von der Wärmestelle<br />

untersuchten Trio-Grobstraße 55—72 kWst<br />

je nach Güte des Maschinisten, bei einer Doppelduostraße<br />

12,3 kWst und bei zwei Feinblechstraßen<br />

6,3 kWst.<br />

II. Die L e e rla u fa rb e it dient dazu, um das<br />

Walzwerk in seiner Bewegung zu erhalten, ohne<br />

daß produktive Arbeit geleistet wird, also nur um<br />

straße mit zwei Gerüsten, 3,39 kWst je min für eine<br />

260er-Doppelduostraße mit fünf Gerüsten und einem<br />

450er-Vorgerüst und 1,4 kWst je min für zwei zweigerüstige<br />

Feinblechstraßen von 560 mm Cp. Es<br />

ist klar, daß die Leerlaufarbeit, wenn das Walzwerk

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